Lisec Technologietage in Zeulenroda-Triebes VSG-Zuschnitt in Höchstgeschwindigkeit

Für Kunden aus Deutschland, Dänemark und der Schweiz veranstaltet Lisec alle zwei Jahre seine Technologietage. GFF gibt einen Überblick über die vorgestellten Produktneuheiten und erläutert, wie Weru die Fenster- mit der Isolierglasproduktion verschränkt hat.

Fast 80 Glasverarbeiter informierten sich auf den Technologietagen von Lisec in Zeulenroda-Triebes. - © Metzger

„Das ist keine Werbeveranstaltung. Es geht uns um den fachlichen Austausch mit Ihnen, um unsere Maschinen noch besser zu machen.“ So begrüßte Jürgen Wuchter, seit März der Geschäftsführer von Lisec Deutschland, die 80 Teilnehmer der Lisec Technologietage in Zeulenroda-Triebes. Dass zur vierten Ausgabe der Fachtagung fast ausschließlich Glasverarbeiter erschienen waren, freute ihn vor diesem Hintergrund umso mehr.

Auf die Ecken kommt es an

Wuchters Vorgänger Clemens Macarei verantwortet bei Lisec inzwischen die Business Unit IG mit den Segmenten Isolierglas, Zuschnitt, Logistik und Software. Angesichts eines Marktanteils fester Abstandhalter von 91 Prozent stellten er und Produktmanager (PM) Stefan Jagersberger vor, welche neuen Lösungen Lisec auf diesem Gebiet zu bieten hat. Wichtigstes Kriterium für die Langlebigkeit von Isolierglas ist den Experten zufolge die Gas- und Dampfdichtheit. Als wesentlichen Einflussfaktor machten sie in diesem Kontext die Primärdichtung aus Butyl aus, gerade die Qualität des Auftrags in den Ecken sei entscheidend. Mit dem automatischen Butylextruder LBH-B25ARS sei eine präzise Dosierung möglich. Für die Gerade und auch für den Eckenbereich des Rahmens lasse sich die Butylmenge unabhängig voneinander einstellen. Die automatische Verstellung der Düse in der Höhe ermögliche die genaue Positionierung des Butyls an der seitlichen Abstandhalterfläche.

VSG schneiden in 20 Sekunden

François Paul-André Dubuis vom Beratungsbüro Sieber und Partners machte den Teilnehmern am Beispiel schaltbarer Verglasungen deutlich, dass die Digitalisierung der Gebäudehülle begonnen habe. Während sich die digitalen Giganten wie Amazon oder Google für den schnell wachsenden SmartHome-Markt positioniert haben, gelte es für traditionelle Unternehmen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. „Fangen Sie schnell damit an“, mahnte Dubuis.

Christoph Stöffelbauer, PM Zuschnitt, stellte im Anschluss mit VSL-A eine Hochleistungsanlage für den Laminierglaszuschnitt vor. Die Zauberformel lautet dabei 70:30. Bei einem Platzbedarf von 30 Quadratmeter seien 70 VSG-Zuschnitte pro Stunde möglich. Das sei ein um 30 Prozent höherer Ausstoß im Vergleich zur Anlage GFB-VB. Der Schneidvorgang an sich dauere weniger als 20 Sekunden. Möglich sei dies u.a. durch die neue Heiztechnologie SIR, die zudem zu einer verbesserten Kantenqualität beitrage – und so Spontanbrüche reduziere. Durch einen Rand­anschnitt von 20 Millimeter an allen vier Seiten lassen sich darüber hinaus die Verschnittkosten reduzieren.

Laminieren mit Kombi-Heizung

Als Turbo für die Glasbearbeitung bezeichnete Christoph Lueger, PM Bearbeitung, die modulare Bearbeitungslinie Splitfin. Durch die Aufteilung der Bearbeitungsschritte auf mehrere Anlagen lasse sich ein höherer Output erzielen. Zum Abschluss präsentierte Markus Jandl, PM Laminieren, die neuen Laminieranlagen des Unternehmens. Fitlam heißt das Modell für manuelles Folienlegen und -trimmen. Automatisiert geschieht dies bei Pluslam. Beide Anlagen kombinieren die Konvektions- mit der Strahlungsheizung für eine hohe Prozessgeschwindigkeit.