Am 14. März 2024 luden die Kooperation Flachglas Markenkreis und Pilkington Deutschland ins Next Studio nach Frankfurt ein. Auf der halbtägigen Tagung im Rahmen der Veranstaltungsreihe Blickpunkt Glas stand der Vogelschutz im Fokus.

Zirka 100 Teilnehmer, Architekten, Fassadenplaner und -bauer sowie in der Glasbranche Tätige, informierten sich über Grundlagen, Anforderungen und Lösungsansätze rund um das Thema Vogelfreundliches Bauen mit Glas.
Thema gewinnt an Relevanz
Das Thema Vogelschutz beschäftigt das Glas-Netzwerk der Kooperation Flachglas Markenkreis (FMK) bereits länger. Die FMK Objektberater beraten seit Jahren zu vogelfreundlichen Glaslösungen. Da Vorgaben zur Vermeidung von Vogelschlag an Glasfassaden zunehmend an Relevanz gewinnen, habe sich eine Veranstaltung zum Thema angeboten. Nach Angaben des Veranstalters ist Vogelschutz mittlerweile in zwei von drei Architektenberatungen ein wichtiges Thema. Gleichzeitig steige die Verunsicherung auf Seiten der Architekten und Fassadenplaner.
Zu Recht werde die Frage gestellt, ob sich großzügige Glasfassaden überhaupt noch realisieren lassen und was es zu beachten gilt. Diese Fragestellungen seien der Ausgangspunkt für die Veranstaltung gewesen. Frankfurt habe sich dabei als idealer Veranstaltungsort ergeben, denn in Hessen wurde jüngst das Naturschutzgesetz verabschiedet, das Fassadengläser in seiner Größe begrenzt.
Ausmaß und mögliche Lösungendes Vogelschutzproblems
Die Grundlagen des Problems Vogelschlag an Glasfassaden erörterte Claudia Wegworth, Birds & Buildings/BUND Berlin. Sie zeigte anhand von Untersuchungen und Studien, dass Glaskollisionen weltweit eine der häufigsten anthropogenen Todesursachen bei Vögeln sind. In einem weiteren Vortrag mit dem Titel „Lösungen mit Glas und wie man sie bewerten kann“ zeigte Martin Rössler, Biologische Station Hohenau-Ringelsdorf, Österreich, anhand geeigneter Flugtunneltestungen, wie sich wirksame Markierungen von Gläsern herausfinden lassen und wie diese zu bewerten sind.
Martin Reick vom Flachglas Markenkreis beleuchtete anwendungstechnische Aspekte möglicher Vogelschutzlösungen. Er thematisierte Restriktionen hinsichtlich eines MIG-Aufbaus und zeigte die Kombinationsmöglichkeiten der Gläser mit weiteren Funktionen wie Sonnenschutz, Wärmeschutz etc. Es schloss sich eine Diskussion an, die zeigte, wie brisant das Thema Vogelschutz ist und wie schwierig es aktuell ist, aufgrund unzureichender gesetzlicher Normen und Regeln hinsichtlich Vogelschutzgläsern eine sichere Planung zu gewährleisten.
Kompetenz für vogelfreundliches Bauen mit Glas
Die Stärke der Kooperation Flachglas Markenkreis sei, dass das Glasnetzwerk dank seiner Mitglieder- und Partnerstruktur nicht nur ein Produkt beraten könne, sondern unterschiedliche Produkte. Das heiße konkret, dass die FMK Objektberater beim Architekten produktneutral beraten. Anhand eines standortspezifischen ornithologischen Gutachtens, das die Produktanforderungen beschreibt, empfehlen sie zusammen mit dem Planer die passende Lösung. Berücksichtigung fänden dabei sowohl wirtschaftliche als auch optisch vertretbare Produktlösungen.
Passend zur Veranstaltung wurde auch die neue Broschüre Vogelschutzgläser vorgestellt. Sie gibt einen Überblick über das Thema und empfiehlt konkrete Gläser für das vogelfreundliche Bauen. Unter www.flachglas-markenkreis.de/produkt/vogelschutzglaeser/ können Interessierte die Broschüre kostenlos bestellen oder herunterladen.