Markt für Bestandsgebäude Betriebliche Ausrichtung: Renovierung statt Neubau?

Die Zeiten für Fenster im Neubau waren schon mal besser – Ein guter Moment, um sich auf den Renovierungsmarkt zu konzentrieren? GFF beleuchtet Chancen, Risiken und Herausforderungen.

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© Dirks

Ein stürmisches Marktszenario zeichnen die von Heinze Marktforschung gemeinsam mit den Branchenverbänden Fenster + Fassade (VFF), Bundesverband Flachglas (BF), Pro-K sowie Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) erhobenen Daten für die Fensterbranche: Für 2024 prognostizieren Heinze und die Branchenverbände im Wohnbau ein Minus von 9,5 Prozent auf 2,91 Millionen Fenstereinheiten. Im Nichtwohnneubau sagen die Experten eine vergleichbare Entwicklung voraus: von 1,95 Millionen abgesetzten Fenstereinheiten 2022 (+ 3,4 Prozent) über 1,76 Millionen 2023 (- 9,9 Prozent) bis auf 1,55 Millionen Fenstereinheiten 2024 (- 11,6 Prozent).

Etwas besser bewerten die Marktforscher den Renovierungsmarkt für Fenster. Rückgänge von minus 2,7 Prozent 2022 (7,37 Millionen FE) und minus 1,5 Prozent 2023 in der Wohnbau-Renovierung soll 2024 ein Wachstum von 1,7 Prozent (7,19 Millionen FE) ablösen. In der Nichtwohnbau-Renovierung zeige die Tendenz für 2024 nach minus 2,2 Prozent 2022 (2,28 Millionen FE) und minus 0,2 Prozent 2023 mit einem Wachstum von 2,3 Prozent auf 2,33 Millionen Fenstereinheiten nach oben.

Wie bewerten Unternehmer die Marktentwicklung?

Eine insgesamt schwierige Marktlage erkennt Florian Jehle, Geschäftsführer von Sebnitzer Fensterbau, dessen Unternehmen mindestens 95 Prozent seines Geschäfts im Neubau tätigt. In den vergangenen Jahren gestiegene Materialkosten in Verbindung mit gestiegenen Zinsen und einer Baukostensteigerung um zirka 20 Prozent sieht er als eine Sammlung von Faktoren, die aktuell zu Buche schlagen. Von den angekündigten Förderprojekten der Politik für 2024 erwartet er sich keinen schnellen Effekt. Er treibt die Digitalisierung der Unternehmens-Prozesse voran um die Produktivität und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Zudem konzentriert er sich auf größere Objekte um die rückläufige Zahl der Projekte im Neubau zu kompensieren. Dabei sei Flexibilität in den Angebotspreisen gefragt: "Wir müssen aktiver sein und geben Preisvorteile die wir mit unseren Lieferanten ausgehandelt haben direkt an unsere Auftraggeber weiter, die das honorieren."

Sehr gut läuft das Geschäft bei Yannic Daum und seinem Unternehmen Glaserei + Fensterbau Simon aus Mannheim. Er ist mit seinen Mitarbeitern zu hundert Prozent in der Renovierung aktiv: von der Instandsetzung alter Fenster mit Glas- und Dichtungstausch über den Einbau neuer Fenster in Bestandsgebäuden bis zu Denkmalschutzfenstern und Glas im Innenausbau. Aktuell ist der Betrieb nahezu voll ausgelastet und der Glasermeister hat sein Montageteam vergrößert.

Den ganzen Beitrag lesen Sie in GFF 3/24, das Heft erscheint am 13. März.