Ein kleiner, starker Lift Kraftzwerg für den Bau

Alexander Richter hat einen kompakten Bau-Minilift entwickelt, der Gegenstände mit einem Gewicht von bis zu 150 Kilogramm bis in den siebenten Stock des Hauses hievt. Das vereinfacht den Transport von Elementen wie Türen, Fenstern oder Markisen.

  • Bild 1 von 2
    © Richter Baulifte
    Sowohl mit dem Flipper als auch mit dem Mini-Flipper bewegen Fachkräfte bis zu 150 Kilogramm schwere Scheiben.
  • Bild 2 von 2
    © Richter Baulifte
    Alexander Richter hat die kompakten Bau-Minilifte selbst entwickelt.

„Kein schweres Schleppen mehr, das auf Dauer auf den Rücken geht, ein wirtschaftlich sehr effizientes Arbeiten und eine schonende Hebeweise der Bauteile und Materialien sind die Vorteile“, sagt Alexander Richter über seine Entwicklung: den Bau-Minilift Flipper. Das gelte auch für seine neueste Entwicklung, eine noch kleinere Variante, den Mini-Flipper.

„Ich habe selbst jahrelang Fenster montiert und dabei festgestellt, dass beim Transport von Scheiben & Co. Handlungsbedarf besteht“, sagt der Tüftler. Zwar habe es auch vor seinen Entwicklungen bereits viele Vorrichtungen für die Beförderung von Bauelementen gegeben, jedoch seien diese oft zu groß, zu kompliziert oder aber von bestimmten Bausituationen abhängig. „Ich wollte eine multifunktionale Lösung entwickeln, die flexibel einsetzbar, handlich, klein und kompakt ist, damit der Facharbeiter auch in einer Zwischenetage oder in der Sanierung gut damit arbeiten kann.“

Meistert jede Einbausituation

Beide Flipper heben laut Richter Objekte wie Fenster, Türen oder Trockenbauplatten bis zu einem Gewicht von 150 Kilogramm problemlos. „Sie sind fast überall einsetzbar, auf dem Balkon, auf einem Gerüst oder aus dem Fenster hinaus“, sagt er. Mithilfe spezieller Stützen, die der Fachmann z.B. an der Decke befestigt, stünden die Kräne dabei sicher. Das Ganze sei so konstruiert, dass alles in fünf Minuten einsatzfähig ist und der Fachmann beispielsweise Fensterscheiben bis in die siebente Etage eines Hauses zieht. Das entspreche etwa 22 Meter Höhe. Wenn der Endpunkt erreicht sei, kippe die Scheibe so über die Brüstung, dass sie „wie auf einem Silbertablett“ angeliefert wird. „Der Handwerker muss das Element dann nur noch vom Tisch runternehmen, der mit Industriebürsten ausgestatteten ist, damit Scheiben & Co. nicht verkratzen.“

„Beide Bau-Minilifte sind fast an jedem Ort einsetzbar – auf dem Balkon wie auf dem Gerüst oder sogar aus dem Fenster hinaus.“

Nach dem Einsatz bauen die Fachmänner die Bau-Minilifte ab, ohne dass sie Spuren hinterlassen. Für den Flipper in der ersten Version erhielt Richter im November 2015 den Innovationspreis Münsterland. Auch die Resonanz im Handwerk – insbesondere bei Fensterbauern – ist nach Angaben von Richter gut. „Etwa 100 Flipper befinden sich bereits im Einsatz“, ergänzt er.

Auch für Einzelkämpfer

Dass Richter seinen Minikran stets weiterentwickelt und an die an ihn herangetragenen Kundenwünsche anpasst, zeigt der neue Mini-Flipper. Viele kleinere Betriebe hätten nach einem kompakteren und günstigeren Modell gefragt, das – allem voran – auch von nur einer Person bewegt werden kann. Der Tüftler nahm auch diese Herausforderung an. Ein Jahr Entwicklungsarbeit steckt in dem neuen Produkt, das fast genauso leistungsstark ist wie der große Flipper. Einen Unterschied gibt es freilich: Die Abmessungen der zu ziehenden Bauteile seien etwas eingeschränkt.

„Der Mini-Flipper ist – wie sein großer Bruder – zerlegbar in drei handliche Teile, so dass man den Lift bequem tragen kann“, sagt Richter. „Das schwerste Teil wiegt 30 Kilogramm.“ Hinzu kommen, jeweils als separate Einheiten, die Seilwinden und diverses Zubehör, das sich ohne Werkzeug montieren lasse. Alles zusammen wiegt zirka 80 Kilogramm. „Der Lift verfügt über zwei Seilwinden, um das Heben der Elemente sicherer zu machen“, sagt der Entwickler. Der Mini-Flipper führt Scheiben und andere Elemente so, dass sie parallel zur Hauswand hochgezogen werden und nicht gegen die Wand anschlagen oder daran hängen bleiben.