Marktlage Fensterbeschläge Komfort und Kundennutzen vorn

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Wie schätzen die Hersteller selbst die Lage ein, welche Strategie verfolgen sie und wie bereiten sie sich auf die Zukunft vor, lauteten Fragen der GFF-Redaktion. Drei von fünf angesprochenen Beschlagherstellern erklärten sich zu einem Statement bereit.

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    © Gretsch-Unitas
    Für GU: Matthias Meyer
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    © Roto Frank AG
    Dr. Eckhard Keill, Roto Frank AG
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    © Winkhaus
    Alfred Din-kelborg, Winkhaus

Für Gretsch-Unitas (GU) stehen Systemlösungen und Komfort an oberster Stelle. Das Ziel der Unternehmensgruppe mit Sitz in Ditzingen sei es, dem Verbraucher den Beschlag zu liefern, der den höchsten Komfort biete. Matthias Meyer, Produktmanager für großflächige Schiebe-Elemente bei GU, sagt: „In der heutigen Beschlagentwicklung geht es nicht in erster Linie darum, neue Lösungen zu entwickeln, sondern darum, produktübergreifende Systemlösungen im Programm zu haben, die bestmöglichen Komfort bieten“, erklärt er die Strategie seines Unternehmens. „Die Fenster und Türen der nahen Zukunft werden intuitiv zu bedienen, motorisch unterstützt und barrierefrei sein“, ist er überzeugt. Zur kommenden FENSTERBAU FRONTALE in Nürnberg zeigt das Unternehmen eine Hebeschiebe-Tür, die zu 100 Prozent barrierefrei ausgestattet ist und es jedem Nutzer ermöglichen soll, die Tür „auf höchster Komfortebene“ zu bedienen. „Diese Systemlösung ist SmartHome-fähig, mit VdS-zugelassener Verschlussüberwachung ausgestattet und RC 2-tauglich“, sagt Meyer.

Dr. Eckhard Keill, Vorstandsvorsitzender der Roto Frank AG, räumt dem Profinutzen ebenfalls einen sehr hohen Stellenwert ein: „Alles, was wir tun, dient der ganzheitlichen Umsetzung unseres strikten Customer first-Prinzips.“ In Hinblick auf das Jahr 2018 nennt Keill zwei grundlegende strategische Stoßrichtungen. Neben dem „stetigen Expansionskurs“ der Roto-Gruppe sollen die „Fenster- und türtechnologische Systemkompetenz“ und die „langfristige Serviceführerschaft“ weiter ausgebaut werden. Eine insgesamt stabile Lage mit geringfügiger Wachstumstendenz sieht Roto in Europa, den deutschen Markt eingeschlossen. Allerdings käme man in der Division Fenster- und Türtechnologie um Preiserhöhungen nicht herum, um die Ertragssituation zu stabilisieren. Ein wichtiger Grund dafür seien vor allem die stark angestiegenen Rohstoffpreise, sagt Keill.

„Wir spüren den Trend hin zu immer großflächigeren und damit auch schwereren Elementen“, antwortet Volker Fitschen, Geschäftsleiter Zentraleuropa der Division Fenster- und Türtechnologie, auf die Frage, welche Beschlagarten hierzulande besonders beliebt seien. Dem werde Roto mit dem Drehkipp-Beschlagsystem Roto NX gerecht. „Viele Standardbauteile sind bis 150 Kilogramm links und rechts verwendbar“, sagt Fitschen. Beschläge mit verdeckt liegender Bandseite und nicht sichtbaren Schrauben für die ansprechende Optik erfreuten sich zunehmend großer Beliebtheit. Zudem sei das Thema Sicherheit ein wichtiger Punkt. Sein Fazit: „Deutschland ist ein Drehkipp-Land. Außerdem beobachten wir einen starken Trend hin zu Schiebe-Systemen.“ Eine zunehmend wichtige Rolle spiele im Zuge der Hausautomatisierung außerdem das automatische Öffnen von Fenstern und Türen, wobei Fenster nicht die treibende Kraft für die SmartHome-Lösungen seien.

Winkhaus erwartet auch im nächsten Jahr durch das positive Bauwachstum einen steigenden Bedarf an Fenster- und Türbeschlägen. „Bei der Fensterbeschlagtechnik stehen motorische Fensteransteuerungen und Elemente für die Fensterüberwachung ebenso im Vordergrund wie neue Lösungen für behindertengerechte Schwellen“, sagt Alfred Dinkelborg , Bereichsleiter Produktmanagement. Der Wunsch nach möglichst viel Licht in den Räumen führe zu immer größeren Fensterformaten mit höheren Flügelgewichten, lautet seine Einschätzung. Die Themen Komfort, Smart Home und Barrierefreiheit lägen weiterhin vorn, auch bei Sicherheits-Türverriegelungen. Die Öffnungsarten Drehkipp bei einflügeligen Elementen und Drehkipp/Dreh bei doppelflügeligen Elementen seien unverändert am häufigsten vertreten. Zugleich steige die Nachfrage nach verdeckt liegenden Bandseiten. Auf der kommenden FENSTERBAU FRONTALE will das Unternehmen eine aufliegende Bandseite präsentieren, bei der vor allem größere Flügelgewichte, eine vereinfachte Montage und die Gebrauchstauglichkeit im Mittelpunkt stehen. Winkhaus habe sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich gut entwickelt, was auch für die digitalen Services gelte, wie beispielweise die elektronische Stammdatenübermittlung für die Produktionssteuerung und Angebotserstellung, und sehe sich daher für die Zukunft gut gerüstet.