Kosten senken, Produktivität steigern – das sind die wohl wichtigsten Themen, die Unternehmer heutzutage umtreiben. Im Zeitalter der Digitalisierung und zunehmender Automatisierung ist es für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, ihre Fertigungsprozesse zu verbessern und in intelligente Produktionslösungen zu investieren, die mitwachsen können. In diesem Gastbeitrag erläutert Sebastian Dick von A+W am Beispiel von A+W Smart Factory, wie smart solche Systeme sein können.
Der Name Smart Factory wird oft mit IoT- oder OEE-Lösungen in Verbindung gebracht. Im Fall der A+W Smart Factory geht es allerdings um mehr. Die A+W Smart Factory ist ein neu entwickeltes, skalierbares Produktionsplanungs- und Automatisierungssystem der nächsten Generation, das Prozesse automatisch für einen optimierten Glasfluss steuert und Menschen, Maschinen, Software und Produkte ideal vernetzt.
Es ist in der Lage, alle gekoppelten Maschinen und Softwaremodule reaktionsschnell mit den zur Verfügung gestellten Produktionsdaten zu koordinieren, das heißt: eine echte Pull-basierte Produktionsfertigung mit der Fähigkeit, Gruppen zu verplanen und zu steuern – von einer reinen Iso-Produktion bis hin zu einer mehrstufigen Produktion mit allen beteiligten Prozessen und Zwischenprodukten (Schneiden, Biegen, Bearbeiten, Oberflächenbearbeitung, Färben, Härten, Laminieren, Isolieren usw.).
Optimaler Prozessfluss mit A+W Smart Factory
Die A+W Smart Factory ist skalierbar, manuelle Bereiche und Sorter in mehreren Ebenen stellen kein Problem dar. Das bedeutet, dass der Nutzer sie von einer komplett manuellen Fertigung bis hin zur voll automatisierten Fertigung mit unbegrenzter Anzahl an Sortiersystemen und Zwischenlagern einsetzen kann. Die A+W Smart Factory sorgt für einen optimalen Prozessfluss und balanciert den Maschinenpark. Neben einer optimalen Effizienz unter der Berücksichtigung von Alternativmaschinen kann das System so auch auf Änderungen von Prioritäten oder Maschinenausfälle reagieren.
Alles das wird möglich durch eine neuartige Bewertung der Scheiben in Bezug auf Bearbeitung, Maschinen und Zeiten. Diese Faktoren bestimmen die Wertigkeit einer Scheibe, wodurch die A+W Smart Factory ein vollwertiges Pull-System darstellt.
Die Software kümmert sich um das Wie
Der Nutzer teilt der A+W Smart Factory mit, was wann fertig sein muss, die Software kümmert sich um das Wie. Und das mit so wenig Eingriff durch das Planungsbüro wie möglich. Dabei spielt die Laufabhängigkeit nur noch eine untergeordnete Rolle, denn das übernimmt die A+W Smart Factory für den Nutzer, was mit einer großen Erhöhung der Flexibilität einhergeht. Wirklich relevant ist nur noch, was geliefert werden muss: Aufträge oder Versandgestelle. Natürlich halten wir auch an fixen Planungsgruppen fest, sollte das nötig sein. So kann zum Beispiel die Produktionsreihenfolge einer Fensterproduktion berücksichtigt werden.
Egal wie komplex die Stückliste wird, A+W Smart Factory kümmert sich darum, die Sequenz für die Endprodukte beizubehalten. Die Planung durch die mehrstufige Produktion übernimmt das System. Durch das neue Planungssystem der A+W Smart Factory erhält der Nutzer Nachläufer viel schneller als üblich, was gerade für die Liefertreue einen wichtigen Pluspunkt darstellt.
Scheibengenaue Verfolgung
Natürlich bleibt es nicht nur bei der Planung. Das System setzt auf eine scheibengenaue Verfolgung durch die Produktion, da die Kommunikation mit dem Maschinenpark integriert ist. Außerhalb der Automatisierung kann die Kommunikation mithilfe unserer A+W Production Terminals oder der mobilen Lösung A+W Smart Companion erfolgen.
Vergleicht man diese Punkte mit einem etablierten Produktionsplanungssystem, liegen die Vorteile der A+W Smart Factory schnell auf der Hand. Wird die Produktion von Menschen verplant und gesteuert, ist man von diesen wichtigen Mitarbeitern stark abhängig. Dies spürt man oft in Urlaub- oder Krankheitszeiten. Jemand anderes muss einspringen, der diese Arbeit nicht regelmäßig ausführt. Dies hat einen direkten Einfluss auf die Utilisierung der Produktion, Verschnitt und Reaktion bei Planänderung.
Geringere Abhängigkeit von Mitarbeitern
Diese Planänderung, auch Change, bringt neben den ersichtlichen Herausforderungen (Verschnitt, manuelles Suchen und Anpassen, Kommunikation, Zeit etc.) auch unsichtbare Effekte, wie Verunsicherung, inneren Widerstand und Verwirrung der Mitarbeiter, mit sich.
Durch die A+W Smart Factory treten diese Effekte nur noch begrenzt auf. Je höher die Automatisierung, umso geringer die Effekte. Durch ein automatisches, digitales und zentralisiertes Backlog sehen die Mitarbeiter nur die nächsten notwendigen Aufgaben. Das schafft Sicherheit und gibt den Mitarbeitern Übersicht über ihren Arbeitsablauf. Somit geraten die Mitarbeiter erst gar nicht in ein tieferes Chaos.
Überwachende Tätigkeit im Planungsbüro
Im Planungsbüro ändert sich die Arbeitsweise zu einer überwachenden Tätigkeit, in welcher der Nutzer steuernd eingreift, sofern dies nötig ist. Gerade in diesem Bereich sehe ich großes Potenzial für die Weiterentwicklung der Software.
Unser A+W Smart Factory Entwicklungsteam umfasst 12 Mitglieder, die Tag für Tag an unserem neuen Kernprodukt arbeiten. Durch unsere agile Arbeitsweise ist es möglich, je nach Anforderung das Team zu skalieren, womit teilweise bis zu 20 Entwickler an der Produktentwicklung beteiligt sind. Sind Sie neugierig geworden und wollen mehr über unsere A+W Smart Factory wissen? Nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf.
Über den Autor
Sebastian Dick ist seit nehr als 20 Jahren für die A+W Software GmbH tätig und leitet die Innovationsabteilung von A+W Clarity. Dazu ist er als Product Owner für die Produkte A+W Smart Factory und A+W Smart Companion verantwortlich.