Treffen mit Ilse Aigner Bayerische Glasbranche: Traditionen sichern, Innovationen fördern

Im Rahmen des Branchentreffs, zu dem der Bundesarbeitgeberverband Glas und Solar am 27.01.2015 nach München geladen hatte, forderte die Bayerische Glasbranche Staatsministerin Ilse Aigner (CSU) auf, die Versorgungssicherheit für energieintensive Unternehmen auch künftig zu fairen Preisen sicherzustellen. Auch die digitale Infrastruktur müsse schneller ausgebaut werden.

Hans-Reiner Meindl (Glashütte Lamberts Waldsassen GmbH, Hans-Peter Langer (SCHOTT AG), Harms Lefnaer (BAGV GLAS+SOLAR), Staatsministerin Ilse Aigner (CSU), Bernd Hörauf (Gerresheimer Tettau GmbH), Alois Kaufmann (Nachtmann GmbH), Uwe Elbers (Zwiesel Kristallglas AG), Reinhold Gietl (Pilkington Deutschland AG). - © BAGV GLAS+SOLAR

Um ein Gemenge aus Quarzsand, Soda und Kalk zu Glas zu verschmelzen, werden Temperaturen von häufig weit mehr als 1000 Grad benötigt. Dies bedarf eines enormen Energieaufwands. Eine sichere und bezahlbare Stromversorgung sei daher für die zumeist mittelständigen Betriebe der Glasbranche unerlässlich.

Bayerns Wirtschafts- und Energieministerin Ilse Aigner sagt: "Glas spielt in den beiden Zukunftsfeldern Energiewende und Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Sei es in Photovoltaik-Modulen und Solarspiegeln oder als hochwertiges Isolierglas für energieeffizientes Bauen. Glas ist der Grundstoff für viele Produkte, die dazu beitragen, unsere Klimaschutzziele zu erreichen. In der Digitalisierung finden ultraschnelle Glasfasernetze Verwendung. In beiden Bereichen bringen Unternehmer der Glaswirtschaft ihre Innovationskraft und das Potenzial von Glas zum Einsatz."

Digitalisierung ist wichtig

Die Glasbranche ist oft in ländlichen Gebieten angesiedelt. "In Regionen wie dem Tettauer Winkel, der Region Weiden oder in Mitterteich gehören Glashersteller und -veredler zu den wichtigsten Arbeitgebern. Damit wächst auch die Verantwortung gegenüber der Bevölkerung", gibt Hans-Peter Langer, Vorstand des Bundesarbeitgeberverbandes Glas und Solar zu bedenken. "Diese Verantwortung teilen wir uns als Arbeitgeber unter anderem mit der Staatsregierung", führt Langer weiter aus.

Glas wird in Bayern bereits seit dem 13. Jahrhundert hergestellt. Die manuelle Glasfertigung, wie sie z.B. von der Glashütte Lamberts in Waldsassen betrieben wird, wurde 2015 in die Liste immateriellen Kulturerbes der Unesco aufgenommen. Langer appelliert daher: "Traditionen wie diese müssen wir uns erhalten." Doch die Branche steht nicht allein für Tradition. Um auch in Zukunft international erfolgreich zu sein, bedarf es auch einer Reihe an Innovationen. Dabei mache die Digitalisierung vor der Glasbranche nicht halt. Insbesondere mittelständische Unternehmen wünschen sich daher beim Ausbau der digitalen Infrastruktur mehr Unterstützung der Staatsregierung.