Carsten Taig (40) huscht noch immer ein Lächeln über die Lippen, wenn er sagt, sein Vater Rainer habe Wertbau immer in erster Linie "von vorne geführt". Erfolgreich zumal, und jeder der das Unternehmen kennt, weiß, wie’s gemeint ist. Doch der Sohn vertritt eben auch die nächste Generation.

So erklärt der 40-Jährige das Anwachsen der Arbeitsplätze im Unternehmen mit Sitz in Langenwetzendorf/Thüringen auf 314 unter anderem damit, dass insbesondere in der Fertigungsleitung Holz und PVC, in der Logistik und im Maschinenmanagement neue Verantwortungsbereiche entstanden seien, um den Druck auf mehrere Schultern zu verteilen. Taig junior spricht von Teamstrukturen. Die dürften in Anbetracht der Entwicklungsperspektiven vonnöten sein, um die wie immer ehrgeizigen Ziele von 60, 70 Millionen Euro Jahresumsatz mittelfristig zu erreichen. Denn Carsten und sein ebenfalls im Unternehmen engagierter Bruder Stefan tun mit Sicherheit gut daran, sich in Sachen Fokussierung am unverändert anschiebenden Vater zu orientieren.
Alternativen für den Architekten
Darüber hinaus spielen strategische Überlegungen eine Rolle – auch hier ist Carsten Taig stark eingebunden und hat bereits mehrfach wichtige Lieferanten wie Gealan, Schollglas, Ammon, Somfy, Siegenia, Wicona zu gemeinsamen Runden geladen. Im Gespräch mit unserer Zeitschrift verriet er, dass er über derartige Zusammenschlüsse nicht zuletzt den Fensterbau, aber eben auch die angeschlossenen Gewerke im Dialog mit dem ausschreibenden Architekten stärken will. Es gehe ihm, sagt der SocialMedia-affine Juniorchef, darum, dem Entscheider mögliche Alternativen an die Hand zu geben, statt nur unreflektiert die Ausschreibung durchzuackern. Denn vieles, was Industrie und Handwerk an innovativen Lösungen für die Baustelle bereithalten, ist bei den Verantwortlichen für die am Ende gewählte Ausführung zu wenig bekannt.
"Wir sind zu 80 Prozent fertig"
Das aber könne nur im Verbund gelingen: "Ich glaube an strategische Partnerschaften, diese werden auch in der Fensterbranche in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entscheidend an Bedeutung gewinnen", analysiert der 40-Jährige brachliegendes Potenzial. Das sieht er nach wie vor auch beim Thema Lichteintrag durch Elemente mit hohem Glasanteil, aus dem der Claim "Mehr Licht zum Leben" entstanden ist, den Wertbau mit dem derzeit in der Prüfphase befindlichen Effizienzfenster ("Wir sind zu 80 Prozent fertig") aufgreift. Schon bemerkenswert: Wie sonst nur große Systemgeber haben die Thüringer eine Million Euro in diese Eigenentwicklung gesteckt, die die Unternehmensentwicklung mittelfristig maßgeblich beeinflussen soll.
GFF berichtet in seiner Septemberausgabe über den jüngsten Wertbautermin und veröffentlicht in diesem Zusammenhang ein Interview mit Carsten Taig – ET ist der 3.9.13!