Workshop mit ausführlichem Praxisteil Schritt für Schritt zum Profi-Verfuger

Das Bauindustrie-Zentrum Nürnberg-Wetzendorf ist ein Mekka für die Praktiker der Branche. Das erlebten nun auch die Teilnehmer des dritten Verfuger-Workshops der Deutschen Bauchemie, ein umfangreicher Praxisteil war erstmals wesentlicher Bestandteil des Programms.

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    © Deutsche Bauchemie
    An mehreren Stationen fand der Praxisteil beim Verfuger-Workshop in Nürnberg statt.
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    An Musterexponanten konnten die Teilnehmer selbst verfugen.

„Wir wollen mit dem geänderten Konzept dem Workshop-Charakter dieser Veranstaltung noch besser gerecht werden“, sagte Hauptgeschäftsführer Norbert Schröter bei der Begrüßung der mehr als 50 Teilnehmer. Gleichzeitig verfolgt der Industrieverband das Ziel, die gesamte Vielfalt leistungsfähiger Fugendichtstoffe in ihren jeweiligen Anwendungsbereichen aufzuzeigen und dabei den Verarbeitern konkrete Hilfen für den Baustelleneinsatz an die Hand zu geben.

Vorbereitung auf den Praxisteil

Der theoretische Teil vermittelte zunächst Basiswissen zu PU-Systemen (Frank Boldt, Sika Deutschland), Silikonen (Olaf Pretzsch, Dow Silicones Deutschland), Acrylaten (Lynn Schwarz, Henkel) und Hybrid-Systemen (Frank Wörmann, Tremco Illbruck). Dieter Fritschen (Soudal) erläuterte die für Dichtstoffe relevanten Normen, Richtlinien und Klassifizierungen und ging dabei auch auf das Thema CE-Kennzeichnung ein. Die Gliederung der europäischen Fugendichtstoff-Norm EN 15651 in die Anwendungsbereiche Fassade, Verglasung (Fenster), Sanitär und Fußgängerwege bildete auch die Struktur für den Praxisteil. An vier entsprechend mit Material und Mustern vorbereiteten Stationen stand die fachgerechte Verarbeitung von Fugendichtstoffen im Mittelpunkt – demonstriert von den Experten der beteiligten Mitgliedsunternehmen und ausgelegt zum Mitmachen für die Teilnehmer.

Fachtipps zum Verfugen

Vorbereiten, Reinigen, Hinterfüllen, Abkleben, Einbringen, Abziehen, Glätten, Modellieren – kein Arbeitsschritt beim Verfugen fehlte. Zusätzlich gab es nach Angaben der Veranstalter jede Menge fachlicher Tipps für die Baustelle. Welches Werkzeug setzt der Profi für welche Maßnahme ein, wann eignen sich Schlauchbeutel, wann Kartuschen, welche Anforderungen sind beim Glasverfugen zu beachten, wann ist ein Primer sinnvoll und wie geht der Verarbeiter mit Glättmitteln um? Die Teilnehmer erhielten viele fachliche Hinweise zu Materialien und Verfahren. Einzelne Arbeitsschritte führten sie selbst an den Exponaten aus. Dabei ging es nicht nur um den Neubau: Fachgerechte Fugensanierung beginnt mit dem Entfernen des Altmaterials und beinhaltet die Reinigung der Fuge – auch hier spielt die Materialauswahl eine wichtige Rolle, insbesondere wenn Natursteinflächen bearbeitet werden.

Rechtzeitig handeln

Das Programm des Verfuger-Workshops rundeten zwei Vorträge ab: Wolfgang Werner (BG Bau) sprach zu den Themen Arbeitssicherheit (Gerüstbau), Umgang mit Gefahrstoffen und Gesundheitsschutz. Jörg Teller (Rechtsanwaltsgesellschaft SMNG, Frankfurt) ging in seinem Referat auf aktuelle Urteile zum Thema „Bedenken anmelden“ ein und verband damit konkrete Ratschläge für die Teilnehmer, wie sie den juristischen Fallstricken durch rechtzeitiges, richtiges Handeln ausweichen.