Erwerb der Mehrheitsanteile Online-Händler Neuffer wird Teil des IFN-Netzwerks

Der Online-Handel ist längst auch in der Fenster- und Türenbranche angekommen. Um die Position im Bereich E-Commerce zu stärken, erwirbt die österreichische IFN Holding die Mehrheitsanteile des Stuttgarter Unternehmens Neuffer Fenster + Türen. GFF sprach mit beiden Partnern über die Hintergründe.

Die IFN-Gruppe mit Sitz in Traun beschäftigt derzeit rund 3.956 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 653 Millionen Euro. - © Internorm

Während der Corona-Pandemie hat der Online-Handel nochmals an Bedeutung gewonnen. Um den Vorsprung in diesem Bereich auszubauen, erwirbt die IFN Holding mit Sitz im österreichischen Traun – vorbehaltlich der Zustimmung durch das Bundeskartellamt – 74,2 Prozent von der Neuffer Fenster + Türen. „Mit dem Closing rechnen wir im Januar 2022“, sagt Christian Klinger, Miteigentümer der IFN Holding und Unternehmenssprecher. Den Eintritt in den digitalen Handel hatte die Unternehmensgruppe bereits im August 2020 mit dem Erwerb der Mehrheitsanteile (80 Prozent) der Skanva Group vollzogen. Das dänische Unternehmen vertreibt Fenster und Türen exklusiv über virtuelle Shops in Dänemark, Norwegen und Island. Laut Klinger bildet der Erwerb von Neuffer eine perfekte Ergänzung in Mittel- und Westeuropa.

Neuffer: Transformation vom Produktions- zum Handelsunternehmen

Im Jahr 1872 als Fenster- und Türenproduzent gegründet, blickt Neuffer auf eine lange Branchentradition zurück. Das Potenzial des E-Commerce hat das Unternehmen bereits frühzeitig erkannt: Seit 2005 vertreibt es die Fenster, Türen und Sonnenschutzprodukte ausschließlich über Webshops wie fenster.com und fenetre24.com und ist damit zum führenden Online-Händler für Fenster und Türen in Europa avanciert. „Uns ist die Transformation vom Produktions- zum reinen Handelsunternehmen gelungen“, sagt Philipp Neuffer, der das Unternehmen in fünfter Familiengeneration führt. Aktuell erwirtschaftet es vor allem in den Kernmärkten Deutschland und Frankreich einen Jahresumsatz von rund 30 Millionen Euro und beschäftigt rund 60 Mitarbeiter. Zur Zielgruppe gehören überwiegend DIY-Kunden, aber auch Professionals.

IFN: Keine Quick-Wins und Kannibalisierung der Netzwerkpartner

„Die Akquisition von Europas führendem Online-Fensterhandel ist der nächste logische Schritt unserer Wachstumsstrategie“, ergänzt der Miteigentümer der IFN Holding. „So stärken wir unsere Kompetenz in alternativen Vertriebskanälen und digitaler Beratung und bauen das wachsende Geschäftsfeld E-Commerce aus.“ Dabei bleiben sowohl die langjährigen Lieferpartner als auch das eingespielte Neuffer Team unter der Leitung von Philipp Neuffer erhalten. „Wir verfolgen eine langfristige Akquisitionsstrategie und sind nicht auf Quick-Wins aus“, versichert Klinger. Ebenso bedeutend sei der komplementäre Charakter: Die Vertriebspartner im Netzwerk sollen sich ergänzen und nicht kannibalisieren.

Mehr über das Erfolgsrezept von Neuffer und die Internationalisierungspläne der Kooperationspartner lesen Sie in der Februarausgabe der GFF.