Demografischer Wandel: Dem Fachkräftemangel gezielt entgegenwirken Täglich eine neue Herausforderung

Die Denkmalpflege ist ein spannendes Arbeitsfeld, das den Mitarbeitern jede Menge Kreativität abverlangt. Doch auch hier macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar. Ein Betrieb geht bei der Mitarbeitersuche gezielt neue Wege.

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    © RSP GmbH
    Im Zuge der Sanierung des Wilhelmsgymnasiums in München nahm RSP eine bestandsbewahrende Restaurierung der historischen Eingangstüre mit Rundbogen-oberlicht, der Wandeinbauschränke inklusive des Austauschs der Festverglasung sowie der hölzernen Handläufe des Schmucktreppenhauses vor. Zusätzlich erfolgt die Metallrestaurierung der schmiedeeisernen Gittertore im Eingangsbereich.
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    Im Zuge der Sanierung des Wilhelmsgymnasiums in München erfolgte eine bestandsbewahrende Restaurierung der historischen Eingangstüre mit Rundbogenoberlicht, der Wandeinbauschränken inklusive Austausch der Festverglasung und der hölzernen Handläufe des Schmucktreppenhauses. Zusätzlich erfolgt die Metallrestaurierung der schmiedeeisernen Gittertore im Eingangsbereich.
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    Die umfangreichen Restaurierungsarbeiten an der Sichtfassung und Technik der Schauwerbefigur wurden im Mai 2019 abgeschlossen und der „Löwe“ bezog sein neues Heim im imposanten Foyer des Hauses der Bayerischen Geschichte.

Jede Baustelle eine neue Herausforderung, täglich andere Aufgabenstellungen und eine kontinuierliche Suche nach der jeweils besten Lösung – das ist das tägliche Brot von Restauratoren in der Denkmalpflege. Langeweile dürfte in diesem Bereich, den die RSP GmbH aus Kirchstockach bei München zu ihren Spezialgebieten zählt, also nicht aufkommen. Was den Berufsalltag ebenfalls bereichern dürfte, ist das bunt gemischte Team aus Restauratoren, Schreinern, Glasern, Malern und Metallbauern, die bei RSP unter einem Dach zusammenarbeiten: Gewerkeübergreifendes Teamwork ist bei der Restaurierung und Denkmalpflege essenziell, um das gesamte Aufgabenspektrum wirklich abdecken zu können. Vorteil für die Mitarbeiter: Sie erhalten Einblick in Arbeitsbereiche, die ihnen in klassischen Handwerksbetrieben vermutlich vorenthalten geblieben wären.

Zwei Audits für mehr Zukunftsfähigkeit

Dennoch hat auch das Unternehmen inzwischen Mühe, neue Mitarbeiter zu finden. Ein Blick auf die Unternehmenswebseite zeigt: RSP fehlt es an Glaser- und Schreinergesellen, Malern und Lackierern sowie an Restauratoren. Um als Arbeitgeber langfristig attraktiv zu bleiben, hat sich der Betrieb bereits als familienfreundliches Unternehmen zertifizieren lassen. Im selben Jahr folgte die Teilnahme am Audit „Zukunftsfähige Unternehmenskultur“ der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA), die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales unterstützt wird (siehe Bericht in GFF 12/2018).

RSP erhielt 2016 die INQA-Auszeichnung und entschloss sich 2018 zu einer Reauditierung, um die Umgestaltung fortzusetzen. Um zukunftsfähig zu bleiben, setzt man bei RSP auch auf die Ausbildung von eigenem Nachwuchs: „Wir wollen gute Schreiner für den immer schwieriger werdenden Fachkräftemarkt ausbilden“, erklärt Ines Wolsdorff, zuständig für das Personalwesen bei RSP.

Umfassende Unterstützung in der Ausbildung

„Die Schwerpunkte der Ausbildung liegen in der Reparatur historischer Bauteile, besonders der Fensterrestaurierung und -sanierung“, erläutert Wolsdorff. „Auch die originalgetreue Einzelrekonstruktion von Fenstern, Türen oder Wandverkleidungen nach historischem Vorbild gehört zu unseren Aufgaben in der Denkmalpflege.“ Diese Bereiche geben zudem tiefgreifende Einblicke in historische Bauweisen. Die Umsetzung erfolgt mit modernen Arbeitsmitteln sowie mit klassischem Handwerkszeug.

Um die Auszubildenden beim Lernen und für die Berufsschule bestmöglich zu unterstützen, bietet RSP neben der nötigen Vorbereitungszeit und gebündeltem Fachwissen einen betreuten Übungszeitraum zur Vorbereitung auf die praktischen Prüfungen an. „Und wir übernehmen einen Teil der Materialkosten für das Gesellenstück“, sagt die Personalfachfrau. „Da wir eine besondere Schreinerausbildung im Bereich der Denkmalpflege bieten und die Auszubildenden unseren speziellen Aufgabenbereich intensiv über zwei Jahre kennen gelernt haben, übernehmen wir unsere Auszubildenden natürlich dann auch sehr gern“, betont sie.

Weil vielfach die Restaurierung alter Fenster anfällt, sucht man in Kirchstockach immer wieder qualifizierte Glaser, die bislang nicht selbst ausgebildet werden. Bewerbungen nimmt Ines Wolsdorff gern unter wolsdorff@rsp.gmbh entgegen.