Halle 16, Stand A60 Hegla legt Schwerpunkt auf Mehrwerte und Ressourcennutzung

Mehr Effizienz, Ressourcen sparen und Mehrwert schaffen: Zur glasstec 2024 setzt die Hegla-Gruppe auf Lösungen, die das volle Potential bestehender Fertigungen erschließen sollen. Neben zahlreichen Ausstellungsstücken im Echtbetrieb sind auch technische Neuheiten zu finden, die Standardgläser z.B. zum Vogelschutzglas aufwerten und zusätzliche Wertschöpfung generieren.

Isolierglassortieren im Takt: Die Iso-Einheiten werden im Speicher zunächst zusammengeführt und getrocknet. Sobald ein Batch vollständig ist, wird es taktgenau und in Reihenfolge für den Versand bereitgestellt.
Isolierglassortieren im Takt: Die Iso-Einheiten werden im Speicher zunächst zusammengeführt und getrocknet. Sobald ein Batch vollständig ist, wird es taktgenau und in Reihenfolge für den Versand bereitgestellt. - © Hegla

"Mit unserer neuen Isolierglassortierung erzielen wir eine kontinuierliche Übergabe der Iso-Einheiten von der Produktionslinie zum Versand in benötigter Reihenfolge", beschreibt Hegla-Geschäftsführer Bernhard Hötger das neue Sortiersystem, das Hegla erstmals zur glasstec vorstellt. War es bislang für das Aufstapeln auf die Gestelle erforderlich, absteigend von den großen zu den kleinen Formaten zu produzieren, ist diese Vorgabe durch das neue System aufgelöst.

Isolierglas kontinuierlich und in Reihenfolge sortiert

Die automatische Zwischenspeicherung der Isoliergläser entkoppelt die strenge Abhängigkeit zwischen Produktion und Auslieferung. Bis zu vier Einheiten werden dazu auf eine Transferplatte übergeben und in einem Trockenturm eingelagert. Dies erhält die hohe Qualität des Randverbunds und ermöglicht, die einzelnen Scheiben eines Auftrags inklusive der Nachläufer zusammenzuführen. Liegt ein Batch schließlich vollständig vor, kann die automatische oder manuelle Übergabe auf die Versandgestelle in korrekter Reihenfolge ausgelöst werden. "Die Entkopplung der Prozesse macht weitere Optimierungen möglich", betont Hötger. "Je nach Iso-Linie können durch Chargenbildung beispielsweise Rüstzeiten für den Gaswechsel oder die Versiegelungsmasse vermieden werden."

Hegla bietet mit IG2Pieces eine Lösung zum Isolierglastrennen, die CO2 sparen und einen Mehrwert erzeugen kann. Das sortenreine Separieren macht eine Circular Economy möglich.
Hegla bietet mit IG2Pieces eine Lösung zum Isolierglastrennen, die CO2 sparen und einen Mehrwert erzeugen kann. Das sortenreine Separieren macht eine Circular Economy möglich. - © Hegla

Isolierglastrennen für nachhaltige Ressourcenverwendung

Bei der erstmals gezeigten IG2Pieces steht der nachhaltige Umgang mit Glas im Fokus. Nach einer automatischen Erkennung des Aufbaus, der Abmessungen und möglicher Beschichtungen separiert die Anlage Isoliergläser in ihre Bestandteile. "Qualitativ war es unser Ziel, dass die Gläser und Abstandshalter für die verschiedenen Anwendungen unbeschädigt bleiben", erklärt der für Technik und Entwicklung zuständige Geschäftsführer Dr. Heinrich Ostendarp. Ist die Iso-Einheit dann erst einmal getrennt, gibt es flexible Möglichkeiten.

Im Vergleich zum Mischcontainer verspricht die sortenreine Entsorgung höhere Ankaufspreise. Und auch die Umwelt profitiert: Im Sinne der Circular Economy gelangt das Glas zurück in die Floatwanne und reduziert den CO2-Ausstoß. Sind die Einzelscheiben qualitativ ohne Mängel, können Sie wiederverwendet werden, z. B. für den Zuschnitt zu kleineren Formaten oder für andere Anwendungen.

Je nach Format und Aufbau des Isolierglases kann auch die Reparatur einer frisch produzierten Einheit von Vorteil sein. Ist in dieser beispielsweise eine Zustellscheibe (teures Verbundglas, Druck oder hochwertige Beschichtung), spart die Überarbeitung Lieferzeiten und zusätzliche Kosten. "Mit dem automatischen Trennsystem machen wir ein Verfahren wirtschaftlich, das bisher vom Geschick und Tempo der Fachkraft abhängig war", sagt Ostendarp.

Mehrwert: Nachträglicher Vogelschutz

Auf der Fläche der Hegla Boraident ist der neue Birdfriend mobile zu finden. Mit der mobilen Lösung können Fenster und Fassaden auch nachträglich noch mit einem Vogelschutzmuster aufgewertet werden. So wird umweltfreundlich ein Tausch von bestehenden Scheiben vermieden. Im Laserdruckverfahren überträgt der Laser Keramikpartikel von einem Transferband direkt auf die Oberfläche. Dabei entsteht eine gleichmäßige Geometrie aus Punkten, die vom Menschen kaum wahrgenommen wird. Die Vögel erkennen hingegen deutlich ein Hindernis.

Für den maximalen Schutz auch bei schlechtem Sonnenstand und starker Reflexion erfolgt der Druck auf der Außenseite. Das Muster ist dreifach wirksam: Dem Vogel wird durch den Punktabstand angezeigt, dass ein Durchfliegen unmöglich ist. Zugleich wird eine täuschend echte Spiegelung von Bäumen unterbrochen. Eine veränderte Lichtreflexion und -brechung gibt ein weiteres Warnsignal.

Mit blickdichten oder semitransparenten Punkten bietet das veredelte Glas maximalen Schutz gegen Vogelschlag.
Mit blickdichten oder semitransparenten Punkten bietet das veredelte Glas maximalen Schutz gegen Vogelschlag. - © Hegla
Das neue ERP vereint die Stärken der bestehenden Hegla-Hanic Software mit den Vorteilen von Microsoft Dynamics 365 Business Central.
Das neue ERP vereint die Stärken der bestehenden Hegla-Hanic Software mit den Vorteilen von Microsoft Dynamics 365 Business Central. - © Hegla

Neues ERP-System: Mehr Datentransparenz und Add-ons

Bei den ersten Kunden ist das neue Hegla-Hanic ERP bereits im Einsatz. Erstmals kann nun auf der glasstec auch ein Blick auf die Software geworfen werden. "Wir haben mit diesem neuen Konzept einen großen Schritt gemacht, der weit über gewöhnliche Updates und Veränderungen hinausgeht", betont Hegla-Hanic Geschäftsführer Dr. Jan Schäpers. "Das neue System vereint die Stärken unserer bestehenden Software mit den Vorteilen von Microsoft Dynamics 365 Business Central." Für die Bediener sind die Oberflächen vertraut, die Software ist geräteunabhängig und kann sowohl über verschiedene Bereiche als auch Standorte skaliert werden. Zusätzliche Apps im Dynamics App Source bieten weitere Funktionalitäten. Definierte Schnittstellen ermöglichen z. B. die vollständige Integration von Excel, Outlook und den übrigen Office 365 Tools.

Ebenfalls im Live-Betrieb auf dem Stand der Hegla-Gruppe zu sehen, sind u. a. der Re Master, die VSG-Schneidanlage Prolam LSR und einen für Nordamerika üblichen Floatglaszuschnitt mit vertikalem Remnantsystem. Ausgestellt werden auch die neu überarbeiteten Vakuumhebegeräte der Hegla aus Kretzschau.

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glasstec und Vogelschutz