Hightech und Alpenpanorama Flächenbündige Fenster prägen das Gesicht der Fassade

Für die Architektur des oberirdischen Firmensitzes von Espros Photonics in St. Gallen entschied sich Bauherr Beat de Coi für eine Kombination aus Funktion und Optik. Der robuste Sichtbeton rahmt eine filigrane Fassade aus Glas und Aluminium ein – rundum in dunklem Graubraun.

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    © Freyler
    Die Glasfassade ist als Pfosten-Riegel-Konstruktion montiert.
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    © Freyler
    Die Fenster sind komplett flächenbündig in die Sichtbeton-Fassade integriert.

Für eine ebenmäßige Optik führte Freyler Metallbau alle Fenster komplett flächenbündig in Sichtbeton aus, die Pfosten-Riegel-Konstruktion der Glasfassade ist mit besonders schmalen Profilen realisiert. Die Spezialisten wollten durch die Umsetzung der flächenbündigen Fenster in Sichtbeton überzeugen: „Ursprünglich sollten Ganzglaselemente zum Einsatz kommen“, erläutert Gesamtprojektleiter Wolfgang Natter, Dipl.-Architekt. „Freyler hat uns jedoch vom Structural Glazing abgeraten, weil es keine dauerhafte Lösung ist.“ Um eine homogene Ansicht zu erzielen, sind bei SG-Objekten die Glasscheiben lediglich auf eine Rahmenkonstruktion geklebt.

Freyler setzte dagegen ein Verbundsicherheitsglas in maßgefertigten Aluminiumprofilen ein. Dazu bildeten die Mitarbeiter des Unternehmens die Scheiben an den Rändern mit Stufen aus, so dass der Versatz von 20 Millimeter Breite und acht Millimeter Tiefe eine exakte Übereinstimmung der Vorderkanten von Glas und Rahmen garantiert. „Mit Blick auf eine nachhaltige Ausführung sowie den optischen Anspruch haben wir zudem die zweischalige Gebäudehülle genutzt“, sagt Freyler-Metallbauleiter Stefan Gauss. „Für eine nahezu nahtlose Fassade haben wir unsere individuell gefertigten Fenster in die innen liegende Dämmebene eingesetzt.“ So schließt die äußere Sichtbetonschale die Außenansicht bündig ab und ist durchgängig isoliert.

Unifarben, aber nicht eintönig

Um den Neubau ästhetisch mit der idyllischen Berglandschaft zu verbinden, kombiniert die Fassade das Flair des Standorts mit der Identität des Unternehmens zu einer Einheit: Die großflächige Glas/Alu-Fassade von Freyler Metallbau soll dabei die Innovationskraft und das fortschrittliche Tätigkeitsfeld von Espros Photonics (EPC), der Sichtbeton die Bergwelt sowie die Kaverne im Inneren spiegeln. Dass der Kubus dennoch wie aus einem Guss wirkt, garantiert­ die einheitliche Farbgebung in dunklem Graubraun. Zwar ähnelt das Bauwerk auf den ersten Blick einem unifarbenen Monolithen, es sieht jedoch keienswegs eintönig aus: Je nach Lichteinfall wirkt die Außenhülle matt oder schimmert in der Sonne. Dazu sind die Sichtbetonteile im Werk dunkel eingefärbt und vor Ort mit Sand abgestrahlt. Dementsprechend hat Freyler Metallbau die komplette Pfosten-Riegel-Konstruktion der 1.200 Quadratmeter Glas/Alu-Fassade beschichtet: innen in der Farbe RAL 9007, außen – inklusive Sonnenschutz – in der Kolorierung NC S-S-8000N.

Je nach Blickwinkel und Lichtsituation erscheinen die Fenster dunkelbraun wie das Gebäude oder grün wie die umliegenden Baumwipfel. Dies liegt an den hauchdünnen Funktionsschichten der Sonnenschutzgläser, die maximal lichtdurchlässig sind und gleichzeitig den Sonnenenergiedurchlass reduzieren.

In einer kleinen Schweizer Alpengemeinde vermuten nur wenige ein Hightech-Unternehmen. Im Kanton St. Gallen arbeitet jedoch der erfolgreiche Hersteller EPC von Halbleiterchips.