Flächenbündige Glaselemente für das Dachgeschoss So klappt’s auch mit dem Denkmalschutz

Mit dem Ausbau von Dachgeschossen lässt sich gerade in Innenstädten neuer Wohnraum schaffen. Dachflächenfenster, die sich bündig in die Dachhaut integrieren lassen, tragen dem Denkmalschutz Rechung.

In den Großstädten wird der Wohnraum knapp, die Ballungszentren platzen aus allen Nähten. Für Eigentümer, Immobiliengesellschaften und Genossenschaften steht deshalb der Ausbau der Dachgeschosse im Fokus. Häufig schiebt jedoch der Denkmalschutz diesem Ansinnen einen Riegel vor: Bei Altbauten oder historischen Gebäuden dürfen Fassaden und Dächer baulich nicht verändert werden – der Einbau von massiven Fenstern, Gauben oder Loggien wird von den Behörden vielfach abgelehnt.

Eine Lösung bieten die Axaar-Dachflächenfenster des österreichischen Herstellers Hacksteiner-Metall. Sie lassen sich flächenbündig in die Dachhaut integrieren und tragen damit den Denkmalschutzauflagen Rechnung. „Die Fenster öffnen lediglich die Dachfläche, verändern sie aber nicht“, erklärt Hacksteiner-Geschäftsführer Wilhelm Rinnerthaler. „Mit ihren speziellen Profilen ermöglichen sie einen großflächigen Einsatz von Glas in geneigten Wänden oder Dachflächen und kommen damit zugleich dem Wunsch der Bewohner nach viel Tageslicht entgegen.“

Die Fenster und Türen lassen sich in Mansardendächer, Walmdächer, Satteldächer oder Pultdächer einbauen, die Mindestdachneigungen beginnen bereits bei zehn Grad. Die Elemente sind hinsichtlich ihrer Größe adaptierbar und können beliebig kombiniert werden, auch zu Lichtbändern. „Wir haben kein Normmaß, von dem wir 100 Fenster auf Lager halten würden – jedes Element wird auftragsbezogen in unserem Werk in Faistenau gefertigt“, sagt der Geschäftsführer. Vor allem bei Wohnungen und Büros in den historischen Altstädten sei die Nachfrage groß. Natürlich gebe es bei Dachflächenfenstern bereits Standardlösungen von Herstellern wie Roto oder Velux, doch endeten diese bei gewissen Größen. „Der Trend geht hin zu großvolumigen Lichtöffnungen, für die diese Hersteller keine Lösungen anbieten.“ Das löst das Axaar-System: „Große Flächen, bündig einzubauen und zu öffnen, mal zu schieben, mal zu klappen – je nachdem, was sich der Kunde für sein Objekt wünscht.“

Keine Chance für Zugluft, Kondensat & Co.

Die sehr schlanken Profile der Axaar-Schiebeelemente bieten eine hohe Bauteiltransparenz. Durch die sorgfältige Planung des Baukörperanschlusses lassen sich die Ansichtsbreiten noch weiter reduzieren, sagt Rinnerthaler.

Besonderes Augenmerk habe man bei der Entwicklung auf die bauphysikalischen Eigenschaften gelegt, für die die Prüfungen am ift Rosenheim einen Wert von bis zu Uw = 0,8 W/m2K ergeben haben. Axaar bietet die Möglichkeit, hochisolierende Gläser bis 52 Millimeter Dicke und mit einem Ug-Wert von bis zu 0,5 W/m2K zu verbauen. Zusammen mit dem wärmegedämmten Rahmen haben Zugluft, Kondensat und unangenehme Kältestrahlung keine Chance.

Sämtliche Axaar-Elemente werden in Österreich gefertigt und von eigenen Monteuren oder autorisierten Vertriebs- und Montagepartnern eingebaut. Die Fenster sind in den Bedienvarianten manuell und motorisiert erhältlich. In den Rahmen ist die Motorentechnik integriert, die sich via Schüsselsteuerung bedienen lässt. Das Glaselement öffnet sich so wie von selbst. „Durch die Sicherheits- und Antriebstechnik entfallen Anbauteile am Rahmen. Zudem lassen sich Servicearbeiten so von innen erledigen“, sagt der Geschäftsführer. Zudem lassen sich die Elemente mit Funktionen wie Regenmelder, Windsensor & Co. ausstatten. Sonnenschutz wird direkt auf die Fenster montiert – außen oder innen liegend, je nach Altstadtkommission. Die Steuerung via Smartphone, Tablet oder Sensortechnik ist möglich; sofern dies gewünscht ist, werde das Element an ein Bussystem angedockt. Hacksteiner verfügt über eine eigene Mechatronik­abteilung, in der die gesamten Steuerungen und Schaltkästen hergestellt werden. Eine USV-Anlage sichert die ständige Betriebsbereitschaft der elektromotorisch ­betriebenen Axaar-Elemente, selbst bei Stromschwankungen oder Stromausfall.

Hacksteiner-Metall, 1981 in Faistenau unweit von Salzburg gegründet, ist aus einer typischen Schlosserei hervorgegangen. Seit 1987 betreibt man Metallbau, dann kamen Alu- und Stahlfenster hinzu, seit vielen Jahren ist das Unternehmen u.a. Schüco-Partner. Immer häufiger kamen Anfragen nach Sonderlösungen, so dass sich Rinnerthaler entschloss, ein eigenes System zu entwickeln und in eine seriennahe Produktion zu überführen. Nach der intensiven Entwicklungs- und Prüfungsphase kam Axaar 2012 auf den Markt. „Immer, wenn es keine herkömmlichen Lösungen gibt, kommen unsere Sonderlösungen zum Tragen“, sagt der Geschäftsführer.

Ausgeklügeltes Profilsystem

„Die Besonderheit unserer Elemente ist ihr Profilsystem – stabil und schmal bei hohem Wärmeschutz. Dank des Entwässerungssystems, das wir speziell für geneigte Fenster entwickelt haben, wird die geforderte Dichtheit erreicht.“ Das System lässt sich aber auch gerade verbauen, etwa mit Schiebeflügeln nach oben hin: Das schaffe einen freien Durchgang in der Gastronomie, um Platz zu sparen, wenn sich das Glas infolgedessen nach unten oder nach oben komplett einfahren lässt.