Semcoglas Investitionen von mehr als 50 Millionen Euro geplant

Semcoglas hat das Jahr 2011 nach eigenen Angaben erneut mit einer positiven Umsatzentwicklung abgeschlossen und vermeldet einen neuen Umsatzrekord. Laut Hermann Schüller, geschäftsführender Gesellschafter von Semcoglas, plant das Unternehmen bis ins Jahr 2014 Investitionen in Höhe von insgesamt mehr als 50 Millionen Euro.

Das Foto zeigt die Innenansicht eines Einfamilienhauses im norddeutschen Raum. - © Semcoglas Holding GmbH

Im Jahresverlauf 2011, teilt Semcoglas mit, seien die Umsätze um mehr als sieben Prozent auf fast 200 Millionen Euro gestiegen. 14 Prozent der Geschäftstätigkeit entfallen laut Schüller dabei auf den Export und hier hauptsächlich auf Skandinavien und Benelux. „Wir sind mit der Geschäftsentwicklung im vergangnenen Jahr insgesamt zufrieden. Wir konnten uns trotz eines harten Verdrängungswettbewerbs gut behaupten und sogar noch Marktanteile gewinnen“, bekräftigt der geschäftsführende Gesellschafter von Semcoglas.

Wachstum aus eigener Kraft

In den nächsten Jahren gelte es, die guten Voraussetzungen von Semcoglas zu nutzen und auszubauen. Semcoglas möchte aus eigener Kraft wachsen und könne dabei seine sehr gute Eigenkapitalquote nutzen und den Großteil der Investitionen aus dem Cashflow finanzieren. Hermann Schüller: „Bereits im Jahr 2012 werden 15 Millionen Euro in die Erneuerung des Maschinenparks sowie weitere sechs Millionen Euro für Gebäudeerweiterungen investiert. Im hart umkämpften Markt wollen wir unsere Position auf Dauer festigen.“ Es werde gezielt in die modernste Anlagentechnik investiert, um die Qualität und Produktivität weiter zu steigern. Die Semcoglas-Gruppe zählt, mit ihren mehr als 20 Standorten, zu den größten Flachglasveredlern in Deutschland und Europa. Die Gruppe beschäftigt 1.450 Mitarbeiter (davon 124 Auszubildende). 

Steigende Kosten

Für die Glasindustrie stellte das Jahr 2011 eine Herausforderung dar. Zwar gab es bedingt durchKonjunkturförderprogramme und das allgemeine Wirtschaftswachstum auch positive Signale zu vermelden. Allerdings gestaltete es sich zunehmend schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Erste Erfolge zeigte hier das schon frühzeitig in der Gruppe eingeführte Personalentwicklungskonzept. Die Euro-Krise war in den Exportmärkten schon deutlicher spürbar als in Deutschland. Das größte Problem stellten allerdings die sprunghaft steigenden Energie- und Logistikkosten dar, wobei auch 2012 keine Entspannung sichtbar sei. „Geholfen hat uns, dass wir als Vollsortimentler an mehr als 20 Standorten fast deutschlandweit unsere 10.000 Kunden aus einer Hand mit gleichbleibender Qualität und entsprechenden Kapazitäten flexibel beliefern konnten“, erklärt Hermann Schüller. Für 2012 sieht Schüller einen ungebrochenen Trend zur Verwendung von Glas als Baustoff: „Das Thema passive Solararchitektur wird mehr in den Fokus von Architekten treten. Mit dieser erleben Bauherren ein deutlich verbessertes Wohlfühlklima. Sie können mit großen Fenster- bzw. Glasflächen kostenlos die Solarenergie anzapfen und wenn Sie Klimagläser verwenden gleichzeitig die sommerliche Überhitzung stoppen.“ Je nach Bausituation könne sogar vollständig auf Klimatisierung und Abschattierung verzichtet werden. 2011 wurde von der Semcoglas-Gruppe für insgesamt zikra 4.000 Objekte Klimaglas geliefert. Um die Funktionalität der Klimagläser auch mit Messwerten zu belegen, werde derzeit eine empirische Untersuchung durchgeführt. Mit ersten Ergebnissen rechnet Semcoglas gegen Ende des Sommers 2012.