Die Würth-Gruppe erwirtschaftete 2016 mit 11,8 Milliarden Euro einen neuen Umsatzrekord. Im Betriebsergebnis weist der Weltmarktführer für Befestigungs- und Montagematerial mit 17,1 Prozent ein zweistelliges Wachstum aus. Das teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit.

Im Geschäftsjahr 2016 erwirtschaftete die Würth-Gruppe nach eigenen Angaben einen neuen Umsatzrekord von 11,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 11,0 Milliarden Euro). Dies entspreche einem Wachstum von 7,1 Prozent, bereinigt um Wechselkurseffekte habe das Wachstum bei 7,9 Prozent gelegen. Diese Entwicklung mache deutlich, dass die Fokussierung auf mehrere Vertriebskanäle Wirkung zeigt, dazu zähle der Bereich E-Business genauso wie der Ausbau des Niederlassungsnetzes und der Verkäufermannschaft. "Über den Multi-Kanal-Vertrieb können wir unseren Umsatz pro Kunde deutlich erhöhen. Mit den 1.700 Niederlassungen, den 32.000 Außendienstmitarbeitern sowie mit den E-Business-Aktivitäten – hier wachsen wir um knapp 20 Prozent – befindet sich die Würth-Gruppe in einer guten Wettbewerbssituation“, unterstreicht Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe, das Wachstum.
Betriebsergebnis von Würth steigt zweistellig
2016 weise der Konzern das zweithöchste Betriebsergebnis in der Unternehmensgeschichte aus: 615 Millionen Euro seien erzielt worden (2015: 525 Millionen Euro). Dies entspreche einer Steigerung zum Vorjahr von 17,1 Prozent. "In Südeuropa ist die Ertragskraft kräftig gestiegen. Aber auch einzelne Gesellschaften wie die Muttergesellschaft Adolf Würth GmbH & Co. KG, Würth Finnland, Würth Industrie Service oder Würth Elektronik eiSos weisen herausragende Ertragsverbesserungen aus." Außerdem habe der Konzern die Produktivität bei gleichzeitiger Kostenreduktion erhöht, begründet Friedmann die beträchtliche Steigerung.
Auch 2016 habe der für den Konzern wichtigste und größte Einzelmarkt Deutschland ein zufriedenstellendes Umsatzwachstum von 6,0 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro erzielt. Das Ausland sei mit 8,0 Prozent gewachsen. Besonders erfreulich sei die Entwicklung der Regionen Ost- und Südeuropa. Seit 2014 sei der Umsatz in Südeuropa kontinuierlich gesteigert worden, 2016 um 9,3 Prozent. Osteuropa sei mit einer Umsatzsteigerung zum Vorjahr von 25,8 Prozent die wachstumsstärkste Region.
Mitarbeiterzahl von Würth so hoch wie nie
Die Zahl der Mitarbeiter überschreite erstmalig die Marke von 70.000. Insgesamt sei die Zahl der Beschäftigten 2016 um 2.413 auf 71.391 gestiegen. In Deutschland erhöhte sich laut Würth die Zahl um 552 auf 21.697 Mitarbeiter. Für 2017 plane der Konzern, die Anzahl der Außendienstmitarbeiter um rund 1.500 zu erhöhen sowie 60 Neueinstellungen im Bereich E-Business, um die Konzentration in diesem Bereich weiter voranzutreiben.
Digitalisierung setze sich durch, wenn der Kunde für sich einen Vorteil entdeckt und Kosten positiv beeinflussen kann. Vor diesem Hintergrund stehe bei Würth der Ausbau und die Verbesserung aller Leistungen im digitalen Spektrum im Fokus: Dazu zählten Bestellplattformen wie der klassische Onlineshop oder die Würth App genauso wie die Möglichkeit der elektronischen Beschaffung zur kundenseitigen Prozessoptimierung oder der automatisierten Lagerbewirtschaftung (Kanban oder Orsymat). Dass dieses Konzept tragfähige Ergänzung zum klassischen Außendienst und auch dem stationären Handel ist, zeige das deutliche Wachstum von 18,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil am Gesamtumsatz liegt laut Würth bei 14 Prozent.
Konstante finanzielle Stabilität bei Würth
Das Eigenkapital der Würth-Gruppe sei im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 4.470 Millionen Euro (2015: 4.083 Millionen Euro) gestiegen. Das bedeute ein Plus von 387 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote liege damit zum Jahresende bei 46,1 Prozent (2015: 44,3 Prozent). Die Ratingagentur Standard & Poor´s habe 2016 erneut das Rating der Würth-Gruppe mit A/outlook stable bestätigt. Der operative Cashflow habe mit 903 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahr (2015: 630 Millionen Euro) gelegen. Zum Jahresende habe die Würth-Gruppe über liquide Mittel in Höhe von 874 Millionen Euro (2015: 616 Millionen Euro) verfügt.
2016 hat die Würth-Gruppe nach eigenen Angaben mit 481 Millionen Euro etwas weniger als im Vorjahr investiert (2015: 525 Millionen Euro). Der Schwerpunkt der Investitionen habe auf dem Ausbau von IT-Infrastruktur und Lagerkapazitäten für die Vertriebsgesellschaften sowie in den Bereichen Produktionsgebäude, technische Anlagen und Maschinen für die Produktionsgesellschaften gelegen.
Mit einem Investitionsvolumen von 37 Millionen Euro habe im April 2015 Arnold Umformtechnik, Spezialist für Schrauben und Verbindungstechnik in Dörzbach den Grundstein für drei weitere Produktionshallen mit zugehörigem Maschinenpark gelegt. Die feierliche Einweihung fand am 9. Juni 2016 statt. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG weihte im Juni 2016 das neue Niederlassungs- und Bürogebäude am Standort Künzelsau-Gaisbach ein – Investitionsvolumen 28,5 Millionen Euro. Die Würth Industrie Service in Bad Mergentheim erweitert aktuell ihren Logistikstandort: Am 16. Mai 2017 ist die Einweihung eines der modernsten Logistikzentren für Industriebelieferung in Europa geplant.
Besonders freut sich das Unternehmen auf die Einweihung des Carmen Würth Forum am 18. Juli 2017, dem 80. Geburtstag von Carmen Würth, Ehefrau von Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth. Das Architekturbüro David Chipperfield Architects Berlin hat das exklusive Veranstaltungszentrum am Standort Künzelsau entworfen. Das multifunktional nutzbare Gebäude mit einer Gesamtfläche von rund 11.000 Quadratmetern umfasst eine teilbare Veranstaltungshalle, den Großen Saal für über 2.000 Besucher, einen Kammermusiksaal, den Reinhold Würth Saal für 600 Personen und ein Foyer sowie eine Terrasse für Get-togethers und Abendveranstaltungen. Der Forumspark bietet Platz für bis zu 10.000 Gäste. Das Carmen Würth Forum ist für alle Arten von Veranstaltungen der Würth-Gruppe, aber auch von externen Mietern nutzbar.
Für das Geschäftsjahr 2017 erwartet die Würth-Gruppe ein mittleres einstelliges Umsatzwachstum und ein Betriebsergebnis zwischen 660 und 680 Millionen Euro.