Emissionskontrolle bei Architekturgläsern Mit Handgerät die Qualität von Low E-Beschichtungen testen

Die Beschaffenheit von Low E-Beschichtungen wirkt sich auf die Qualität des Endprodukts aus. GFF erläutert, wie Glasveredlungsunternehmen ihren Produktionsprozess mit berührungsloser Technologie verbessern – eingebaute Gläser lassen sich mit einem tragbaren Gerät prüfen.

Mit EddyCus TF Portable kontrollieren Fachleute die Qualität von beschichteten Architekturgläsern in eingebautem Zustand. - © Suragus

Wer heute in der Glasveredelungsbranche tätig ist, muss auf die Emissionswerte der Gläser achten. Fortschrittliche Eigenschaften erzielen Low E-Beschichtungen, die den energiereichen Infrarotanteil des Lichts vom sichtbaren Licht trennen und die Verwendung von Licht und Energie in heißen und kalten Umgebungen verbessern. Die Charakterisierung dieser Low E-Beschichtungen werde allerdings immer anspruchsvoller, sagt Stephan Adam, Sales­ Manager bei Suragus. Das Unternehmen hat sich auf die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung spezialisiert.

Qualität von Schichtstapel bewerten

Warum das relevant ist? „Die Variation in Schichtdicke und Homogenität einzelner Schichten sowie deren Einfluss auf das Emissionsvermögen und den Schichtwiderstand führen zur Qualität des Endprodukts, also des Architekturglases selbst“, erläutert Adam. Nach seinen Angaben hat sich die Technologie von Single- über Double Over- bis hin zu Triple Layer-Beschichtungen gewandelt. Auch die Variation der Materialien sei noch nicht abgeschlossen und konzentriere sich auf den Schichtstapel mit dem besten Emissionsgrad. Um Schichtstapel hinsichtlich ihrer Qualität zu bewerten und die zugrunde liegende Beschichtungstechnologie zu verbessern, lassen sich verschiedene physikalische Eigenschaften heranziehen.

Zerstörungsfrei messen

Ein gängiges Messverfahren ist das Vier Punkt-Messsystem. Mit diesem lässt sich Adam zufolge der Schichtwiderstand in einem Labor testen, wenn sich keine dielektrische Schicht an der Oberseite befindet. Allerdings: Dass die Beschichtung gestört wird, um einen elektrischen Kontakt herzustellen, sei keine ausreichend verlässliche Methode, um die Qualität des Endprodukts zu kontrollieren, sagt der Fachmann. „Das Ziel ist es, die Qualität während der Produktion berührungslos zu überprüfen und die Abscheidung jeder Silberschicht zu kontrollieren, um bestmögliche Emissionsgradeigenschaften zu erreichen.“ Das berührungslose, zerstörungsfreie Wirbelstrom-Messverfahren sei daher das Mittel der Wahl bei der Qualitätskontrolle. Auch die Messung von gekapselten Schichten lasse sich damit vornehmen.

„Der Hauptvorteil besteht darin, dass sich dieser Qualitätskontrollprozess einfach in die verschiedenen Produktionsschritte integrieren lässt“, sagt Adam. Flächenwiderstandsmesssensoren für Vakuum- und atmosphärische Prozesse, wie sie beispielsweise die Produktlösung Suragus EddyCus Inline nutzt, ermöglichten eine enge Regelung, um verschiedene Produktionsschritte wie das Tempern des Glases oder die Abscheidung selbst zu verbessern. „Durch die zusätzliche Integration einer kombinierten Flächenwiderstands- und optischen Transparenzmessung am Ende des Architekturglasbeschichtungsprozesses lassen sich die Informationen zur Qualität des Endprodukts vervollständigen.“ Genau diese Qualitätsinformationen seien für den Endkunden wichtig und beeinflussten seine Kaufentscheidung – insbesondere in einer Zeit, in der energieeffizientes Bauen an Bedeutung gewinne.

Auf die Stromrechnung ist Verlass

Die Tests des Schichtwiderstands lassen sich mit einem kleinen tragbaren Gerät wie z.B. EddyCus TF Portable auch vom Endnutzer am Fenster ereldigen – oder von akkreditierten Stellen, die energieeffiziente Gebäude testen und zertifizieren. „Niedrige Qualität ist sonst normalerweise nur auf der Stromrechnung sichtbar, entweder für die Heizung und/oder für die Klimatisierung“, sagt Adam.