Pro & Contra Ist Zweifach-Iso manchmal die bessere Wahl?

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    Ralf Vornholt ist zuständig für das technische Marketing bei Saint-Gobain Building Glass in der DACH-Region.
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    Christoph Rubel ist technischer Manager bei Edgetech Europe.

In bestimmten Anwendungen auf jeden Fall! Dafür spricht schon die Tatsache, dass Renovation und Sanierung nach wie vor den größten Markt in der Bauwirtschaft bilden. Gerade für das Bauen im Bestand punktet ein Zweifach-Iso wirtschaftlich, energetisch und konstruktiv. Die Anforderungen bei Renovierungen orientieren sich meist an der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV 2016). Diese gibt einen Ug-Wert vor, der sich mühelos mit einem Zweifach-Iso erreichen lässt (1,1 W/m²K). Moderne Isolierverglasungen, wie das von Saint-Gobain Glass entwickelte Climaplus Eclaz One, bieten in der Zweifachglas-Variante besonders hohe Lichttransmissionswerte. Das bedeutet mehr Licht im Innenraum und insgesamt mehr Komfort. Gerade im Renovationsmarkt kann sich ein Glastausch lohnen. Der Kunde profitiert von erheblichen energetischen Verbesserungen. Der Glastausch rechnet sich noch an anderer Stelle: Die bisherige Fensterkonstruktion lässt sich weiter nutzen. Dies ist aufgrund der Glasdicken bei einem Dreifach-Iso oft nicht möglich. Betrachtet man das bauphysikalische Gesamtkonzept der Gebäudehülle, ist der Einsatz eines Zweifach-Isos bei Renovierungen oft von Vorteil: Wichtige Eigenschaften wie Dauerhaftigkeit, Gesundheit und Hygiene müssen gewährleistet sein und Tauwasser- und Kondensatbildung vermieden werden. Eine unangemessene Isolierverglasung kann zu spürbaren Störungen der Balance führen, etwa wenn die Wände einer 70er-Jahre-Fassade nach der Baumaßnahme deutlich kälter sind als das Dreifachglas.

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Ich bin pro Dreifachglas. Ja, das Glas ist schwerer und das Glaspaket dicker. Für große Formate und Gewichte gibt es mittlerweile aber Handlinggeräte. Die Bruchneigung des mittleren Glases ergibt sich aus dem höheren Temperaturgefälle innerhalb des Glasaufbaus, das hauptsächlich durch die Verwendung von zwei Beschichtungen an den Außengläsern entsteht. Die Auswahl der richtigen Glassorten und Beschichtungen minimiert das Problem. Wenn das nicht reicht, führt man das mittlere Glas als ESG aus. Dreifachglas bricht auch unter vergleichbaren Klimalasten oder Druckunterschieden nicht schneller als Zweifachglas. Wenn ein flexibler Abstandhalter verwendet wird, ist der ganze Randverbund elastisch. Das hilft dem Isolierglas, insbesondere im Dreifachglas, besser mit Wind- und Randlasten fertig zu werden als ein herkömmlicher Randverbund. Mit automatisch applizierten flexiblen Abstandhaltern wie z.B. Super Spacer von Edgetech lassen sich große oder kleine Isoliergläser, mit Formscheiben oder gebogene, in einer Präzision in Auftrag und Parallelität fertigen, die konventionelle Systeme schwierig erreichen. Die Abstandhalter von der Rolle müssen nicht gesteckt werden. Trocknungsmittel und Kleber zur Positionierung sind schon integriert. Dieser PSA-Kleber hilft, frische und schwere Glaspakete von der Isolierglaslinie zu heben und im Gestell aushärten zu lassen. Der Hauptgrund für den Einsatz von Dreifach-Iso ist die – meist von Energieeinsparrichtlinien geforderte – Wärmedämmung. Zweifachglas erreicht das nicht.

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