Unterstützt von Fensterbau Düren Praxisseminar zum Thema Baukörperanschluss

Montage auf höchstem Niveau, Service mit Grenzen und gute Lieferanten: Damit behauptet sich Fensterbau Düren am Sanierungsmarkt und vermeidet böse Überraschungen.

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Zentimeter für Zentimeter schiebt sich das 180 Kilogramm schwere Fensterglas an den dunklen Kunststoffrahmen ran. Vier Männer wuchten die Dreifachverglasung in die Höhe und lassen sie dann millimeterweise in die passende Öffnung hinab. Trageriemen graben sich in ihre Unterarme. Muskeln und Adern zeichnen sich unter der Haut ab und fangen langsam an zu krampfen. Den Monteuren von Fensterbau Düren stehen Schmerz und die Anstrengung ins Gesicht geschrieben. Zwei, drei Kommandos später sitzt die Fensterscheibe sicher im schwarzbraunen Kunststoffrahmen. Alles paletti auf der Sanierungsbaustelle in einem Dürener Einfamilienhaus.

Geschäftsführer Uwe Niepel macht sich Sorgen um seine Mitarbeiter: „Mit dem klaren Trend zur Dreifachverglasung steigt auch die Belastung für die Monteure auf eine die Gesundheit gefährdende Stufe.“ Ohne die Anstrengung von mindestens vier Mitarbeitern lassen sich große Elemente gar nicht mehr verbauen. Kleine Betriebe haben deshalb ein echtes Problem. Wer vertraut teure Mehrfachglaselemente gerne den ungeübten Händen von Aushilfen an? Bei manchen Größen müssen selbst die Profis kapitulieren. „Wir haben vor ein paar Monaten eine Hebeschiebetür mit fast 300 Kilogramm verbaut. Ohne Kran hätte das nicht geklappt“, sagt Christian Horn, Niepels Vertriebsleiter.

Nicht nur das steigende Gewicht stellt Monteure immer wieder vor Probleme. Fenster und Türen entwickeln sich zunehmend zum tragenden Teil der dichten Gebäudehülle. Fehler beim Anschluss von Baukörpern machen Fenster und Türen zu Schwachstellen hochwärmegedämmter Gebäude und verursachen teure Schäden, auf denen der Handwerker sitzen bleibt. Um mit der rasant verbesserten Technik Schritt zu halten, müssen sich Monteure ständig weiterbilden. „Moderne Fenster greifen so massiv in die Bauphysik ein, dass der Monteur eine energetische Komplettlösung für das Gebäude planen muss, besonders in der Sanierung. Die Bereitschaft, sich auf neue Techniken einzulassen und das nötige Können zu erlernen, ist essenziell für Handwerker, die Baukörper einbauen“, sagt Niepel. Deshalb setzt sich der Unternehmer für ein einheitliches Montage-Qualitätssiegel in der Branche ein: „Gute Betriebe müssen sich auszeichnen und von schlechten Kandidaten abheben. Davon profitieren auch die Kunden, weil sie Qualität erkennen.“ Zu diesem Zweck engagiert er sich im Arbeitskreis Bauphysik der Gewerblichen Akademie für Glas-, Fensterund Fassadentechnik in Karlsruhe. Fachwissen auf dem neuesten Stand hat für die Branche auch große Bedeutung, weil gerade in Altbauten Standardlösungen meistens nicht passen. Dann einfach irgendetwas einzubauen, um fertig zu werden, rächt sich irgendwann. Besonders häufig treten laut Niepel Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung auf. Oft passiert das erst nach Jahren. Dennoch steht der Monteur in der Gewährleistung und muss den Schaden auf eigene Kosten beheben – eine böse Überraschung. Entscheidend sei, dampfdiffusionsoffen abzudichten: „Irgendwie muss die Feuchtigkeit aus der dichten Innenhülle von sanierten Gebäuden wieder raus.“

Diese Einschätzung unterstreicht Reinhard Hensen von Tremco Illbruck: „Schwere Fehler beim Baukörperanschluss passieren häufig mit dampfsperrenden Folien. Deshalb wollen wir Produkte entwickeln, die möglichst einfach einzubauen sind und wenig Raum für Fehler bieten.“ Dafür müssen die Hersteller auf die Baustelle und sich die Probleme der Monteure aus der Nähe anschauen, fordert Niepel. Ohne leistungsstarke Hersteller und Lieferanten geht es allerdings nicht, bekennt der Unternehmer: „Gerade bei der Sanierung brauchen wir oft von Fall zu Fall andere Produkte. Das können wir nicht alles auf Lager haben. Kurze Lieferzeiten und eine große Auswahl sind der Schlüssel zum Erfolg.“ Niepel dichtet die Fenster seiner Kunden mit Lösungen von Tremco Illbruck ab, auch weil sich die Techniker des Hauses als Partner engagieren und bei der Planung und bauphysikalischen Berechnungen komplizierter Sanierungsprojekte helfen.

Niepel sieht sich mit seinem Betrieb in Konkurrenz mit Unternehmen, die sich früher überwiegend auf den Neubau und Objekte konzentrierten. Diese Konkurrenten drängen aufgrund der Schwäche ihrer traditionellen Märkte immer stärker in die Sanierung und verfügen über Fachwissen und leistungsstarke Lieferanten. „Gegen diese Wettbewerber setzen wir kleine Betriebe uns nur mit hervorragender Montage und langlebigen Lösungen durch“, sagt Niepel. Das Konzept scheint gut zu funktionieren. Der Unternehmer konzentriert sich mit seinen zwölf Mitarbeitern auf die Baukörpermontage im privaten Sanierungsmarkt. Einen Schlüssel zum Erfolg sieht er in gutem Service: „Wenn es irgendwo hakt, fahren wir beim Kunden vorbei und beheben das Problem ganz schnell.“ Mit einem Portfolio aus Fenstern, Haustüren, Rollläden und Insektenschutz erwirtschaftet Fensterbau Düren seit 1989 einen stabilen Umsatz. „Das Geschäft läuft aktuell sehr gut. Aber wir arbeiten ohne Subunternehmer ausschließlich für Privatkunden. Aufträge von der öffentlichen Hand oder im Objektbereich nehmen wir nicht an. Ich möchte ja auch an mein Geld kommen. Die Zahlungsmoral ist da zu schlecht“, gibt Niepel Einblick in seine Strategie.