Brüder im Geiste Verbände: Nord/Süd-Gespräche im vollen Gang

Die hauptamtlichen Spitzen von GFF BW und Glaser-Innung Niedersachsen (GI Nds.) sind am Freitag, 3. Mai, in Karlsruhe zu einem sehr konstruktiven Meinungsaustausch zusammengekommen. Der Tenor war: Die Standards in der Verbandsführung, auch haushalterisch, sind auf Bundes- und Landesebene derzeit unterschiedlich.

Am 13. April haben Waldemar Dörr (vorne, stehend li.) und Jürgen Sieber in der Mitgliederversammlung über den BIV-Termin in Erfurt berichtet; die Diskussion im Fachverband ist derzeit offen nach allen Seiten – von Zustimmung zur Beitragserhöhung bis Austritt aus dem BIV. - © Mateja

"Der Knackpunkt für mich", erinnert sich der baden-württembergische Hauptgeschäftsführer Waldemar Dörr im Besprechungsraum des Fachverbands, "war die Entscheidung, alle Zahlen offenzulegen, auch die der angeschlossenen Service-GmbH." Schließlich seien auch hier die Innungen die Gesellschafter und hätten darob völlig unstrittig Anspruch auf Transparenz. Vorher, daraus macht der Verbandschef und Akademieleiter kein Hehl, habe auch innert der baden-württembergischen Vorzeigeorganisation die Stimmung vorgeherrscht: "Wir wissen nicht so genau, was da passiert – und sollen es wohl auch nicht so genau wissen." Die neue Auskunftsbereitschaft – Dörr erläutert vorab schriftlich jede Abweichung vom Haushaltsplan, egal ob nach oben oder unten – hat konkrete Auswirkungen, die jeder beobachten kann, der an den Versammlungen der berufsständischen Landesvertretung teilnimmt: Die Delegierten der Innungen haben zwischen dem Zugang des Schriftstücks und dem Termin an der Otto-Wels-Straße Zeit, sich mit dem Zahlenwerk zu beschäftigen und Fragen zu formulieren – entsprechend lebendig wird der Austausch geführt.

Luft für BIV wird dünner

Das schafft Vertrauen, und das wünschten sich beide Verbandsvertreter – Dörr sowie Roger Möhle als Geschäftsführer der Glaser-Innung Niedersachsen – auch untereinander, im Dialog der Glaserverbände. Doch die arbeiten sehr unterschiedlich, wie Glasermeister Möhle beim Nord/Süd-Austausch am 3. Mai deutlich anspricht: "Wir mussten damals den Schritt des Austritts vollziehen, einfach weil aus unserer Sicht der BIV seiner Aufgabe, die Verbände auf Landesebene in ihren Herausforderungen zu unterstützen, nicht nachgekommen ist. Dabei haben wir immer gesagt, dass die Trennung nicht in Stein gemeißelt ist, nur leider sehen wir im Augenblick keine Anzeichen dafür, dass Besserung eintreten könnte."

Verbandstalk: Wie Dörr und Möhle zueinanderfanden

© Holzmann Medien

Während es also scheint, dass die Luft für den um höhere Beiträge ringenden BIV dünner wird – auch aus Bayern ist diesbezüglich nicht nur Zustimmung zu hören, einige andere Organisationen dürften schlicht Schwierigkeiten haben, die Mehrlasten ihren Mitgliedern aufzubürden – kommt mit unserer Zeitschrift ein weiteres verbindendes Element in das ohnehin hervorragende Verhältnis zwischen Glaser-Innung Niedersachsen und Fachverband GFF BW: "Unsere Mitglieder erhalten die GFF ab sofort monatlich, sie begleitet bereits heute unsere Aktivitäten intensiv", erklärt Roger Möhle.

Mehr über den Nord/Süd-Gipfel lesen Sie in unserer Juniausgabe, das Heft kommt am 7.6.19 – über Gemeinsamkeiten zwischen GI Niedersachsen und GFF BW sowie die Zusammenarbeit mit unserem Medium berichteten Roger Möhle und Waldemar Dörr in einem ausführlichen Gespräch vor unserer Kamera; den Film finden Sie auf www.gff-magazin.de .