Bist du nicht willig, so brauch' ich das Schwert Manfred Lesiak: "Das war er, der Kommerzialrat Peter Lisec."

Im niederösterreichischen Hausmening (Gemeinde Amstetten) hat GFF die einmalige Gelegenheit erhalten, mit ehemaligen Weggefährten und heutigen Nach-Nachfolgern, ja sogar als erstes deutschsprachiges Magazin überhaupt mit der Tochter, Sabine Lisec, des Firmengründers und legendären Maschinenbauers, Kommerzialrat Peter Lisec, zu sprechen.

Manfred Lesiak (60), heute zuständig für das Event Management und damit u.a. für die Auftritte des Highstakes auf der glasstec ("Das wird in meinen Augen die Nummer eins bleiben"), erinnert sich an das erste Gespräch mit Kommerzialrat Peter Lisec: "Das war am 18. September 1978. Es war mein Vorstellungsgespräch." - © Kober

"Fünf Dinge, die Sie noch nicht über Lisec gewusst haben", lautete der Arbeitstitel des gemeinsam von Unternehmenssprecher Filip Miermans und GFF-Chefredakteur Reinhold Kober ersonnenen Projekts zur Hintergrundberichterstattung über einen Global Market Leader made in Austria. Bis heute versteht es die Firma, mit ihren niederösterreichischen Wurzeln fest mit dem Fundament der Unternehmensgeschichte verbunden zu sein und gleichzeitig immer wieder Next Generation-Technologie an die Messestände dieser Welt zu bringen. Oder, wie sich der 60-jährige Event Manager Manfred Lesiak im exklusiven Talk erinnert: "Wir waren, schon in der Zeit von Kommerzialrat Peter Lisec, schnell, flexibel und mit vielen Entwicklungen sehr modern, wenn nicht der Zeit voraus."

Dazu muss man wissen, dass der Gründer als Glaserer, wie es im Nachbarland heißt, angefangen hat und zu Beginn als Einmann-Betrieb mit dem Mofa zum Reparaturverglasen gekommen ist. Dass er selbst produziert hat (und sich, wie Lesiak verrät, oft genug über die unzureichenden Produktionsmittel, sprich Bearbeitungsanlagen ärgerte), war prägend für seine spätere Herangehensweise: flache Hierarchien, schnelle Entscheidungen, kein personeller Overhead.

Sí, pronto

Aus Italien per Telefon zugeschaltet ist während der zweitägigen Vorortrecherche am Unternehmenssitz ausschnittweise Markus Fischer, Vertriebsleiter Software weltweit. So berichtet denn auch der 44-Jährige, seit 1998 in der Firma, dass Kommerzialrat Peter Lisec von den Software-Pionierleistungen des damaligen Geschäftsführers Gerhard Spittersberger – er entwickelte ein erstes Tool zur Auftragserfassung, das bereits eine Funktionalität zur Preiskalkulation beinhaltete – zunächst nicht übermäßig angetan war. Erst als klar wurde, ziemlich schnell, dass für solche Auftragsmanagement-Lösungen eine rege Nachfrage vorhanden war, steuerte das Unternehmen um. Fischer ist stolz darauf, dass der Anlagenbauer die komplette Wertschöpfungskette im Glas abbilden kann, auch softwareseitig.

Dagegen erinnert sich Lesiak, der dem im zurückliegenden Jahrzehnt verstorbenen, charismatischen Firmengründer persönlich verbunden war und ist, dass Kommerzialrat Peter Lisec Kunden gegenüber immer ein hohes Maß an Demut an den Tag gelegt habe; und sich gelegentlich ein ganz besonderes Geschenk für Interessenten ausdachte: Selbst passionierter Sammler, habe er einst einen Großunternehmer aus Ungarn zu Gast gehabt, den er von einer Geschäftsbeziehung zu beider Seiten Vorteil mit Lisec habe überzeugen wollen: "Dann stand er plötzlich da, mit einem riesigen mittelalterlichen Schwert aus der Heimat des Kunden. Die Augen des Mannes aus Ungarn werde ich nie vergessen."

GFF traf Anfang Juni bei hochsommerlichen Temperaturen am Unternehmenssitz in Hausmening einen illustren Kreis von Gesprächspartnern und Gesprächspartnerinnen, darunter den aktuellen CEO DI Gottfried Brunbauer und als erstes deutschsprachiges Magazin in Sabine Lisec die Tochter von Kommerzialrat Peter Lisec. Wenn Sie unsere Berichterstattung in der großen Juli/August-Ausgabe verfolgen, werden Sie feststellen, dass die insgesamt ein halbes Dutzend Gespräche mehr als fünf Dinge hervorgebracht haben, die bisher lediglich wenigen Eingeweihten bekannt waren. Das Heft erschien am 5. Juli 2019.