Rundum-Sorglospaket von Lisec Automatisierte Isolierglasfertigung bei Felbermayer

Felbermayer Fenster & Türen hatte das für die Herstellung seiner Produkte benötigte Isolierglas immer zugekauft. Bis jetzt: Mit Unterstützung von Lisec hat das Unternehmen dieses Jahr eine eigene Isolierglasfertigung in Betrieb genommen. Ein Projektbericht.

Felbermayer Lisec Isolierglasfertigung
Mit Unterstützung von Lisec hat Felbermayer Fenster und Türen eine eigene Isolierglasfertigung in Betrieb genommen. - © Lisec

Felbermayer Fenster und Türen wurde 1964 als Tischlerei gegründet. Im Jahr 1993 hat Helmut Felbermayer das Unternehmen von seinem Vater übernommen. Damals arbeiteten in dem kleinen Unternehmen in Klosterneuburg, Niederösterreich, nur zwei Mitarbeiter. Im Laufe der Jahre hat Felbermayer das Unternehmen sukzessive ausgebaut. Heute sind am Standort in Unterwaltersdorf, Niederösterreich, 210 Mitarbeiter beschäftigt, in der Produktion für Fenster und Türen, der Isolierglasfertigung und der Pulverbeschichtung. In der Montage arbeitet das Unternehmen mit Subfirmen zusammen.

Felbermayer: Umsatzsteigerung auf 50 Millionen Euro

Zu Felbermayer gehören zwei Firmen: Die Felbermayer Fenster & Türen Erzeugungs GmbH produziert die Fenster und verkauft diese an die Felbermayer Vertriebs GmbH, welche die Montage abwickelt. Vorrangig ist das Unternehmen am Objektmarkt tätig und deckt den Markt von Wien über Graz bis Salzburg und Vorarlberg mit Fenstern aus Holz, Holz/Aluminium, Kunststoff und Kunststoff/Aluminium ab. Im Jahr 2021 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 44,2 Millionen Euro. Für das laufende Jahr rechnet der Hersteller mit einer Steigerung auf 50 Millionen Euro. "Wir haben das Fenster so entwickelt, dass es hochautomatisiert fertigbar ist. Das ist unsere Stärke gegenüber dem Mitbewerb", sagt Geschäftsführer Helmut Felbermayer. "Wir erreichen mit sehr wenig Mitarbeitern einen hohen Ausstoß."

Von der grünen Wiese zur Isolierglasfertigung
Felbermayer
© Lisec

Felbermayer hatte das Isolierglas immer zugekauft. "Ich habe immer exklusiv bei der Firma Interpane gekauft. Der Geschäftsführer, Herr Hattmannsdorfer, hat mir dann empfohlen, das Isolierglas selber herzustellen, da die erforderlichen Mengen bzw. die Größenordnung für eine eigene Produktion geeignet wäre. Ich habe ihn am Anfang eigentlich ausgelacht – in einem Urlaub habe ich dieses Szenario aber geistig durchgespielt und bin relativ schnell zu dem Schluss gekommen, dass das gar keine schlechte Idee ist."

Ursprünglich war das Projekt für 2023/2024 eingeplant. Durch eine Investitionsförderung wurde es neu terminiert und startete Ende 2020. Innerhalb kürzester Zeit entstand eine neue Halle für die Isolierglasfertigung und es wurde intensiv an der Layoutplanung gearbeitet: "In einem Zeitraum von zwei Monaten wurden fast täglich Pläne hin und her geschickt, um das Optimum herauszuholen, und ich glaube, das ist uns auch gelungen", sagt Felbermayer. "Die Zusammenarbeit hat wirklich gut funktioniert. Das war ein gemeinsames Projekt, das auch Spaß gemacht hat."

Felbermayer sieht Vorteile gegenüber Wettbewerb

Vom Ablauf des Projekts ist er begeistert. "Das war eine Meisterleistung von allen Beteiligten. Ende Februar/Anfang März 2021 kam der Bagger, im August war die Halle dann planmäßig fertig und das Aufstellen der Maschinen hat begonnen." Und weiter: "Das ist sukzessive, mit voller Power durchgezogen worden bis zum Produktionsstart. Wir hatten ein super Team von Lisec."

Durch die Vollautomatisation, den Output und die tatsächlichen Kosten haben wir gewaltige Vorteile gegenüber dem Mitbewerb.

Helmut Felbermayer

Felbermayer berichtet, dass beim Projekt alles funktioniert habe, von den Maschinen bis zur Software, und keine Fehler gemacht wurden: "Wir würden alles 1:1 nochmal so machen. Das ist mir in meiner Laufbahn – und wir haben schon viele Maschinen gekauft und Anlagen geplant – noch nie passiert, dass wir das in so einer Zeit so perfekt umgesetzt haben." Bei den Objektfensterbetrieben sei Felbermayer der einzige, der das Isolierglas selbst fertige. Felbermayer ist überzeugt: "Durch die Vollautomatisation, den Output und die tatsächlichen Kosten haben wir gewaltige Vorteile gegenüber dem Mitbewerb."

Alle Lösungen aus der Hand von Lisec
Lisec Felbermayer Isolierglasfertigung
© Lisec

Die Lösungen von Lisec entsprechen den Erwartungen von Felbermayer. "Ich habe mir immer Isolierglasproduktionen angeschaut – wir sind im Herzen echte Maschinen-Freaks. Wir sind schon seit Jahren auf Messen gegangen und haben da die Lisec-Maschinen und Maschinen vom Mitbewerb gesehen und gemerkt, dass Lisec beim Maschinenbau ganz oben anzusetzen ist." Auch die Software überzeuge: "Maschinen sind das eine, aber die Software dahinter ist schon ein ganzes Stück", sagt Felbermayer. "Die Installation hat problemlos funktioniert – wir haben uns um nichts kümmern müssen. Unser Lisec Software Ansprechpartner hat mit meinem Mitarbeiter Gerhard Czervenka die ganzen Grunddaten zusammengestellt, die Stammdaten gepflegt und das Ganze ist gelaufen."

Felbermayer hebt die Vorteile hervor, Lösungen aus einer Hand zu beziehen: "Dadurch, dass das Projekt sehr komplex ist, war das das große Plus von Lisec – dass alles aus einer Hand gekommen ist." Lisec sei eigentlich der einzige Maschinenhersteller, wo man alles bekomme: Maschinen, Software und Services. "Durch die All in one-Solutions bei Lisec laufen alle Abstimmungen intern und man bekommt gar nicht wirklich bzw. nur am Rande mit, welche Koordinations- und Planungsmaßnahmen im Hintergrund laufen. Auch ein gewaltiger Vorteil von Lisec – sie lassen es einfach aussehen."

Dadurch, dass das Projekt sehr komplex ist, war das das große Plus von Lisec – dass alles aus einer Hand gekommen ist.

Helmut Felbermayer

Auch die Elektronik-Pläne konnten Felbermayer überzeugen. Hier musste zentimetergenau geplant werden, da alle Anschlüsse im Boden sind und verlegt wurden, bevor die Betonplatte gekommen ist. Felbermayer betont, dass es zwar von anderen Anbietern auch gute Einzelmaschinen gibt, man aber nicht über Lisec hinwegkomme, wenn man etwas vollautomatisches mit qualitativ hochwertigen und outputstarken Abläufen will.

Der Lisec Maschinenpark bei Felbermayer

Nicht nur das Maschinen- und Softwareangebot hat Felbermayer überzeugt: "Ich glaube, dass der Maschinenbau durchdachter ist als bei anderen Unternehmen." Im Vergleich zum Mitbewerb dauere die Entwicklungsphase länger – was kein Nachteil sei: "Das merkt man bei der Verarbeitung und bei den Komponenten – es ist alles sehr schlüssig. Die Konstruktionsabteilung der Firma Lisec leistet sehr gute Arbeit."

Der Lisec Maschinenpark bei Felbermayer umfasst u.a. folgende Maschinen: PKL/SBL, ESL-RS, zwei VSL-A Anlagen, KSR, GSL, VHW-F, ARL, TPA-A, AGP-A, VFL-1F sowie eine automatische Härtebettbeladung und -entladung. Die Beschickung erfolgt durch die Glas-Portalbeladeanlage PKL/SBL. Mit ihrem drehbaren Doppel-Saugergerüst kann die Anlage Großformatscheiben automatisch und präzise abstapeln. Neben dem Flachglaszuschnitt auf dem Schneidtisch ESL-RS besitzt Felbermayer für den Verbundglas-Zuschnitt zwei VSL-A Schneidanlagen mit Dynamic Load Balancing. Dies ist eine intelligente dynamische Auslastungssteuerung, mit der sich ein hoher Ausstoß erreichen lasse. Mit der Bearbeitungsmaschine KSR werden die Kanten gesäumt. Nach Überprüfung der Qualität durch den Qualitätsscanner GSL werden die Scheiben mittels Glastransportshuttle SHL in das Sortiermagazin ASM einsortiert. Das System kann Gläser vertikal sowie auch horizontal aufnehmen, zwischenpuffern, abgeben und zwischen den Bearbeitungsstationen transportieren.

Thermoplastischen Abstandhalter applizieren

Lisec Felbermayer Isolierglasfertigung
© Lisec

Die Glaswaschmaschine VHW-F zeichnet sich laut Lisec u.a. durch ihre flexible Ausbaufähigkeit, die berührungslose Spindelführung sowie das selbstreinigende Spaltfiltersystem im Waschzonenbereich aus. Die Scheiben würden energieeffizient gewaschen und getrocknet – bei bester Polierqualität. Mit der Trockenmittel-Füllstation ARL-45F lassen sich Abstandhalterrahmen aller gängigen Materialien mit Trockenmittel befüllen, sowohl als rechteckige Rahmen als auch als Sonderformen. Durch die Befüllung an der Rückseite des Rahmens sei ein stabiler Prozess auch bei empfindlichen Kunststoff-Materialien gewährleistet. Durch die optionale Messung der Füllmittelmenge lasse sich im Vergleich zu anderen Systemen sicherstellen, dass genügend Trockenmittel im Rahmen vorhanden sind.

Lisec TPA – eine vollautomatische Anlage zum Applizieren von thermoplastischen Abstandhaltern – ermöglicht Flexibilität durch den nahtlosen Wechsel zwischen verschiedenen Abmessungen des Glases. Durch die stufenlose Breitenverstellung lasse sich ohne Wartezeit zwischen verschiedenen Abstandhalterbreiten umschalten. Die Gasfüllpresse AGP-A eignet sich durch die individuellen Konfigurationsmöglichkeiten für ein großes Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten und überzeuge durch Präzision und Qualität. Bei VFL-1F handelt es sich um eine Anlage zum Versiegeln von Isolierglaselementen mit Zwei-Komponenten-Dichtstoffen. Der Aufbau der Anlage garantiert laut Lisec eine hohe Prozesssicherheit und höchste Eckenqualität – auch bei Elementen mit hohem Gewicht.

Veränderungen am Markt

Seit 2020 hat sich die Wirtschaft enorm verändert. "Momentan haben wir eine wirtschaftliche Situation, die wir noch nie gehabt haben. Der Schaden ist noch gar nicht greifbar, die nächsten Jahre werden für jedes Unternehmen schwer", sagt Felbermayer. Er ist froh, das Projekt der Isolierglasproduktion vorgezogen zu haben: "Das Isolierglas und die finanzielle Einsparung dadurch kommt uns gerade zugute, weil wir durch die Automatisation der Produktion einen gewaltigen Vorteil gegenüber dem Mitbewerb haben. Es war für uns die richtige Entscheidung, dass wir das vorgezogen haben, das hilft uns sehr auf lange Sicht und bei den Herausforderungen der nächsten Jahre."