Internationale Handwerksmesse Wollseifer: „Wir befinden uns mitten im Wandel“

Die Internationale Handwerksmesse vom 13. bis 17. März 2019 in München ist Schaufenster für die Innovationskraft des Handwerks, sagt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). Sie soll zum großen Aushängeschild der Imagekampagne des Handwerks 2019 werden.

Internationalen Handwerksmesse in München 2018
Münchener Spitzengespräch der Deutschen Wirtschaft anlässlich der Internationalen Handwerksmesse in München 2018 mit (v.l.) Hans Peter Wollseifer, Präsident des ZDH, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Ingo Kramer, BDA-Präsident und Dr. Eric Schweitzer, DIHK-Präsident. - © GHM

Unter dem Leitmotiv „Ist das noch Handwerk? Die Tradition als Basis. Die Zukunft als Vorbild.“ stellt die Internationale Handwerksmesse (IHM) 2019 die Frage, ob sich Hightech, Co-Bots, 3D-Drucker mit dem Handwerk vereinen lassen. Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), liefert auf die Frage eine kurze und prägnante Antwort: "Selbstverständlich. Wir befinden uns mitten im Wandel."

Der allgemeine Grad der Vernetzung nähme zu und auch Handwerker brächten neue Technologien, digitale Anwendungen und neue Materialien zum Einsatz.So verschicken etwa Bäckermeister individuell bedruckte Kekse weltweit, Dachdecker setzen auf Drohnen und Elektroniker planen und installieren smarte Anwendungen und Geräte für Kunden intelligenter SmartHomes.

Die IHM sieht Wollseifer als Schaufenster für die Innovationskraft des Handwerks. Sie sei seit Jahren ein wichtiger Impulsgeber für die gesamte Branche – nach außen und nach innen. Das Messepublikum könne sich von der Modernität des Handwerks überraschen und begeistern lassen, Betriebsinhaber und Mitarbeiter des Handwerks fänden über vielfältige Anregungen und neue Lösungsansätze Inspirationen für das eigene Wirken. Wollseifer ist sich sicher: "Handwerk im Jahr 2019 ist innovativer, digitaler, überraschender und vielfältiger, als manche immer noch glauben. Das werden wir auf der Messe zeigen."

Herausforderungen für die Zukunft

Um im Zuge der Digitalisierung nicht auf der Strecke zu bleiben, fordert Wollseifer von den Betrieben, ihre Mitarbeiter auf dem neuesten Stand der technologischen Entwicklung zu halten. Die Handwerksorganisation unterstütze das, indem sie Ausbildungsordnungen anpasst und ein vielfältiges Schulungsangebot macht. Aber auch erfahrene Handwerker können ihr Wissen und ihr Traditionsbewusstsein in den stetigen Innovationsprozess einbringen und gemeinsam mit Junghandwerkern und frischen Ideen neue Lösungen entwickeln .

"Ist das noch Handwerk?"

Um Schulabgänger für das Handwerk zu begeistern, startet nächstes Jahr die ZDH-Imagekampagne "Ist das noch Handwerk? Die Tradition als Basis. Die Zukunft als Vorbild." Mit der Kampagne möchte man als Zentralverband überraschen und zeigen, dass das Handwerk nicht angestaubt ist. Ein Klischee, das noch in vielen Köpfen stecke. "Handwerk hat Zukunft und Handwerk ist Zukunft", da ist sich der ZDH-Präsident sicher.

"Wichtige Projekte wie die Energiewende, der Breitbandausbau, der Bau neuen und zusätzlichen Wohnraums oder einer guten Verkehrsinfrastruktur sind nur mit dem Handwerk zu realisieren. Das Handwerk ist unabdingbar, um in diesen Zukunftsfeldern überhaupt einen Fuß auf den Boden zu bekommen. Handwerk ist absolut systemrelevant für die Gesamtwirtschaft in Deutschland", ist Wollseifer überzeugt.