GFF-Umfrage Welche Relevanz hat BIM in der Branche?

Am Messestand des Vereins Unabhängige Berater für Fassadentechnik (UBF) in Halle 10 hatGFF auf der glasstec in Erfahrung gebracht, inwiefern Building Information Modeling (BIM) inder Branche verbreitet ist und welche Trends die Fassadengestaltung sonst noch bestimmen.

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    David Hommelsheim ist Prokurist bei Rache Engineering in Aachen. In Hinblick auf BIM gibt es noch allerhand zu tun. Zunächt muss die Defininition klar sein. Viele sprechen von BIM, meinen aber nur ein 3D-Modell. Die Arbeitsmethode kann aber deutlich mehr, sie vereint sämtliche Prozesse in den Bereichen Fassade, Rohbau und technische Gebäudeausrüstung (TGA). Es gibt einen BIM-Manager, der die Kollisionsprüfungen vornimmt, um gewerkeübergreifende Fehler zu evaluieren. Darüber hinaus muss der Detaillierungsgrad der Modelle festgelegt werden. In Deutschland wird es BIM aufgrund der hohen Anfangsinvestitionen schwer haben. Andere Länder wie Großbritannien sind da schon weiter. Ein Merkblatt ist zurzeit in Arbeit: Es wird aufzeigen, inwieweit sich Fassadenplaner einbringen können. Erst wenn sämtliche Hürden genommen sind, ist BIM eine Lösung für das clevere Datenmanagement. www.rache-engineering.com
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    Gerhard Weber ist Geschäftsführer von Integrale Fassadenplanung (IFP) Weber in Argenbühl. Bei Großprojekten sind Fassaden mit guten g-Werten und windstabilen Sonnenschutzlösungen gefragt. Bauherren und Investoren schauen aktuell nicht mehr nur nach dem Preis, sondern auch auf die Qualität, obwohl der Preisdruck weiterhin hoch ist. Künftig wird sich in den Bereichen bauwerksintegrierte Photovoltaik (BIPV) sowie smarte oder energieaktive Fassaden noch einiges tun. Ganzglasfassaden sind eher eine Nischenanwendung. Auch BIM wird vor der Branche nicht haltmachen. Offen ist noch die Frage des Ausprägungsgrades. Hier sollen die so genannten BIM-Level für Klarheit sorgen. Um ein vernetztes 3D-Ausschreibungsmodell abbilden zu können, müsste BIM Level drei erreichen. Der Fassadenbauer füttert den Prozess dann mit weiteren Daten an, um das Ersatzteilmanagement, z.B. beim Fenstertausch, zu vereinfachen. www.ifp-weber.de
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    Dipl.-Ing. Ralf Rache ist technischer Geschäftsführer bei Rache Engineering in Aachen. Durch die kubischen Formen werden Gebäude mehr und mehr zu monolithischen Bauwerken. Ein Trend ist die ebene Gebäudehülle, dabei spielen Gestaltungsmittel wie Lisenen, Lochbleche oder Streckmetalle eine Rolle. Schaltbare Verglasungen haben nur eine Marktchance, wenn sie nicht teurer sind als außen liegender Sonnenschutz. Das Thema BIM wird in der Branche sehr kontrovers diskutiert. So manch einer ist gegen die Arbeitsmethode, weil er das Ende der Unabhängigkeit befürchtet. Andere wiederum glauben, sie werden dadurch arbeitslos. Um einen gemeinsamen Weg zu finden und potenzielle Ängste abzubauen, müssen sich alle am Bau Beteiligten an einen Tisch setzen. Die Zeit wird zeigen, ob BIM tatsachlich effektiver ist als herkömmliche Wege oder ob die Methode lediglich den Zeitgeist widerspiegelt. www.rache-engineering.com