In kleiner, aber feiner Runde tagte Anfang Juni der BF-Arbeitskreis Systeme im Scheibenzwischenraum. Das Gremium überarbeitet derzeit seine Planungshilfe für Systeme im Mehrscheiben-Isolierglas (MIG). Soll im Merkblatt das SmartHome aufgegriffen werden?
Langweilig, humorlos, trocken – alles das ist die Sitzung des BF-Arbeitskreises Systeme im Scheibenzwischenraum nicht, davon überzeugte sich GFF persönlich. Zu den Teilnehmern beim Treffen in München gehörten: Markus Broich, beim Bundesverband Flachglas (BF) zuständig für Normung und Technik, Thomas Fiedler, technischer Leiter Uniglas, Wolfgang Böttcher, freier Mitarbeiter für Saint-Gobain Glass, Mirco Röttger, Leiter der Isolette-Zentrale in Düsseldorf, AK-Sprecher Werner Stiglauer von der Firma Rosenheimer Glastechnik und Michael Freinberger, Prüfstellenleiter Lichttechnik beim ift Rosenheim.
Der Arbeitskreis überarbeitet derzeit das BF-Merkblatt 011, Planungshilfe: Integrierte, bewegliche Systeme im Mehrscheiben-Isolierglas für Architekten, Planer und Verarbeiter. Die Insider standen vor der Frage, inwieweit das Thema SmartHome im Merkblatt aufgegriffen werden soll. Um das zu klären, holte sich der Arbeitskreis externen Input. Prof. Dr. Michael Krödel vom Institut für Gebäudetechnologie (IGT) in Ottobrunn sprach über verschiedene Systeme und aktuelle Trends. Nach dem Vortrag waren sich die Fachleute einig: Das Merkblatt sollte aufführen, dass Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum (SZR) eine in das SmartHome integrierbare Komponente ist.
Die Fassade als Klimagrenze
"Generell wird das Thema SmartHome immer wichtiger, und auch wir werden nicht umhinkommen, diesen Aspekt zu besetzen", sagte Mirco Röttger, Leiter der Isolette-Zentrale in Düsseldorf, im Gespräch mit GFF. "Die Fassade ist als Klimagrenze der Hauptbestandteil eines Gebäudes. Verglasung und Sonnenschutz sowie deren Kombination zu einem in das Isolierglas integrierten System sind wiederum die Bauteile, durch welche sich die Klimagrenze eindeutig definieren lässt." Daher sei es unumgänglich, dass diese Bauteile mess- und regulierbar und damit Bestandteil einer Gebäudeautomation sind.
"Die entsprechende Möglichkeit zur Anbindung an SmartHome-Systeme sollte infolgedessen gegeben sein", betonte der Fachmann. Die derzeit am Markt agierenden Systemhersteller haben nach seinen Angaben bereits entsprechende Module als Controller und als Schnittstellen zur Einbindung in eine Gebäudeautomation bzw. zur Bedienung via smarter Endgeräte mithilfe von Apps.
Exklusive Einblicke in die Sitzung des BF-Arbeitskreises gewährt GFF in seiner aktuellen Sommerausgabe. Das Heft erschien am 5. Juli 2019.