Frey: "Jetzt sind Verkäufer gefragt."

Beim Herbsttreffen von Netzwerk Frey in Rosenheim hat Oliver Frey die Netzwerk-Mitglieder dazu aufgerufen, den Vertrieb zu intensivieren. Der Markt sei zum Verkäufermarkt geworden, sagte Frey den rund 150 Teilnehmern der zweitägigen Veranstaltung. Constantin Greiner von Munich Strategy sowie VFF-Geschäftsführer Frank Lange stellten ihre Einschätzungen für den deutschen Fenster- und Türenmarkt in den nächsten beiden Jahren vor.

Oliver Frey (li.) und sein Sohn Niklas begrüßten im Happinger Hof rund 150 Mitglieder des Netzwerks aus Fensterbauern und Zulieferern aus der Industrie. - © Dirks

Greiner präsentierte die zukünftigen Marktentwicklungen in der Fensterbaubranche gemäß den Ergebnissen einer Studie von Munich Strategy. Greiner zufolge ist mit einem jährlichen Absatzrückgang im deutschen Fenstermarkt von mehr als drei Prozent bis 2025 zu rechnen. Dann werde das Niveau von 2015 erreicht.

Trotz der anspruchsvollen Marktsituation vermittelte Greiner dem Publikum Zuversicht. Er illustrierte, wie Unternehmen der Branche bereits heute strategische Weichenstellungen vornehmen. "Die heutigen Branchenführer haben die besten Voraussetzungen, auch am Ende der Krise als Branchenführer dazustehen", sagte Greiner.

Konsolidierer und Spezialisten müssen demnach nicht mit negativen Folgen der Markentwicklung rechnen. Die große Gruppe der Generalisten hingegen schon. 80 Prozent der Unternehmen agieren als Generalisten, so Greiner.

Die ehemalige Weltklasse-Skifahrerin Michaela Gerg verdeutlichte, dass mit harter Arbeit, unerschütterlichem Willen und Ehrgeiz selbst nach mehreren Rückschlägen große Erfolge erzielt werden können. Gleichzeitig machte sie deutlich, dass ein übermäßiges Erzwingen des Erfolges und das Vernachlässigen von notwendigen Pausen der falsche Weg sind.

Trainer Markus Hofmann vermittelte den Teilnehmern Kniffe, um das Gedächtnis zu trainieren und auch in Zukunft weiter zu verbessern.

Lange: "Gute Ansätze im 14-Punkte-Programm"

VFF-Geschäftsführer Frank Lange stellte das 14-Punkte-Programm der Bundesregierung vor, das jüngst in Berlin beschlossen wurde, um den Wohnungsbau in Deutschland zu intensivieren. Er wies auf die konkreten Fördermaßnahmen des Bundes und den kostenlosen Förderrechner des VFF hin. Beides solle Betrieben unterstützen bei ihren Verkaufsaktivitäten. Die zugesagten Fördermittel des Bundes bieten Lange zufolge genügend Chancen und Möglichkeiten, wenn sie im Markt auch wirklich abgerufen werden.

Das Maßnahmenpaket umfasst im wesentlichen folgende zwei Maßnahmen: Erstens wird die Zuschussförderung für Einzelmaßnahmen wie die Fenstersanierung von 15 Prozent auf 30 Prozent erhöht. Zweitens wird eine degressive AfA in Höhe von jährlich 6 Prozent für neu errichtete Wohngebäude ermöglicht.

Ergänzt werden diese Maßnahmen im weiteren durch die Bereitstellung von Programmmitteln in Höhe von insgesamt 18,15 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau für die Länder im Zeitraum von 2022 bis 2027, die Aussetzung von EH 40 (statt EH 55) als verbindlicher gesetzlicher Neubaustandard in dieser Legislaturperiode sowie die bessere Ausgestaltung der beiden KfW-Neubauprogramme "Klimafreundlicher Neubau" (KFN) und "Wohneigentum für Familien" (WEF).

Mit dem Fördermittelrechner können Fensterbauer den Antrag auf Förderung einer Baumaßnahme direkt vor Ort beim Endkunden ausfüllen und versenden. Ein externer Energieeffizienz-Experte ist für den VFF-Fördermittel-Service nicht erforderlich.

Angesichts der geringen Bautätigkeit in diesem Jahr müsse sich die Branche im kommenden Jahr auf Herausforderungen einstellen. "2024 wird definitiv ein Krisenjahr", sagte Lange.

Das 14-Punkte-Programm der Bundesregierung für die Bau- und Immobilienbranche steht auf der Website des Bundesbauministeriums zur Ansicht.

Der VFF-Förderrechner ist für Mitglieder sowie Nicht-Mitglieder im VFF zugänglich.

Mehr über das Netzwerktreffen in GFF 12/23, die Ausgabe erscheint am 5. Dezember.