Trends und wirtschaftliche Entwicklung Profilmarktampel steht auf Gelb

Wie hat sich der Markt 2014 bei der Extrusion von Fenstern und Türen aus Kunststoff entwickelt und welche Trends zeichnen sich ab? GFF hat bei den Extrudeuren und Systemgebern nachgefragt und liefert eine Einschätzung der Lage.

Die Zeichen in der Profilextrusion stehen auf moderates Wachstum, hier bei Profine. - © Profine

Wie hat sich die Menge an extrudierten PVC-Profilen für Fenster und Haustüren in den vergangenen Jahren in Deutschland entwickelt? Auf diese Frage wollte keines des befragten Unternehmen aus der Branche detailliert antworten.

Der Verband pro-K sowie der Qualitätsverband Kunststofferzeugnisse (QKE) nähern sich der Entwicklung in Zahlen mit den Daten zu den während der vergangenen Jahre in Deutschland verkauften PVC-Fenstern zumindest an. In Deutschland habe sich das Kunststofffenster klar positiv entwickelt. „Kunststofffenster haben sich besser als der Gesamtmarkt entwickelt, die durchschnittliche Wachstumsrate liegt etwas höher“, betont Ralf Olsen, der Geschäftsführer von pro-K. Im Zeitraum von 2012 bis 2014 ist der Markt für Kunststofffenster von 7,5 auf 8,1 Millionen Fenstereinheiten gewachsen.

Der Marktanteil liege aktuell bei 58 Prozent. „Selbst wenn davon ein Teil auf das Konto ausländischer Fensterhersteller geht, profitieren die deutschen Extrudeure sowie Systemhäuser doch von der positiven Gesamtentwicklung“, sagt Gerald Feigenbutz, Geschäftsführer des QKE.

Das sagen die Systemhäuser

Salamander Industrie-Produkte (SIP) gibt im Bereich der extrudierten Fenster- und Türprofile für den deutschen Markt einen Zuwachs von zirka 4,6 Prozent an und will 2015 etwas über dem prognostizierten Marktwachstum zulegen.

„Der Umsatz der Veka Gruppe bewegt sich ohne Gealan für 2014 auf dem Niveau von 2013“, sagt Andreas Hartleif,  Vorstandsvorsitzender von Veka. Es sei Veka zuletzt gelungen, sich in allen wichtigen Märkten zu behaupten. Die extrudierte Menge habe sich bei Veka sowie Gealan 2014 unwesentlich von der im Jahr davor verarbeiteten Menge an PVC unterschieden. Wettbewerber Aluplast gibt an, während der zurückliegenden drei Jahre mengenmäßig die Extrusion für PVC-Profile geringfügig gesteigert zu haben, beim System Energeto habe das Unternehmen ein zweistelliges Wachstum verzeichnet. „Nach einem guten ersten Halbjahr 2014 hat das zweite Halbjahr in Deutschland leider etwas gelitten, so dass die Erwartungen nicht ganz eingehalten wurden“, sagt Jürgen Hoffmann, Leiter Marketing und Sales Fenster und Fassade Mitteleuropa bei Rehau. Insgesamt bezeichnet er die Menge im Jahr 2014 als stabil. Während der zurückliegenden Jahre habe Rehau den Absatz von Jahr zu Jahr gesteigert. Die Profine Group resümiert ebenfalls ein stetiges, wenngleich moderates Wachstum. Dieser Trend setzt sich aus Sicht des geschäftsführenden Gesellschafters Dr. Peter Mrosik auch 2015 fort.

Trends in der Extrusion

Als die beiden wichtigsten Trends für die Zukunft nennt Feigenbutz zum einen die Extrusion von schmaleren Rahmenprofilen mit Faserverstärkung und geklebter Konstruktion. „So ergeben sich schmalere sowie schönere Ansichtsbreiten und eine gleichzeitig hohe Stabilität. Auch der Einbruchschutz verbessert sich dadurch.“ Als einen am Markt bereits spürbaren Trend sieht er zum anderen die Folienkaschierung bei PVC-Profilen durch ein Klebeverfahren oder als einextrudierte Variante.

SIP-Geschäftsführer Götz Schmiedeknecht sieht energieoptimierte Fertigungstechnologien auf dem Vormarsch.  „Zudem zeichnet sich ab, dass der Trend weiter zu Koex-Profilen geht, bei denen der Profilinnenbereich mit Recyclingmaterial ausgestattet ist“, sagt er. Die Klebetechnologie wird aus der Sicht von Aluplast-Geschäftsführer Patrick L. Seitz ihren Siegeszug fortsetzen; ebenso wie der Verzicht auf Stahl. „In der Fassadengestaltung finden verdeckt liegende Flügel mehr und mehr Anklang“, sagt Seitz.

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