40 Jahre TS Aluminium Zeichen stehen auf Wachstum

Innerhalb von 40 Jahren hat sich TS Aluminium zum führenden Systemgeber für den Bau von Terrassendächern und Wintergärten entwickelt. Bei der Jubiläumsveranstaltung am Stammsitz im ostfriesischen Großefehn wurde klar – das Unternehmen will auch künftig weiter wachsen.

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    Zwei Generationen ziehen an einem Strang: Rudolf Trauernicht, Gesina Trauernicht, Heike Trauernicht und Rainer Trauernicht (v.li.)
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    Das vollautomatische Hochregallager von TS Aluminium zählt 1.600 Stellplätze. Um kurze Lieferzeiten zu garantieren, sind drei Viertel davon dauerhaft belegt.
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    Im Showroom sind die verschiedenen Profilsysteme in der Detailansicht zu sehen.

„Wir brauchen nur noch eine Halle.“ Dieser Ausspruch hat sich bei der TS-Aluminium-Profilsysteme GmbH & Co. KG im niedersächsischen Großefehn zu einem geflügelten Wort entwickelt. Kein Wunder, denn das Unternehmen hat innerhalb von vier Jahrzehnten eine rasante Entwicklung hingelegt. Aus dem im Jahr 1977 gegründeten Zwei-Mann-Betrieb ist bis heute ein führender Systemgeber für Terrassendächer und Wintergärten geworden. Damals, so erinnert sich Bürgermeister Olaf Meinen bei der Pressekonferenz, zu der TS Aluminium anlässlich des 40-jährigen Firmenbestehens eingeladen hatte, sei die Gemeinde mit einer Arbeitslosenquote von zirka 25 Prozent das Armenhaus Deutschlands gewesen. Doch die Investitions- und Risikobereitschaft von Rudolf Trauernicht sollten sich auszahlen: Der Unternehmensgründer setzte zunächst mit einem Profilsystem für das Wintergartendach auf das richtige Pferd. In den Folgejahren wurde es weiterentwickelt und um Lösungen für Dachfenster, Schiebetüren und Faltanlagen ergänzt. Dann ging alles Schlag auf Schlag: 1990 beschäftigte TS Alumninium bereits zehn Mitarbeiter. Neun Jahre später erfolgte die Gründung einer Niederlassung im sächsischen Burgstädt bei Chemnitz, um die Wege in die neuen Bundesländer und nach Bayern zu verkürzen. 2004 kam als zweites Standbein ein Profilsystem für den Bau von Terrrassenüberdachungen hinzu. Nur vier Jahre später weihte TS Aluminium ein vollautomatisches Hochregallager mit 1.600 Stellplätzen ein. „Drei Viertel der Kapazitäten sind dauerhaft belegt“, erklärt Rainer Trauernicht bei einem Rundgang über das Firmengelände.

Den Anforderungen am Bau stellen

Der Diplom-Ingenieur hat das Unternehmen 2008 in zweiter Familiengeneration als alleiniger Geschäftsführer übernommen. Aktuell steht TS Aluminium mit einem Umsatz von zirka 32 Millionen Euro, knapp 140 Mitarbeitern sowie einer Büro- und Hallenfläche von 20.000 Quadratmeter an beiden Standorten in der Branche gut da. Das Kerngeschäft mit einem Anteil von um die 80 Prozent sind ungedämmte Profilsysteme für Terrassendächer. „Unser Ziel ist es, die Herausforderungen am Bau wahrzunehmen“, betont der Juniorchef. Dem trage das Profilsystem der Serie Veranda mit Traverse Rechnung. Die Neuentwicklung ermögliche Überdachungen ohne Beeinträchtigung der Wärmedammschicht der Hauswand, da das Durchbohren der Dämmschicht viele private Bauherren nicht gerne sähen.

Aus den zirka 60.000 Meter Rinnenprofil, die jedes Jahr das Hochregallager in Großefehn verlassen, werden mehr als 10.000 Wintergärten und Terrassendächer gefertigt. Ungefähr 75 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet TS Aluminium mit dem Vertrieb von Stangenware und Zubehörartikeln, das restliche Viertel entfällt auf konfektionierte Dächer und Elemente. Die vormontierten und fertig zugeschnittenen Bausätze installiert der Verarbeiter direkt auf der Baustelle. Die Profile sind mittlerweile in nahezu jeder Farbe erhältlich, und auch zweifarbige Lösungen sind realisierbar. Während Standardtöne wie Weiß und Grau ab Lager verfügbar sind, lässt TS Aluminium indivuelle Farbtöne bei externen Betrieben in der Region beschichten. In Bezug auf die Beliebtheit der Farbtöne sagt Trauernicht: „Grau ist das neue Weiß.“

International gut aufgestellt

Auch international hat sich TS Aluminium einen Namen gemacht, sieben Prozent des Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen inzwischen im Ausland. In den kommenden Jahren strebt das Systemhaus hier Wachstumsraten im zweistelligen Bereich an. Ob Ungarn, Island, Belgien oder Spanien – von den Profilen aus Großefehn profitieren Kunden in 15 europäischen Ländern. Das größte Potenzial haben nach Einschätzung des Vertriebsleiters für Europa, Roland Drechsler, Italien, Österreich und die Schweiz. In Richtung Skandinavien strecke TS Aluminium ebenfalls die Fühler aus. Besonders nachgefragt im Ausland seien mit 60 bis 70 Prozent konfektionierte Produkte zur Montage auf der Baustelle. Den ersten Schritt über die Grenze hat das Unternehmen 1999 mit der Gündung von TS Polska gemacht. Aktuell arbeiten 17 Mitarbeiter in der Anfang des Jahres bezogenen, neuen Firmenzentrale im zirka 100 Kilometer südlich von Warschau gelegenen Radom.

„Dank unserer Ausbildungsquote von zehn Prozent kennen wirauch keine Nachwuchssorgen.“

2009 folgte – trotz anhaltender Krise – eine Vertretung in der Ukraine, zwei weitere Niederlassungen eröffnete TS Aluminium 2016 im italienischen Bovosio Masciago und in Österreich. Im kommenden Jahr will der Anbieter mit einer Ländervertretung in der Schweiz Flagge zeigen. Um seine Marktführerschaft weiter auszubauen, hat TS Aluminium über die Jahre hinweg die internen Prozesse verbessert, die Arbeitsplatzkapazitäten gesteigert, die Transparenz erhöht und die Konstruktionssoftware optimiert. Da die Fluktuation sehr gering ist und viele Mitarbeiter dem Betrieb bis zur Rente die Treue halten, hat das Unternehmen zudem in die Verjüngung investiert. „Fachkräftemangel gibt es bei uns nicht“, freut sich Trauernicht. So liege die Ausbildungsquote an den deutschen Standorten bei zehn Prozent. Der Nachwuchs werde in Berufen wie Konstruktionsmechaniker, technischer Produktdesigner, Fachkraft für Lagerlogistik, Kauffrau für Büromanagement oder Berufskraftfahrer ausgebildet.

Mehr Flexibilität, kürzere Lieferzeit

Einziges verbleidendes Bottleneck ist laut Trauernicht die Geschwindigkeit. „An der Flexibilität und den Lieferzeiten müssen wir noch arbeiten“, gesteht der Geschäftsführer. Dieser Herausforderung will TS Aluminium mit dem Bau einer neuen Halle – der mittlerweile 14. – begegnen. Das Gebäude soll ab 2019 auf zirka 6.000 Quadratmeter am Standort in Großefehn errichtet werden und mit einer eigenen Pulverbeschichtungsanlage ausgestattet sein (siehe den Kasten auf Seite 88).

Auch mit dem im Jahr 2009 an den Start gegangenen Onlineauftritt Sonne am Haus (www.sonne-am-haus.de) will TS Aluminium weiterhin wachsen. „Unsere Vision ist es, dass kein Endkunde, der einen Wintergärten oder ein Terrassendach plant, an der Internetplattform vorbeikommt“, stellt Trauernicht dazu fest.