Die Ausstellungsbereiche der Bau, 14.-19. Januar Metallhülse sorgt für permanenten Druckausgleich

Mit einer Ausstellungsfläche von 200.000 Quadratmeter ist die Bau 2019 (14. bis 19. Januar 2019) größer denn je. GFF sagt, welche Neuheiten es bei druckentspannten Isoliergläsern gibt, und was die Besucher in den Segmenten Aluminium, Automatisierung und Bau-IT erwartet.

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    © Schüco International
    Ein Highlight im Segment Aluminium: das System Seamless von Schüco mit filigranen Profilansichten ohne sichtbare Koppelungsprofile im Übergangsbereich
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    © Swisspacer
    Swisspacer Air verschwindet unsichtbar im sekundären Randverbund und ermöglicht so eine einwandfreie Optik.

In der modernen Architektur hat Glas einen festen Platz. Den damit verbundenen Annehmlichkeiten steht eine Vielzahl von Herausforderungen gegenüber: Einen thematischen Fokus bilden auf der kommenden Bau deshalb die Lösungen zu Sonnen-, Wärme- und Lärmschutz sowie Lichtlenkung.

Permanenter Druckausgleich

Neue Möglichkeiten verspricht beispielsweise druckentspanntes Isolierglas. Dieses ermöglicht den Druckausgleich zwischen Scheibenzwischenraum (SZR) und Atmosphäre: Das Glasbruchrisiko verringere sich, die Integration von Sonnen- und Witterungsschutz in den SZR werde einfacher. Weitere Vorteile sind mögliche größere Bautiefen mit verringerten Wärmebrücken und die Verbesserung der Luftschalldämmung. Mit Swisspacer Air stellt der Warme Kante-Hersteller Swisspacer ein Bauteil vor, das in Mehrscheiben-Isolierglas für Druckausgleich sorgt und Klimalasten entgegenwirkt. Swisspacer Air ist eine Metallhülse mit integrierter Spezial­membran, die nach Herstellerangaben unsichtbar im sekundären Randverbund verschwindet. Der besondere Aufbau verhindere, dass sich im Scheibenzwischenraum Wasserdampf anreichert, der zu Tauwasserbildung führt oder die metallischen Low E-Beschichtungen beschädigt. Durch die permanente Druckentlastung bewahre das Isolierglas langfristig seine Funktion und Qualität.

Die Bau-IT, die nach Messeangaben größte Softwareschau dieser Art in Europa, belegt im kommenden Jahr erstmals eine komplette Halle (Halle C5) mit 10.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Besucher finden hier IT-Lösungen aller Art – von CAD und AVA über Projektplanung, Messtechnik und Projektmanagement bis hin zu Controlling.

Digitalisierung der Bauprozesse

Zahlreiche Aussteller präsentieren auf der Bau 2019 auch Neuheiten zum Thema Building Information Modeling (BIM). Prozesse des Planens und Bauens müssen künftig planungs- und ausführungssicherer, aber auch transparenter gestaltet werden. Das setzt u.a. voraus, dass im Vorfeld keine zeit- und kostenintensiven Planungs- und Abstimmungsfehler passieren. Der Einsatz der BIM-Methodik bietet dabei Vorteile. Die Bausoftware-Hersteller zeigen entsprechende Softwarelösungen. Erstmals beherbergt die Bau zudem das Digital Village: Digitale Initiativen rund ums Bauen stehen im Fokus. Neben einem kleinen Forum gibt es Präsentationsmöglichkeiten für Start-ups, Softwareanbieter und ganz allgemein für Vertreter der Bauindustrie mit ihren digitalen Zukunftskonzepten.

SmartHome ready hilft dem Monteur

Die Tür- und Torbranche gehört bei der Digitalisierung zu den Vorreitern im Baubereich. Im Rahmen der kommenden Bau präsentieren Hersteller vielfältige Lösungen zu Tor- und Türantriebstechnik, aber auch zu Tor- und Parksystemen sowie Zubehör. Entscheidend für eine optimierte Automatisierung ist, dass Sensorik und Steuerung mit den üblichen Systemen der Gebäudeleittechnik – etwa KNX – kompatibel sind. Bei dem Prinzip SmartHome ready muss der Verarbeiter lediglich das Bauelement montieren und den Anschluss für die Spannungsversorgung legen. Den Anschluss an die Hauselektrik und die Programmierung der Steuerung kann dann das Gewerk Haustechnik, gegebenenfalls aber auch der Monteur oder der Bauherr selbst, ausführen.

Rahmenlos dank Alu

Im Segment Metall präsentieren Hersteller Anwendungsbeispiele und Produkte für Fenster, Türen und Fassaden inklusive entsprechender Schiebe-, Lüftungs- und Sicherheitssysteme. Neben Alu-Profilen beinhaltet der Ausstellungsbereich Lösungen für Sonnenschutz, die Energieerzeugung und Smart Buildings. Besucher informieren sich über Maschinen für die Aluminium- und Stahlbearbeitung.

Welche Möglichkeiten Aluminium als Baumaterial bietet, verdeutlichen die Messeorganisatoren mit dem Verweis auf das System Seamless von Schüco. Dieses ermögliche eine nahezu rahmenlose transparente Architektur. Die Bezeichnung Seamless steht für die optisch nicht sichtbare Verbindung von zwei hoch wärmegedämmten Konstruktionen: Bei ebenem Profil­übergang ohne Versatz integriert sich das Schiebesystem Schüco ASS 77 PD.HI in das Pfosten-Riegel-Fassadensystem Schüco FWS 35 PD.HI. Der fließende Übergang zwischen Schiebe- und Fassadensystem erfolgt, indem der Monteur das Glas des Schiebe-Festflügels durch ein eigens entwickeltes Anschlussprofil mit der Fassadenkonstruktion verbindet. Die Koppelung sei durch den filigranen Fassadenpfosten mit einer Ansichtsbreite von 35 Millimeter nicht sichtbar. Der Baukörperanschluss erfolgt dem Hersteller zufolge ebenso verdeckt liegend, da Fassadenriegel und Schiebe-Blendrahmen bündig in Boden, Wand und Decke montiert werden.

Ein Akku-System für alle

Auch mit Neuheiten bei den Bauwerkzeugen wartet die Bau auf. Entwicklungen gibt es etwa im Akku-Segment. Da sorgen die verbesserte Zelltechnologie und überarbeitete Konstruktionsweise bei den neuen Akkupacks von Metabo für ein Mehr an Leistung und Kapazität – bei gleicher Baugröße. Einen zukunftsweisenden Ansatz bietet das herstellerübergreifende System Cordless Alliance System (CAS). Neun Elektrowerkzeug-Hersteller präsentieren ein gemeinsames Akku-System auf Basis der Technologie von Metabo, das nicht nur kabelloses Arbeiten ermögliche, sondern die Nutzung von Maschinen unterschiedlicher Hersteller mit nur einem Akku.