Verbundsicherheitsglas AGC weiht neue VSG-Fertigung ein

In Osterweddingen bei Magdeburg hat der Flachglashersteller eine neue Anlage für die Herstellung von Verbundsicherheitsglas offiziell in Betrieb genommen. Firmenrepräsentanten sowie Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze durchschnitten vorigen Freitag symbolisch das Eröffnungsband.

Start frei für die neue VSG-Produktion in Osterweddingen: Firmenrepräsentanten von AGC sowie Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (3.v.li.) durchschnitten vorigen Freitag symbolisch das Eröffnungsband. - © Dirks

"Durch die neue Anlage wird das Werk Osterweddingen zu einem voll integrierten Standort, an dem das in der bestehenden Floatglasanlage produzierte Floatglas direkt in der Beschichtungsanlage und der neuen Laminieranlage zu Mehrwertprodukten verarbeitet werden kann", heißt es in einer Mitteilung.

Die Anlage gibt AGC die Flexibilitat, die für die Herstellung aller laminierten Glasprodukte in DLF- bzw. halber Jumbo-Größe sowie Jumbo-XXL-Größe mit bis zu sieben Metern Länge erforderlich ist (jeweils mit oder ohne Hochleistungsbeschichtung).

Nach einer mehrmonatigen Anlaufphase wurde die Anlage am 26. April im Beisein von Kunden und Mitarbeitern sowie Vertretern aus Politik und Presse offiziell eingeweiht.

"Wir sind stolz darauf, unseren Beitrag zur Weiterentwicklung der Sicherheitsglasindustrie zu leisten und freuen uns auf eine erfolgreiche Produktion in Osterweddingen", sagte Holger Ebert, Sales Director Upstream (DACH), in seiner Eröffnungsrede.

Sheet-by-sheet-Verfahren

Die VSG-Linie produziert mit zwei Autoklaven im Sheet-by-sheet-Verfahren. "Bedingt durch die kürzere Prozesszeit kann flexibler auf Bestellungen eingegangen werden", heißt es in einer Anlagenbeschreibung. AGC investierte demnach rund 14 Millionen Euro in die neue Technik. Die Linie hat eine jährliche Kapazität von zirka 5,5 Millionen Quadratmeter und ist für Glasdicken von vier bis 24 Millimeter ausgelegt.

Beschichtungsanlage mit 44 Sekunden Taktzeit

In der Magnetron-Beschichtungsanlage werden Gläser mit einer Wärmeschutzschicht, einer Sonnenschutzschicht oder mit einer Antireflexschicht veredelt. Pro Jahr können laut AGC rund zehn Millionen Quadratmeter Glas beschichtet werden. Die Blattgröße beträgt 7 mal 3,35 Meter, es sind Glasdicken von zwei bis 17 Millimeter möglich. Die Anlage ist insgesamt 185 Meter lang und verfügt über 60 modulare Beschichtungsfächer. Als Taktzeit gibt AGC 44 Sekunden an.

CO2-armes Flachglas

Im Juni startet AGC in Osterweddingen die Produktion von kohlenstoffarmen Flachglas. Den Angaben zufolge entstehen bei der Herstellung des Produkts AGC Low-Carbon Glass pro Quadratmeter nur 5,5 Kilogramm CO2 bei einer Glasdicke von vier Millimeter. Für das Produkt ist eine EPD erhältlich. "Dieses innovative Produkt von AGC zeichnet sich durch seine hohe Energieeffizienz und reduzierte CO2-Emissionen während der Herstellung aus. AGC setzt damit einen Meilenstein in seinem Bestreben, weitere nachhaltige und umweltfreundliche Glaslösungen anzubieten", heißt es in einer Mitteilung.