Zur Fensterfachtagung von Tischler NRW 2017 trafen sich Fensterbauer in Lünen, um Erfahrungen unter Kollegen auszutauschen und die Zukunft von IV 68 und der Branche zu diskutieren. Zu seiner Premiere auf der Veranstaltung befragte GFF-Online Dr. Johann Quatmann, den neuen Hauptgeschäftsführer des Verbands.

"Die Fensterfachtagung spielt für Tischler NRW als Plattform für unsere Fenster bauenden Betriebe eine große Rolle. Hier tauschen sie Informationen aus und bringen sich in der Fachausstellung auf den Stand der Technik", sagte der neue Hauptgeschäftsführer des Verbands, Dr. Johann Quatmann.
Handwerk stärken
Der Fensterbau hat laut Quatmann einen hohen Stellenwert bei Tischler NRW, den der Tischlermeister und Jurist weiter stärken will. "Wir müssen die Position des handwerklichen Fensterbaus im Wettbewerb mit industriellen Herstellern stärken und die Interessen unserer Betriebe verteidigen", sagte Quatmann im Vororttalk mit GFF-Online. Als Stärken der Betriebe nennt er die hohe Qualität und Individualität der Produkte sowie die kurzen Entscheidungswege in den Unternehmen mit Blick auf innovative Entwicklungen.
Fachtagung bringt Diskussion zu IV 68
200 Teilnehmer nutzten diese Gelegenheit und trafen sich zum Erfahrungsaustausch. Interessante Ergebnisse brachte eine Umfrage von Tischler NRW unter den Nutzern der Systemmappe CE plus von Tischler Schreiner Deutschland (TSD) hinsichtlich der am häufigsten gefertigten Fenstersysteme ans Licht, an der zirka 400 Betriebe teilgenommen hatten. Demnach fertigen bis heute 89 Prozent der Unternehmen Fenster im IV 68-System, zirka ein Drittel konzentriert sich ausschließlich auf diese Bauart. Die Fertigungskosten pro Fenstereinheit würden sich nach Einschätzung der Befragten bei einer Verschärfung der Uw-Werte im Zuge der EnEV um zirka 20 Prozent verteuern.
Verband will sich vernetzen
Der Verband Tischler NRW, mit GFF einer der Initiatoren des Ehrenpreises Fensterbauer des Jahres, hält eine weitere Verschärfung des Uw-Werts für Fenster (derzeit 1,3 W/m2K) im Zuge einer Fortschreibung der Energieeinsparverordnung (EnEV) für unwirtschaftlich und für technisch nicht vertretbar. Deshalb will der Verband weitere EnEV-Verfahren eng begleiten und die Interessen seiner Mitgliedsbetriebe dabei konsequent vertreten. "Wir müssen mit anderen Landesverbänden im Tischlerhandwerk und mit weiteren Verbänden zusammenarbeiten, um unsere Position als Handwerker in der Normungs- und Lobbyarbeit im Dialog mit der Politik klarzumachen", sagte Quatmann. Dazu sei der Einsatz der Praktiker im Ehrenamt unverzichtbar: "Wir brauchen das Engagement und Fachwissen unserer Mitglieder zu wichtigen Themen."
Mehr zur Fensterfachtagung von Tischler NRW lesen Sie in der GFF-Ausgabe 3/2017.