Berger-Gruppe baut aus Großinvestition bei Zobel

Der Lackhersteller Berger-Zobel tätigt neue Großinvestitionen am Standort Grünstadt. Es entstehen zwei neue Lager- und Logistikhallen sowie ein großes Technologiezentrum für die Bereiche Entwicklung und Anwendungstechnik. Das Unternehmen unterstreicht mit dieser Maßnahme seinen Fokus auf Innovation und Spitzentechnologie in seinen Marktsegmenten.

So soll das neue Technology Center der Berger-Gruppe aussehen.
So soll das neue Technology Center der Berger-Gruppe aussehen. - © Berger-Gruppe

Herzstück der neuen Gebäude ist das TechnologyCenter IndustrialCoatings. Dieses Gebäude mit einer Grundfläche von zirka 1.000 Quadratmeter wird laut Berger-Gruppe die Kapazitäten im Bereich der Entwicklung und Applikationstechnik mit Schwerpunkt Fensterbeschichtungen und Industrielacke deutlich erweitern. Es entstehen neue Entwicklungslabors, ein großes Technikum zur Erprobung und Präsentation von Lacksystemen, Schulungsräume, Prüftechnikräume bis hin zu einer Werkstatt zur Vorbereitung und Lagerung von Musterteilen.

Entwicklungs- und Testverfahren mit mehr Kapazitäten

Mit dem neuen TechnologyCenter baut Berger die Kapazitäten der betreffenden Entwicklungs- und Testverfahren auch speziell für den Bereich Zobel aus. Neue Applikationsanlagen, klimatisierte Trocken- und Beschichtungszonen, zusätzliche Prüfgeräte- und Maschinen und vieles mehr erweitern die vorhandene Ausstattung. Dies umfasst gleichermaßen alle relevanten Lackapplikationsverfahren von Spritzen per Luft-, Airless-, Airmix-, Elektrostatik- oder Vacumatverfahren wie auch Fluten, Tauchen oder Walzen. Gleiches gilt für die Trocknungsoptionen von Luft-, über Ofen- bis hin zu UV-Trocknung. Klimakammern decken hierbei nach Unternehmensangaben die weltweiten Lufttrocknungsbedingungen der vier Extrem-Klimata umfassend ab. Ein Highlight ist eine neue Roboter-Testlackierungsanlage. Genutzt wird das Gebäude primär durch die Unternehmenssegmente Fensterlacke (Berger-Zobel), Industrielacke (Berger-Lacke) und teilweise auch Parkettlacke (Berger-Seidle). Es dient als Entwicklungs-, Test- und Kundenschulungs-Zentrum. Die Fertigstellung des Gebäudes ist geplant für das Frühjahr 2019.

Produktion erweitert

Weiterer Teil der Gesamtinvestitionsmaßnahme ist neben dem TechnologyCenter IndustrialCoatings auch die Erweiterung des Bereichs Produktion um zwei neue Lager- und Logistikhallen. Auf zirka 400 Quadratmeter Grundfläche entsteht Platz für eine neue Betriebsschlosserei, neue Lagerbereiche für Rohstoffe und Verpackungen sowie diverse Tanks für wasserbasierte Bindemittelsysteme mit Fassungsvolumina von jeweils bis zu 30.000 Liter. Auf weiteren etwa 600 Quadratmeter entsteht ein neuer, zusätzlicher Versandbereich, welcher die bisherigen Versandkapazitäten deutlich erweitert, ausgestattet mit künftig vier LKW-Docking-Stationen. Die deutlich gestiegenen Versandmengen, gerade im Bereich der Großsendungen zu den global verteilten Kunden in Überseecontainern und Jumbo-LKWs, machen diese Erweiterung laut Berger-Gruppe im Richt- und Versandbereich notwendig. Die Fertigstellung dieser Hallen wird bis Ende 2018 abgeschlossen sein.

Parallel hierzu wird aktuell der Produktionsbereich erweitert und teilweise umgebaut. Mit neuen Anlagen entstehen nicht nur weitere Kapazitäten, sondern auch modernste und teilautomatisierte Prozessabläufe, heißt es vom Unternehmen. Die Investitionssumme liege insgesamt bei mehreren Millionen Euro. Die Berger-Gruppe verfüge auf dem Firmengelände am Standort Grünstadt über weitere großzügige Pufferflächen zur weiteren, nachhaltigen Unternehmensentwicklung am Standort.

Mehr Mitarbeiter, größerer Umsatz

Die Mitarbeiterzahl ist laut Berger-Gruppe zuletzt auch im Rahmen der Übernahme der Zobel-Chemie aus Worms am Standort Grünstadt gestiegen und liegt nun bei zirka 120 Mitarbeitern. Auch im Jahr 2019 plant das Unternehmen einen weiteren leichten Anstieg der Mitarbeiterzahl und geht von einer positiven Umsatzentwicklung aus. Für 2019 sind weitere Investitionen bereits vorgesehen, unter anderem in die interne Logistik. Mit diesen Erweiterungen und Optimierungen bereitet sich das Unternehmen eigenen Angaben zufolge nicht nur auf weitere Wachstumschancen, sondern auch auf mögliche weltwirtschaftliche Krisensituationen vor. Beides sei fester Teil des nachhaltigen Risikomanagements der Unternehmensführung, um nicht nur dem Unternehmen, sondern auch den Mitarbeitern ein Maximum and Sicherheit und viel Perspektive bieten zu können.