50 Jahre Veka Innehalten, Weichen stellen

1.200 Kunden am Donnerstag, 1.700 Mitarbeiter am Samstag – die Maifeierlichkeiten beiVeka in Sendenhorst sind dieses Jahr etwas üppiger ausgefallen. Wie der Weltmarktleaderfür Kunststofffensterprofile mit seinem Jubiläum umgeht, das verrät viel über die Gruppe.

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    Schaubühne: Wer nach Sendenhorst kommt, macht sich vor Ort ein aussagekräftiges Bild von der neuen Oberflächentechnologie Veka Spectral – im Angesicht des Welcome Centers.
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    Hermann Schmitz (li.), Leiter AWT und Prokurist, Bürgermeister Berthold Streffing

„Heute wird gefeiert mit Ihnen, unseren Kunden – ohne Sie wäre Veka nicht, was es ist“, gibt Andreas Hartleif – der Vorstandsvorsitzende beantwortete die GFF-Fragen zum Jubiläum schriftlich, die Veröffentlichung finden Sie in unserer Juniausgabe – zu Beginn des festlichen Galaabends vor 1.200 Gästen als Losung aus. Zuvor hatte der Weltmarktleader für Kunststofffensterprofile (1,1 Milliarden Euro, mehr als 6.000 Beschäftigte, davon 1.300 am Unternehmenssitz in Sendenhorst) die Besucher aus 50 von NRW aus belieferten Märkten tagsüber durch die Produktion geführt (Fläche 7.900 Quadratmeter plus 3.500 Quadratmeter bei Oberflächenspezialist Celotec, Entwickler der Lacktechnologie Veka Spectral) und hatte einige, teilweise noch nicht am Markt eingeführten, Neuheiten aufgebaut: „Wir nutzen bewusst die Gelegenheit, uns dazu mit den Kunden auszutauschen“, sagt zur GFF Hermann Schmitz. Der Leiter der Anwendungstechnik für Profile, vom Vorstand des Familienunternehmens mit Prokura ausgestattet, begrüßt freundschaftlich Rathauschef Berthold Streffing, seit 2004 Oberhaupt der kommunalen Verwaltung im 14.000 Einwohner-Städtchen Sendenhorst. Der Bürgermeister weiß, was er an Veka hat: „Neben unserer Rheumaklinik“, verrät er zuvor dem GFF-Reporter, „ist das Unternehmen natürlich unser Aushängeschild. Dabei ist auch die Familie immer bodenständig geblieben, Veka bringt sich vielfach ein, ob kulturell oder sozial, und wird als Arbeitgeber und Steuerzahler seiner Verantwortung gerecht.“ Aber auch der Global Player mit dem Charme des Mittelständlers weiß, was er an der Zusammenarbeit mit den kommunalen Stellen hat: Als es um die für Celotec benötigten Flächen ging, deutet Schmitz an, hat Streffing das Anliegen des vom vergangenes Jahr verstorbenen Heinrich Laumann gegründeten Profilgebers maßgeblich unterstützt.

Wenn jetzt noch die lang ersehnte Umgehungsstraße käme, so deutet beim Betriebsrundgang der frühere Produktionschef Hermann Gnegel an, der mit Laumann noch persönlich zu tun hatte und von 1971 bis zu seinem Ruhestand 2009 bei Veka beschäftigt war, dass bis zu 100 Lkw pro Tag auch zum Bild des Globals gehören, der von der Provinz aus Kunden in 50 Ländern beliefert. Übrigens: Wer sich für die neue Lackoberfläche Veka Spectral interessiert, die bei Celotec entsteht, sollte sich das 2019 fertiggestellte Welcome Center ansehen, wo der Kunststoffspezialist das Verfahren zur Anwendung brachte.

Stabwechsel auf offener Bühne

Dann, zwei Stunden nach seinem ersten Auftritt, kommt der Chef ein zweites Mal auf die Bühne. Nanu, will er etwa noch ein neues Produkt vorstellen. Nicht doch, im Moment des Triumphes stellt der Vorstand die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft. Wo sich andere bei vergleichbaren Gelegenheiten der Selbstbeweihräucherung hingeben, verkündet Veka den Stabwechsel von Bonifatius Eichwald zu Josef Leo Beckhoff (Vorstand Vertrieb und Marketing) wie von Dr. Andreas W. Hillebrand zu Pascal Heitmar (CFO), jeweils zum Jahresende. Die nächsten 50 Jahre haben schließlich schon begonnen.