Aktuelle Daten und Analysen Fenster- und Außentürenmarkt: Neue Studie erschienen

Der Verband Fenster + Fassade (VFF) stellt die neue Fenster- und Außentürenmarktstudie vor. Parallel dazu wurde das Fact Sheet zur Marktentwicklung im Fensterbereich aktualisiert. Beide Zahlenwerke zeichnen das Bild eines nach wie vor schwierigen Umfelds, insbesondere im Neubau. Die Gebäudesanierung gibt dagegen Anlass zu verhaltener Hoffnung.

Die Studie zum Fenster- und Außentürenmarkt ist jetzt verfügbar. - © VFF; Screenshot: HMM

Wesentliche Erkenntnisse der Studie "Der Fenster- und Außentürenmarkt" wurden erstmals im Oktober im Rahmen der VFF-Fachtagung Statistik & Markt vorgestellt. Die Studie ist jetzt verfügbar. Sie enthält neben aktuellen branchenspezifischen Marktdaten auch detaillierte Informationen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Weitere Inhalte der Studie sind Analysen zur Entwicklung des Baugewerbes, interessante Einblicke in das Bauvolumen in Deutschland sowie detaillierte Aufschlüsselungen zu aktuellen Entwicklungen und Prognosen im Wohn- und Nichtwohnbau.

Die Studie wurde von der Heinze Market Research erstellt und steht allen VFF-Mitgliedern im internen Bereich der Verbandswebseite kostenlos zur Verfügung. Interessierte Nichtmitglieder können die Studie im VFF-Shop zum Preis von 950 Euro erwerben. Der Preis für die Teilstudien Fenstermarkt und Außentürenmarkt beträgt jeweils 690 Euro.

Parallel zur Veröffentlichung der Studie von Heinze hat der VFF das Fact-Sheet Fenstermarkt, Marktentwicklung und Sanierungsquote im Fensterbereich in Deutschland (11/24) aktualisiert. Auch dieses Dokument steht VFF-Mitgliedern im internen Bereich der Webseite zum Download zur Verfügung.

Fenstereinheiten: Rückläufiges Marktvolumen seit 2021

Eine der wichtigsten Aussagen sowohl der Studie als auch des VFF-Faktenblatts ist der Rückgang des Gesamtvolumens des Fenstermarkts auf 12,8 Mio. Fenstereinheiten (FE) im Jahr 2025 - ausgehend von 15,8 Mio. FE im Jahr 2021. Dieser Rückgang um 3 Mio. FE innerhalb von nur vier Jahren ist enorm. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Anteil der FE, die für die Modernisierung von Gebäuden eingesetzt werden, im Jahr 2025 bei ca. 70 % liegen wird. Im Jahr 2021 beträgt der Anteil der FE in der Modernisierung nur 61 %. Entsprechend sinkt der Anteil der FE für den Neubau von 39 % im Jahr 2021 auf voraussichtlich ca. 30 % im nächsten Jahr.

Sanierungsrate ist stabiler

Die Sanierungsrate, d.h. der Anteil der tatsächlich sanierten Fenstereinheiten an der Gesamtzahl der Fenstereinheiten, wird für das Jahr 2025 auf 1,4 % prognostiziert. Dies entspricht einem Rückgang von nur 0,1 Prozentpunkten gegenüber 2021. Damit ist die Sanierungsrate im Fenstermarkt stabiler als die Sanierungsrate im Gebäudebestand insgesamt. Dort sinkt sie zwischen 2021 und 2025 von 1,0 auf 0,7 %.

Branche kann Fenster bis 2024 klimafit machen

Im Fokus der Fenstersanierung stehen vor allem Fenster, die älter als Baujahr 1995 sind und U-Werte über 2,7 W/(m²K) aufweisen. Das Marktvolumen dieser Fenster liegt 2025 bei ca. 200 Mio. FE. Bei einer jährlichen Sanierungsrate von 9 bis 10 Mio. FE können diese Fenster - ein gleichbleibendes Sanierungsniveau vorausgesetzt - bis 2045 vollständig ausgetauscht werden. Damit würde die Fensterbranche ihren Beitrag zur angestrebten Klimaneutralität im Jahr 2045 leisten. "Der deutsche Fenstermarkt ist mit seinen Fertigungs- und Montagekapazitäten durchaus in der Lage, das Ziel zu erreichen, alle Fenster, die älter als von 1995 sind, durch moderne Fenster zu ersetzen", erläutert VFF-Geschäftsführer Frank Lange. "Grundsätzlich kann in den nächsten zwanzig Jahren ein Sanierungsvolumen von ca. 10 Mio. FE oder mehr pro Jahr erreicht werden. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die ordnungs- und förderpolitischen Rahmenbedingungen attraktiv und über längere Zeiträume verlässlich planbar sind."

Sanierung als entscheidender Faktor für Klimaneutralität

Der Verband Fenster + Fassade betont, dass die Fenstersanierung ein entscheidender Faktor zur Erreichung der Klimaziele ist. Hochmoderne Fenstersysteme mit verbesserter Energieeffizienz reduzieren nicht nur den CO₂-Ausstoß, sondern steigern auch den Wert der Immobilie und den Wohnkomfort spürbar. Die Branche fordert daher von der Politik klare, langfristige Fördermaßnahmen und stabile Rahmenbedingungen, um das Sanierungstempo nachhaltig zu erhöhen.