Sicher arbeiten Unfälle an der Formatkreissäge vermeiden

Tischler und Schreiner zählen zu den Berufen mit überdurchschnittlich hohem Unfallrisiko. Sascha Wein, Geschäftsführer der Schreinerinnung München, setzt sich seit seinem eigenen Unfall an der Säge für mehr Sicherheit ein. Erfahren Sie hier, wie so eine Sicherheitseinrichtung aussehen kann.

PCS, Sicherheitseinreichtung für Sägen
Mit der Sicherheitseinrichtung PCS für Formatkreissägen von der Felder Group, erhöhen Betriebe die Sicherheit am Arbeitsplatz. - © PCS

Sascha Wein war immer vorsichtig und achtsam bei der Arbeit an der Kreissäge. So auch an diesem Nachmittag im Oktober vor zirka 20 Jahren, als er Anleimer für sein Meisterstück auftrennen wollte. Die Schutzeinrichtungen waren nicht perfekt, aber sie waren ordentlich eingestellt, der Arbeitsbereich aufgeräumt und alles gut vorbereitet. Durch ein unglückliches Einknicken im Sprunggelenk verlor er trotz allem an diesem Tag vier Finger seiner linken Hand.

Kein Einzelfall

Wein ist bei weitem kein Einzelfall. Tischler und Schreiner zählen zu den Berufen mit überdurchschnittlich hohem Unfallrisiko. Jedes Jahr erleiden zigtausende Holzbearbeiter weltweit Schnittverletzungen, viele davon verlieren dabei einen oder mehrere Finger. Die Arbeit an der Kreissäge ist in der Tischlerei mit großem Abstand die häufigste Ursache für Handverletzungen.

Wein hat sechs Wochen später sein Meisterstück fertiggestellt und den Unfall zum Anlass genommen, sich intensiv für Unfallverhütung und Präventionsmaßnahmen zu engagieren. Die vordere und hintere Sägehilfe, eine Sicherheitseinrichtung an Kreissägen (auch bekannt als Fritz und Franz), wurde unmittelbar nach seinem Unfall von der damaligen Holz BG (der heutigen Berufsgenossenschaft Holz und Metall) entwickelt und hat seither unzählige Arbeitsunfälle verhindert. Aber das reicht Wein, heute Geschäftsführer der Schreinerinnung München, noch nicht: "Es ist wirklich an der Zeit, da etwas massiv besser zu machen. Lasst euch was einfallen!" Er richtet seinen Aufruf im Namen aller Holzbearbeiter an alle Maschinenbau-Unternehmen.

Schutzeinrichtungen sind Standard

Alle modernen Sägen und Formatkreissägen müssen laut geltenden DGUV-Unfallverhütungsvorschriften mittlerweile über Standard-Schutzeinrichtungen wie Spaltkeil und Kreissäge-Oberschutz verfügen. Seit einigen Jahren existiert laut Felder Group außerdem eine technische Lösung, die durch eine blitzartige Blockierung des Sägeblattes weitestgehend Schnittverletzungen verhindert, dabei aber Sägeblatt und Sägeaggregat zerstört. Die dadurch entstehenden Folgekosten für die Instandsetzung sind der Preis, den man für Rettung eines oder mehrerer Finger zahlen muss.

Neuentwicklung mit Unfallgefahr-Erkennung

Um schwere Unfälle an der Formatkreissäge zu verhindern, Maschinen bei Rettungsaktionen aber nicht zu beschädigen, enwicktelte die Felder Group das PCS - Preventive Contact System. Das System verfügt laut Felder Group über eine Unfallgefahr-Erkennung. Wenn demnach eine Unfallgefahr erkannt wird, löst PCS umgehend die Versenkung des Sägeblattes unter den Kreissägetisch aus. Die auf dem elektro-magnetischen Abstoßprinzip basierende Funktionsweise ermögliche eine bisher unerreichte, extrem kurze Reaktionszeit von wenigen Millisekunden.

Bei Erkennung unerwarteter, schneller Annäherungen im Sägeblattbereich löse PCS außerdem die Sicherheitsabsenkung aus. Das Sicherheitsumfeld umschließt nach Unternehmensangaben das Sägeblatt und schützt vor Zugriff aus allen Richtungen. Die PCS Sicherheitsabsenkung erfolgt laut Felder Group beschädigungs- und kostenfrei. Auf Knopfdruck sei die Formatsäge wieder einsatzbereit. PCS arbeite ohne Verschleiß-Komponenten und sei dadurch völlig einstell- und wartungsfrei.