Verklotzungssystem KVE für Fenster und Türen KVE System minimiert Glasbruch-Risiko beim Nachklotzen

Die Klotzbrückenverstelleinheit (KVE) ist ein erweiterter Vorklotz mit integrierter Verstellmöglichkeit, wodurch sich ein Fenster oder eine Tür ohne großen Aufwand nachklotzen lässt. Hinter der Entwicklung steht Harald Herzberger und das österreichische Unternehmen KVE System.

Klotz KVE System
Aufbau der Klotzbrückenverstelleinheit (KVE) von KVE System - © M-CAD e.U./KVE System

Eine hängende Tür ist laut Harald Herzberger, Einzelunternehmer und Gründer von KVE System, eine der häufigsten Ursachen für Reklamationen im Portalbau. Durch immer höher werdende Glaslasten, verursacht durch Mehrfachverglasungen und steigenden Flügelgrößen, werde dieses Thema auch in Zukunft eine konstante Rolle spielen. Außerdem werden Tür- und Fensterelemente durch Temperaturschwankungen im Sommer- und Winterbetrieb stark belastet.

"Es wirken also viele Kräfte auf die Elemente ein, was eine regelmäßige, fachmännische Wartung erforderlich macht. Denn nur ein vollständig gewartetes Element schließt auch richtig und kann somit den versprochenen Isolierwert gewähren", berichtet Herzberger.

Wie funktioniert eine Verklotzung?

Und damit sind wir beim Thema Verklotzung angekommen. Je nach Verwendung und Einsatzgebiet des Verglasungsklotzes wird dieser als Tragklotz, Distanzklotz oder Schließstellenklotz bezeichnet. Bei einer korrekten Verglasung werden die durch die Glaslast erzeugten Kräfte laut Herzberger über vier Tragklötze auf den Flügel übertragen.

Diese leiten das Gewicht der Verglasung auf die Rahmenkonstruktion ab und bilden die Verbindung zwischen Flügel und Füllung, welche die ordnungsgemäße Funktion des Elements gewährleiste. Durch das Einspannen der Füllung über die Diagonale werde die Rechtwinkligkeit des Flügels sichergestellt. Im Fachjargon wird dieser Vorgang als Verklotzung bezeichnet.

Faktoren, die das Hängen von Türen und Fenstern begünstigen

Ein Fenster oder eine Tür stellt ebenso wie Hauswände eine Abgrenzung zwischen Außenbereich und Innenraum dar. Daher unterliegt das Element laut Herzberger – bei wesentlich geringerer Wandstärke – mehreren unterschiedlichen Temperatureinflüssen gleichzeitig. Als bewegliches Element ist ein Fenster oder eine Tür ständigen Temperaturunterschieden und mechanischer Beanspruchung ausgesetzt. Diese beiden Faktoren seien neben Herstellungstoleranzen die Hauptursachen für hängende Elemente.

"Vor allem im ersten Jahr nach der Montage ist zu beobachten, dass sich die meisten Elemente aufgrund der Einbau- und Befestigungstoleranzen setzen", sagt Herzberger. Auch wenn es sich hierbei nur um geringe Maßabweichungen handle, haben diese Abweichungen nach seinen Angaben speziell auf Optik und Funktion der Tür große Auswirkungen. Bereits bei der Erhebung des Problems komme es häufig zu Fehleinschätzungen, da das ungeübte Auge nicht zwischen einem hängenden Element und einem verformten Rahmen unterscheiden könne. Erst durch eine genaue Betrachtung der Diagonale des hängenden Elements lässt sich feststellen, ob der Rahmen oder der Tür- bzw. Fensterflügel nachzujustieren ist.

Einbauposition einer KVE (Klotz) in einem Flügel mit Drehfunktion
Einbauposition einer KVE in einem Flügel mit Drehfunktion - © M-CAD e.U.

Bisherige Herangehensweise: Klotz erneuern

Bei der bisherigen Herangehensweise mussten Dichtungen und Glashalteleisten entfernt und der Verglasungsklotz erneuert werden. Dieser aufwändige und zeitintensive Prozess ist nur durch qualifiziertes Fachpersonal möglich. Zusätzlich birgt die Verwendung des dafür benötigten Glashebers laut Herzberger das Risiko eines Glasbruches, da mit diesem Werkzeug die benötigte Kraft nur punktuell übertragen werden kann. Aufgrund des großen Aufwands werde häufig auf die Verstellmöglichkeit der Beschläge zurückgegriffen, was laut Herzberger in den meisten Fällen jedoch zu einer Überbeanspruchung führt.

Die patentierte Lösungsidee von KVE System

Durch das Einbringen der Klotzbrückenverstelleinheit (KVE) in das zu montierende Element lassen sich laut Herzberger Reparatur- und Wartungsaufwände minimieren. Die KVE ist ein erweiterter Vorklotz mit integrierter Verstellmöglichkeit, wodurch sich ein Fenster oder eine Tür ohne großen Aufwand nachklotzen lasse. Die Entwickler haben nach eigenen Angaben besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass der Verstellmechanismus von außen zugänglich und dennoch in der Ansicht unsichtbar aufgebaut ist.

Anders als beim Einsatz eines Glashebers verteile die KVE die Klotzkräfte auf das gesamte Glaspaket und minimiere das Risiko eines Glasbruchs. In zahlreichen neuen Elementen sind laut Herzberger bereits Motorschlösser und Reed-Kontakte verbaut, welche hohe Ansprüche an die Genauigkeit stellen und nur minimale Toleranzen erlauben. Durch den Einsatz der KVE ergebe sich eine Vielzahl an Vorteilen, die wichtigsten sind hier zusammengefasst:

Verklotzung mit der KVE Lösung: Die Vorteile auf einen Blick

  • Schonung der Bandbeschläge vor unsachgemäßen Wartungsarbeiten
  • Kein Entnehmen der Dichtungen und Glashalteleisten nötig
  • Kostengünstige Herstellung und hohe Wertsteigerung
  • Einfache Bedienbarkeit für den Endbenutzer
  • Senkung der Wartungskosten und Erhöhung der Lebensdauer
  • Schnelle Anpassung der Spaltmaße möglich
  • Erleichtert die Zugänglichkeit und Verstellmöglichkeit bei Einsatz von Schließanlagen

Vor allem im Bereich der Kunststofffenster wird laut Herzberger die Möglichkeit des Nachklotzens häufig durch die Rundumverklebung des Glaspaketes mit dem Flügel deutlich erschwert. Ein Glastausch wie auch ein Nachklotzen seien durch Einsatz des neuartigen KVE Systems möglich. "Das System bietet hier eine gute Alternative zur Verklebung und ermöglicht somit auch für die Zukunft die Nutzung eines nachhaltigen Kreislaufsystems", betont Herzberger.