550 Meter lang, sechs Stockwerke hoch – aus acht solchen Blöcken besteht der in der NS-Zeit erbaute sog. Koloss von Prora. Für die Sanierung von Block 1 lieferte ein Fensterhersteller fast 2.000 Holzfenster, wirtschaftlich und hochwertig beschichtet und aus industrieller Fertigung.
Den Zuschlag für einen wahren Mammut-Auftrag hatte die Essener Firma Müller Holzbearbeitung erhalten: Sie stattete den ersten von acht jeweils 550 Meter langen Wohnblöcken in der Ferienanlage Prora auf der Insel Rügen mit Holzfenstern aus. Für die Beschichtung der Elemente griff das Unternehmen auf die Induline Premium-Coatings von Remmers zurück. An den insgesamt viereinhalb Kilometer langen Gebäudekomplex, den die Nationalsozialisten einst für mehr als 20.000 Urlauber gebaut hatten, traute sich lange Zeit niemand heran. So war in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur die Nutzung unklar. Es fehlte auch an einem schlüssigen Sanierungskonzept: Die schiere Größe der Aufgabe ließ die Verantwortlichen fast verzweifeln.
Von der Bettenburg zum Luxusbau
Im Jahr 2012 erwarb die Berliner Irisgerd-Unternehmensgruppe (Irisgerd Immobilien GmbH & Co. Liegenschaften KG) einen Block der umfangreichen Gebäudeanlage. Nur eine industrielle Sanierungslösung würde realisierbar sein – das war dem Bauherrn von Block 1 von Beginn an klar. Künftig sollen in der Immobilie Hotel-Appartements, Eigentumswohnungen und Gewerbebereiche Platz finden.
Das angestrebte industrielle Sanierungskonzept stellte bestimmte Anforderungen an die Herstellung der Holzfenster: Deren Beschichtung musste einerseits wirtschaftlich und andererseits qualitativ hochwertig sein. Auch auf Langlebigkeit kommt es an, will man nach dem Einbau der letzten Fenster nicht gleich wieder mit der Sanierung der ersten beginnen. Es war klar: Angesichts des Projekt-umfangs könnten sich Verarbeitungsmängel rasch zu enormen Problemen summieren. Für die Fenster sowie die Hebe- und Schiebetüren setzte das ausführende Unternehmen Müller deshalb auf einen vierstufigen Beschichtungsaufbau mit wasserbasierten Induline-Systemprodukten von Remmers. Der Aufbau besteht aus: Imprägnierung/Holzvorbehandlung, Grundierung, Zwischenbeschichtung, Endbeschichtung.
Hochwertiger Vier-Schicht-Aufbau
Für die Imprägnierung verwendet der Fensterbauer Induline SW-900 und lässt der maschinellen Imprägnierung eine Einzelimprägnierung folgen. „Müller ist sehr konsequent und setzt hinter jede Maschine eine Einzelimprägnierungseinheit“, sagt Remmers-Fachberater Albert Giesing. Induline SW-900 schützt dem Unternehmen zufolge vor Fäulnis und Bläue, zusätzlich biete es einen langlebigen Feuchteschutz für das Holz. Als ebenfalls wasserbasierte, lasierende Grundierung kommt Induline GW-360 zum Einsatz. Das weiß pigmentierte Systemprodukt enthält einen Filmkonservierer gegen mikrobielle Schädigung. Es hafte gut und durchdringe die Poren des Holzes. Als gut deckende Zwischen- und Endbeschichtung dient Induline DW-691, der Auftrag durch Müller erfolgt im Spritzverfahren. Es bringe die natürliche Holzstruktur zur Geltung und verfüge zusätzlich über eine unterstützende Isolierwirkung.
Systemprodukte für industrielle Anwendungen
Für die industrielle Verarbeitung weist Induline DW-691 laut Remmers eine besonders hohe Prozesssicherheit auf. Außerdem lasse es sich farblich an die Erfordernisse des denkmalgeschützten Gebäudes anpassen: Die Außenseite ist in RAL 7016 Anthrazitgrau ausgeführt, die Innenseite in Weiß. So handelt es sich dem Unternehmen zufolge um eine Sanierung „aus einem Guss“, die dem Charakter der gesamten Anlage Rechnung trage.