Verbindungen bei Fenstern und Fassaden mit flexiblen Anlagen fertigen Schwalbenschwanz-Maschine  startet in die dritte Runde

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Fensterkanteln auf Gehrung sägen und per Schwalbe und Dübel über die Ecke fest verbinden: Dieses Konzept setzt der Fensterbauer mit einer weiterentwickelten Maschinengeneration in seiner Produktion effizient um – GFF berichtet über Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten.

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    Wollen mit MU 3 die Schwalbenschwanzverbindung im Markt weiter vorantreiben (v.li.): die Geschäftsführer Thomas und Martin Hoffmann von Hoffmann Maschinenbau
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    Mit der neuen MU 3 fräsen Verarbeiter Nuten für die Hoffmann-Schwalbe komfortabel und produktiv.
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    Mit dem Skala-Drehrad und Klemmhebel stellt der Nutzer die Fräsposition fein ein.

Unter dem Begriff Hoffmann Schwalbe hat sich das System mit dem Schwalbenschwanz als Verbindungslösung für Holzbauteile von Fensterrahmen und -flügeln bis zu Türen, Fassadenelementen, Treppen und Möbeln etabliert. Der Verarbeiter treibt den Schwalbenschwanz in Doppelkeilform aus Kunststoffpolymer oder Alu in die vorgefrästen Nuten der Holzteile und verbindet die Elemente im Zusammenwirken mit Dübeln und Leim form- und kraftschlüssig. Für verschiedene Anforderungen bietet das Unternehmen den passenden Schwalbentyp an.

Bewährtes Konzept weiterentwickelt

Als Klassiker für die Verarbeitung der Schwalbenschwanzverbindung hatte Hoffmann Maschinenbau die Nutfräsmaschinen MU und später MU 2 entwickelt, die sich seit der Gründung 1990 bei vielen Handwerksbetrieben etablierten. Als Besonderheit bearbeiteten Verarbeiter mit der Anlage ihre Werkstücke am Tisch. „Über die Jahre haben wir MU 2 immer wieder verbessert. Allerdings hat uns die Konstruktion gewisse Grenzen gesetzt, und deshalb haben wir uns jetzt zu einer Neuentwicklung entschlossen“, erläuterte Geschäftsführer Thomas Hoffmann bei der Vorstellung der neuen Tischmaschine MU 3. An Modellen aus Pappe testeten die Konstrukteure das Design und die Funktionselemente der künftigen Anlage.

So konnten sie ohne horrende Kosten immer wieder Ergänzungen einfügen und in der Anwendung unpraktische Details ändern. In die Entwicklung flossen viele Erfahrungen und Anregungen von Nutzern ein, von denen die Käufer des Nachfolgemodells profitieren sollen. Zur Grundanforderung zählte weiterhin die Tragbarkeit der Maschine, die deshalb nicht mehr als 30 Kilogramm wiegen durfte. Von den Vorgängern erhalten blieb der Hebel für die manuelle Version von MU 3. Die Variante MU 3 P mit pneumatischer Bedienung eignet sich für größere Stückzahlen. Modifizierbarkeit für die Bedürfnisse des Nutzers: Diese Prämisse hatten sich die Konstrukteure für MU 3 auf die Fahnen geschrieben und entsprechend neue Ausstattungsdetails entwickelt. Mit einem Schienensystem erweitert der Anwender die Auflagefläche für seine Werkstücke in 400 Millimeter-Schritten bis hin zu mehreren Metern. Damit positioniert der Fensterbauer seine Rahmen- und Flügelteile stabil und sicher auf dem Bearbeitungstisch.

Vorteile für den Nutzer

Elektronisch misst er den Abstand zwischen der Ecke und der Mitte des Werkstücks und liest die Fräsposition an der digitalen Anzeige auf einen Zehntel Millimeter genau ab. Abstand und Tiefe der Fräsung dokumentiert der Verarbeiter für spezielle Serien und Fenstervarianten. Der Fräserwechsel sei jetzt einfacher möglich.

Per Zubehör stimmen Fensterbauer MU 3 auf individuelle Bedürfnisse ab: Anschlagplatten mit Erhöhung ermöglichen die Bearbeitung von hohen Werkstücken beim Rechteckanschlag, bei Innenanschlägen und beim Stumpfanschlag gerade Verbindungen. Innenanschläge sind an der Außenseite verstellbar und ermöglichen vor allem Türenbauern flexibles Arbeiten. Eine Kranzrahmenanschlagplatte bringt Vorteile bei der Bearbeitung von historischen Bauteilen, z.B. Denkmalschutzfenstern mit komplizierten Geometrien. Per Linienlaser stimmt der Nutzer die Fräsposition mit einem Anriss auf dem Werkstück ab. Mittenanzeiger und Skalalupe für die analoge Anzeige der Frästiefe runden die Ausstattungsmöglichkeiten ab. Die Klappanschläge haben die Entwickler so konstruiert, dass sie sich bis fast an den Fräser verschieben lassen – die Anschlagschienen verlängert der Anwender inklusive der Digitalanzeige.

Überschaubare Kosten

„Wir wollen mit MU 3 Vorteile für Kunden bieten, die eine Tischmaschine so normalerweise nicht beinhaltet“, erläutert Thomas Hoffmann. In dem Konzept spielt der Preis eine wichtige Rolle: MU 3 soll weniger als 2.000 Euro kosten, die pneumatische Variante MU 3 P liegt einige Hundert Euro darüber.

Die Preise für die Anschläge variieren je nach Typ zwischen 80 und 200 Euro. Für die neue Maschine erwarten die Geschäftsführer Thomas und Martin Hoffmann von Beginn an einen stabilen Absatz. „Der Umstieg auf MU 3 lohnt sich auch für Kunden, die schon MU 2 einsetzen“, betonen die beiden Brüder.Der Verkaufsstart ist nach der Ligna 2017 geplant. Für noch mehr Effizienz in der Fertigung von Schwalbenschwanzverbindungen bei Holz- und Holz/Alu-Fenstern liefert Hoffmann Maschinenbau das Modell MX 5 NC als kombinierte NC-gesteuerte Doppelgehrungssäge mit Fräs- und Bohraggregaten. Mit dem Zentrum vereint der Fensterbauer die Schritte, auf Gehrung zu sägen, zu bohren und zu fräsen, in einer Anlage und bearbeitet das Werkstück für Flügel und Rahmen mit den nötigen Schritten für Dübel sowie Hoffmann-Schwalbe.

Alles in einem

Eine Online-Anbindung, ein Funkmessstab für Glasleisten, eine elektronische oder manuelle Winkelverstellung, das automatische Verfahren der Werkstücke und ein BAR-Code-Lesegerät verleihen der Anlage einen hohen Automatisationsgrad und ermöglichen produktives Arbeiten.

Der Anwender programmiert alle Bearbeitungsgänge frei. Am 10,4 Zoll großen Touchpanel gibt er das zu schneidende Längenmaß ein oder ruft es aus dem Speicher ab. Per USB-Schnittstelle überführt der Disponent in der Arbeitsvorbereitung Arbeitslisten direkt in die Maschine. Nut- und Bohrpositionen platziert der Nutzer frei über den Querschnitt des Werkstücks – horizontal, vertikal oder kombiniert, etwa für dreimaliges Fräsen der Keilnuten oder für zweimaliges Bohren der Dübellöcher.