Pro & Contra Nutzen Sie bereits eine App für das Aufmaß?

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    © Iso-Chemie
    Glasermeister Jürgen Simon führt den Betrieb Simon Glaserei + Fensterbau in Mannheim.
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    Glasermeister Jürgen Sieber führt die Geschäfte bei Fensterbau Werner Sieber in Stetten am kalten Markt (a.k.M.).

Ich habe mir auf der vergangenen FENSTERBAU FRONTALE die Fensteraufmaß-App von Siebert Scale gekauft. Allerdings muss ich zugeben, dass ich das Thema seitdem nicht konsequent genug verfolgt habe. Aufgrund der Auftragslage hat dazu einfach die Zeit gefehlt. Jetzt will ich mich aber dahinterklemmen. Auf der Bau in München war ich am Stand des Anbieters und habe nach einem Schulungstermin gefragt. Von der App an sich bin ich jedenfalls überzeugt: Von der Digitalisierung des Prozesses erhoffe ich mir, die Fehlerquote zu minimieren und eine bessere Dokumentation des Aufmaßes zu erhalten. Die App fragt gemäß einer Checkliste alle Daten ab – von der Breite und Höhe bis zum Rollladenkasten – so dass man keine Eingabe vergisst. Am Ende ist alles sauber und anschaulich erfasst. Das ist der Vorteil. Bisher war es so, dass wir mit Papier und Stift gearbeitet haben. Da passiert es hin und wieder schon, dass ein anderer Mitarbeiter die Schrift nicht lesen kann. Mit der App hat die lästige Papierarbeit ein Ende. Das war mir ein großes Anliegen. Für das Tablet mit der App habe ich zudem des Weiteren ein Bluetooth-fähiges Laserdistanzmessgerät gekauft. Auch das vereinfacht den Prozess. Ohne manuelle Eingaben überträgt der Laser das Maß direkt in die App und das entsprechende Messfeld. Insgesamt ist die Digitalisierung für Handwerker im Moment ein wichtiges Thema. Von der Aufmaß-App als nützliche Hilfe bin ich deshalb überzeugt. Böse Überraschungen erwarte ich nicht, wenn wir die App dann im Praxiseinsatz haben – nur gute.

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Für das Aufmaß haben wir bei uns im Unternehmen vor zirka 30 Jahren ein ausgeklügeltes System entwickelt. Das funktioniert fehlerfrei, daher möchte ich vom analogen Aufmaß nicht weg – auch wenn digitale Hilfsmittel sicherlich ihre Berechtigung haben. Unser System sieht so aus, dass wir für verschiedene Bausituationen eigene Aufmaßblätter entworfen haben, die Kontrollmaße inklusive. So kann man später im Büro überprüfen, ob der Mitarbeiter auf der Baustelle richtig gemessen hat. Und auch Jahre später lässt sich mit unseren Blättern das Aufmaß noch ganz genau nachvollziehen. Ganz analog sind aber auch wir nicht: Wir scannen die Blätter ein und haben sie dann in elektronischer Form vorliegen. Generell ist das Aufmaß Kult bei uns. Wir haben einen eigenen Alu-Koffer auf Maß produzieren lassen, in dem alle Hilfsmittel fein säuberlich in einer Hartschaumschale angeordnet sind – von den Aufmaßblättern über Zahnarztspiegel, Taschenlampe und Digitalkamera bis hin zu Lasermessgeräten, Meterstab und Überschuhen. Wenn wir zum Kunden kommen, wird das Aufmaß dann regelrecht zelebriert. Das macht Eindruck. Mit Lasergeräten messen wir übrigens schon seit 1990. Nur in den ersten sechs Wochen nach der Meisterschule habe ich noch den Meterstab genommen. Der kommt heute bloß zum Einatz, wenn es nicht anders geht. Auch in der Meisterschule in Karlsruhe unterrichten wir Aufmaß auf die analoge Art und Weise. Die Teilnehmer sind dann immer ganz heiß auf unsere Aufmaßblätter – sowie auf den Koffer.

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