Ein Fensterhersteller führt Altfenster und Produktionsreste aus PVC sowie Alu wieder dem Wertstoffkreislauf zu. Die damit verbundene CO2-Einsparung schont nicht nur die Umwelt –aktiv kommuniziert, spricht dieses Engagement zusätzlich umweltbewusste Bauherren an.
Aus alt mach neu: Der Fensterhersteller German Windows lässt ausgediente Kunststofffenster und Produktionsreste professionell recyceln. In der Aufbereitung entstehen hochwertige PVC-Granulate, die dem Wertstoffkreislauf anschließend erneut zugeführt werden. Verglichen mit der Produktion von Primär-PVC, bedeutet dies dem Unternehmen zufolge eine deutliche Reduktion der ausgestoßenen Treibhausgase. Durch die Übergabe von insgesamt 524.636 Kilogramm Kunststoff habe German Windows im Jahr 2017 1.030.385 Kilogramm an CO2 eingespart. Das ist eine Menge, für deren Ausstoß ein durchschnittlich genutzter PKW mehr als 500 Jahre bräuchte.
Kreislauf des Fensterlebens
Aktuell gelten von zirka 600 Millionen Fenstereinheiten in Deutschland zirka 45 Prozent (270 Millionen) als energetisch veraltet. Um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und gesetzte Klimaziele zu erreichen, ist hier Handlungsbedarf angezeigt. Hochwertige Kunststofffenster sind sowohl bei der Sanierung als auch im Neubau noch immer erste Wahl: Sie schützen effektiv vor Wärmeverlusten, sind besonders pflegeleicht und punkten mit Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse. Doch was geschieht mit alten PVC-Fenstern am Ende ihres Lebenszyklus?
Initiativen wie Rewindo haben sich auf die Fahnen geschrieben, das thermoplastische Polyvinylchlorid zu recyceln: Aus Altfenstern und Produktionsresten stellen Partnerunternehmen hochwertige Granulate sowie Mahlgüter her und führen diese dann erneut dem Wertstoffkreislauf zu. Die bei der primären Herstellung von PVC entstehenden Treibhausgase lassen sich auf diesem Weg um bis zu 89 Prozent reduzieren. So werden der Lebenszyklus des Kunststoffs verlängert und der ökologische Fußabdruck deutlich minimiert. Auch German Windows hat sich dieser Initiative angeschlossen. „Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen gewinnt immer weiter an Bedeutung“, sagt Firmengründer und Geschäftsführer Manfred Frechen. „Als Familienunternehmen wollen wir uns der Aufgabe stellen, zukünftigen Generationen eine lebenswerte Welt zu überlassen. Wenn sich ökologisches und ökonomisches Handeln dann auch noch verbinden lassen – umso besser.“ Aktuelle Zertifikate, ausgestellt vom Rewindo-Partnerunternehmen Dekura, übersetzen die Bemühungen des Fensterbauers in die oben genannten Zahlen.
Für umweltbewusste Bauherren
Die Maßnahme scheint zukunftsträchtig. Denn auch bei den Endverbrauchern wächst German Windows zufolge das Bewusstsein für nachhaltiges Bauen: „Wenn sich Bauherren aus ökologischen Gründen für neue Fenster entscheiden, wollen sie auch wissen, was mit den alten passiert. Ein funktionierendes Recycling ist also durchaus ein starkes Vertriebsargument“, sagt Marc Schiffer, Vertriebsleiter bei German Windows. Im Bereich des Wertstoffs Aluminium betreibe das Unternehmen ähnliche Bemühungen in Kooperation mit A|U|F. „Ressourceneffizienz ist das Stichwort. Und wir wollen unseren Teil dazu beitragen.“