Gerhard Schuler ist Mitbegründer der Firma Homag, von Anfang an Geschäftsführer und nach der Umwandlung in eine AG bis 1999 Vorstandsvorsitzender der Homag AG. Danach übernahm er den Vorsitz im Aufsichtsrat. Seit 2006 ist er Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats. Schuler wird am 1. April 85 Jahre alt.
Handwerk und Studium
Der 1927 in Dietersweiler geborene Branchenexperte wollte eigentlich Architekt werden, doch die Situation in der Familie ist bei Kriegsende eine andere. Deshalb entschied er sich für eine Schreinerlehre, war vier Jahre in verschiedenen Betrieben als Geselle tätig und legte 1952 in Heilbronn die Meisterprüfung mit Auszeichnung ab. Er absolvierte danach in Rosenheim ein Studium zum Holzingenieur.
Aufbau eines Weltunternehmens
Nach dieser gründlichen Berufsausbildung war Schuler ein Jahr sehr erfolgreich als Betriebsleiter in einer Schwarzwälder Möbelfabrik tätig. Mit 29 Jahren machte er sich als Unternehmensberater in der Holzbranche mit fünf Mitarbeitern selbstständig. 1960 gründete er zusammen mit Eugen Hornberger die damalige Hornberger Maschinenbaugesellschaft OHG, die im Vorrichtungsbau Aktivitäten entwickelte. Das Unternehmen wurde zum Weltmarktführer. Die Homag Group AG erwirtschaftete 2011 mit zirka 5.100 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 800 Millionen Euro.
Strategische Entscheidungen geprägt
Besonders verdient gemacht hat sich Schuler laut Homag hinsichtlich des strategischen Ausbaus der Gruppe. Sehr bald galten als Ziele eine umfassend vereinheitlichte Produktpalette, weltweite Vertriebs- und Servicenetze und der Ausbau des Dienstleistungsangebots sowie die Weltmarktführerschaft. Unter seiner Leitung wurden nacheinander die Maschinenfabriken Homag España in Barcelona, Brandt in Lemgo, Homag do Brasil in Sao Paulo, FRIZ in Weinsberg, Arminius in Detmold, Bargstedt in Hemmoor, Weeke in Herzebrock, Holzma in Holzbronn und Ligmatech in Lichtenberg in die Gruppe integriert und teilweise in eine führende Position gebracht. Schuler war bei diesen Firmen jahrelang in der Geschäftsleitung.
Sachverständiger und Nachwuchsförderer
Seit 1975 war Schuler Mitglied des Industriebeirats an der Technikerschule Rosenheim und seit 1981 Mitglied des Fachbeirats der Fachhochschule Rosenheim. Sein Engagement galt der holztechnischen Ausbildung hinsichtlich zeitgemäßer Lerninhalte und neuer Studiengänge. Über die Grenzen Deutschlands hinaus gilt Schuler in der Holzbranche als Fachmann. Seit 1972 war er 25 Jahre lang als vereidigter Sachverständiger für Holzverarbeitung und Holzbearbeitungsmaschinen tätig.