Fertigung nimmt Betrieb auf Lauber: Neue PVC-Halle für die nächsten 15 Jahre

Hochregallager, Shuttle-System, Kleberoboter – für Markus Lauber, Geschäftsführer bei Lauber Fensterbau, sind das die drei Highlights der neuen PVC-Halle, die das Unternehmen vor Kurzem bezogen hat. GFF hat sich die Fertigung am Bodensee bereits mit eigenen Augen angesehen.

Lauber
Das Hochregallager mit automatischer Materialbereitstellung zählt zu den Besonderheiten der neuen PVC-Halle. - © Metzger

Vor acht Jahren war bereits die Holzfenster-Abteilung von der Firmenzentrale in Überlingen am Ried in das zwei Kilometer entfernte Singen gezogen, jetzt folgte auch die PVC-Fertigung. Insgesamt neun Millionen Euro hat die Firma Lauber Fensterbau investiert, um im dortigen Gewerbegebiet weitere 10.000 Quadratmeter an Land zu erwerben und eine Produktionshalle auf dem neuesten Stand der Technik zu errichten. Notwendig geworden war der Umzug, weil am bisherigen Standort inmitten eines Wohngebiets kein weiterer Ausbau möglich war. "In der alten Halle waren wir mit zuletzt 70 bis 80 Flügeln pro Tag an die Kapazitätsgrenze gestoßen", sagt Markus Lauber, der die Firma gemeinsam mit seinem Bruder Michael leitet. Die neue Fertigung sei – im Einschichtbetrieb – für mindestens 140 Flügel ausgelegt und bewusst großzügig dimensioniert. "Wir haben jetzt festgelegt, was in zehn bis 15 Jahren an Anforderungen auf uns zukommen könnte", erläutert der Geschäftsführer. Bislang wachse das Unternehmen stetig.

Die drei Highlights der Halle

Auf die Besonderheiten der Fertigung angesprochen, hebt Lauber das Hochregallager der Firma Fehr mit 232 Kassettenplätzen hervor. "Für uns ist das revolutionär. Ich kenne auch nur vier weitere Fensterbauer, die ein Hochregallager nutzen", sagt Lauber. EDV-gestützt bringe das Shuttle-System die Kassette mit dem gewünschten Material direkt zum Mitarbeiter. So fordert z.B. der Produktionsmitarbeiter am Bearbeitungszentrum auf Knopfdruck die für einen Auftrag benötigten Profilstäbe (Kömmerling 76 und 88 Millimeter) an. Auch sonst ist die Fertigung so konzipiert, dass das Material zum Mitarbeiter kommt – nicht umgekehrt. "Das erspart uns viel Geld und vereinfacht die Arbeit für unsere Beschäftigten", sagt Lauber.

Das Herzstück der Fertigung ist das Bearbeitungszentrum. Dessen Highlight ist die vollautomatische Primer-Station, die am Anfang der Strecke integriert ist. Diese bereitet den Haftgrund für die spätere Verklebung von Scheibe und Profil vor. "Wir verkleben alle unsere Fenster", sagt Lauber. "Wir wollen uns mit diesem Merkmal von unseren Mitbewerbern abheben." Der maschinelle Auftrag des Primers sorgt Lauber zufolge für gleichbleibende Qualität und Prozesssicherheit – das Gleiche gilt auch später beim Verkleben. Sobald der Verglasungsroboter das Isolierglas (Sprinz) der Glassortieranlage entnommen und in den Flügel gesetzt hat, fährt das Element zur Klebestation, an welcher – ebenfalls automatisch – der Klebstoff (Kömmerling Chemische Fabrik) aufgetragen wird.

Familienverbund als Stärke

"Technisch und qualitativ sind wir anderen einfach voraus", ist Markus Lauber von der Leistungsfähigkeit der neuen Halle überzeugt. Mit dieser stellt sich das 1966 gegründete Familienunternehmen auch für die Zukunft auf. Neben ihm und seinem Bruder Michael (Vertrieb und Endkundengeschäft) sowie den Ehefrauen Heike (Finanzbuchhaltung und Personal) bzw. Simone (Endkundenberatung und Service) sind mit Yannick bzw. Vanessa und Tobias bereits drei der eigenen Kinder im Betrieb tätig. Den Familienverbund sieht Lauber als große Stärke des Unternehmens. "Wir kommen alle gut miteinander aus. Das klappt prima und hat nur Vorteile." Die Kinder können sich später auf einer Fläche von insgesamt 27.000 Quadratmeter austoben.

Auf welche Details Markus und Michael Lauber in der Fertigung Wert gelegt haben, um den eigenen Qualitätsanspruch zu erfüllen, lesen Sie in der Juli/August-Ausgabe der GFF . Das Heft erscheint am 3.7.20.

Markus Lauber erklärt die neue PVC-Fertigung