Der bisherige Geschäftsführer und Eigentümer der Glashütte Lamberts in Waldsassen, Hans Reiner Meindl, hat den Hersteller von mundgeblasenem Flachglas Ende September an Rainer Schmitt übergeben.
Die Glashütte Lamberts in Waldsassen, Weltmarktführer für mundgeblasenes Flachglas, steht seit Ende September unter neuer Leitung. Nach neun Jahren an der Spitze der Glasmanufaktur hat Hans Reiner Meindl, bisheriger Eigentümer und Geschäftsführer, das Traditionsunternehmen an Rainer Schmitt verkauft, der gleichzeitig die Geschäftsleitung übernommen hat. Seine Entscheidung zu diesem Schritt begründet Meindl laut Glashütte Lamberts mit dem Wunsch, sich stärker seiner Familie widmen zu können.
Meindl steht beratend zur Seite
Mit Schmitt habe er außerdem den Richtigen gefunden, der seine Hütte positiv weiterentwickeln und erfolgreich in die Zukunft führen könne. Um eine reibungslose Übergabe zu gewährleisten, stehe Meindl dem neuen Inhaber beratend zur Seite. Schmitt selbst kommt ebenfalls aus der Branche und ist ein ausgewiesener Glasfachmann und Sachverständiger. Er leitet zudem die Geschäfte des Derix Glasstudios in Taunusstein.
Die Übernahme der Glashütte Lamberts sehe Schmitt als langfristige Entscheidung, die auf Kontinuität und Sicherheit sowohl für die eigene Belegschaft als auch die Geschäftspartner beruht. Die hoch motivierte Hüttenmannschaft mit ihrem technisch-handwerklichen Know-how werde auch in Zukunft die Basis des Erfolges sein. "Das Unternehmen ist eine Manufaktur, die vom Können der Menschen lebt", sagt der neue Geschäftsführer. Er hofft, dass "künftig noch mehr Öfen brennen als jetzt." Dabei setze Schmitt auf die Erschließung neuer Märkte. Insbesondere durch die technische Weiterveredelung der mundgeblasenen Glasscheiben entstünden weltweit sehr gute, zusätzliche Absatzchancen.
Traditionsunternehmen: Glashütte Lamberts
Die Fertigkeit und das Können, mundgeblasenes Flachglas herzustellen, ist ein selten gewordenes Handwerk. In der 1906 gebauten historischen Ofenhalle produziert Glashütte Lamberts Flachglas in alter Tradition. Mit 70 Mitarbeitern und einer Vielfalt von mehr als 5.000 verschiedenen Farben ist das Unternehmen heute eines von weltweit nur noch drei Unternehmen. Die Exportquote liegt eigenen Angaben zufolge bei mehr als 70 Prozent.