Glaserhandwerk NRW Hurra, der Meistertitel ist geschafft!

Das Glaserhandwerk Nordrhein-Westfalen hat neun Meister im Haus der Volksbank in Bonn freigesprochen. Weitere fünf Absolventen erhielten ihre Zeugnisse für das erfolgreiche Bestehen der Prüfungsteile I und II. Als Jahrgangsbester wurde Björn Hess aus Hagen geehrt.

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    Gute Laune bei den Jungmeistern: Zusammen mit den Vertretern der Innungen freuten sie sich über die Aushändigung der Meisterbriefe.
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    Mit „Frühlingserwachen“ betitelte Rafael Musik sein Meisterstück.
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    Jonas Henkel gestaltete einen Paravent mit Kunstverglasung.

„Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.“ Mit diesen Worten eröffnete Hermann Fimpeler, Landesinnungsmeister (LIM) des Glaserhandwerks NRW, die Meisterfeier 2018. Zu der Veranstaltung hatten sich zirka 100 Gäste im Haus der Volksbank in Bonn versammelt, um neun frischgebackene Glasermeister zu feiern. Weitere fünf Absolventen erhielten Teilzeugnisse. Auch Anne Bong, Obermeisterin der Glaserinnung Köln-Bonn-Aaachen, war es eine Freude, die Leistungen der Nachwuchskräfte in einem, wie sie betonte, der schönsten Berufe der Welt zu würdigen. „Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als ich selbst hier saß“, erinnerte sich die Glasermeisterin, die seit 2001 einen Kölner Betrieb in vierter Familiengeneration führt. „Nehmen Sie Ihre Zukunft in die Hand – Ihnen stehen viele Wege offen“, riet Festredner Nicolai Lucks von der Kreishandwerkerschaft Köln den Jungmeistern. Zur Freisprechung mussten sie traditionsgemäß einen kräftigen Schluck aus dem Innungspokal trinken und erhielten einen Schlag auf den Rücken, um symbolisch nach vorne zu kommen

Technik auf der Höhe der Zeit

„Hinter Ihnen liegen an die 1.200 Stunden Vorbereitungszeit“, sagte Manfred Klaes, Leiter der Meisterkurse am Schulungszentrum in Rheinbach. Für das Meisterprüfungsprojekt mussten die Absolventen eine Glaskonstruktion, Ganzglasanlage oder Kunstverglasung für das Hotel Schloss Steinhöfel in Brandenburg bei Berlin planen und umsetzen. Die Konzeption sollte in Anlehnung an die klassizistische Bauweise des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes realisiert werden.

In seiner Laudatio machte Klaes deutlich, dass die Anforderungen im Zuge der am 1. Juli 2015 in Kraft getretenen novellierten Meisterprüfungsverordnung gestiegen sind. So sei die Prüfung keine reine Wissensabfrage mehr, sondern erfordere durch die Projektausrichtung eine deutlich höhere Transferleistung. Zudem sei komplexes Wissen in Bereichen wie Qualitätsmanagement, CAD-Techniken, Vertragsrecht und Bauphysik gefragt. „Die Notengebung erfolgt dann prozess- und nicht ergebnisorientiert“, sagte Klaes.

„Schwieriger als gedacht“

„Die Prüfung war schwieriger als gedacht“, darin sind sich Björn Hess von Glas Hess aus Hagen, Christian Kasche von Glastechnik Haus Bochum und Jonas Henkel von Glasgestaltung Vollmert aus Schmallenberg einig. Für Hess gab es eine weitere Auszeichnung obendrauf. Der Jungmeister, der im Praxisteil mit einer Glasvitrine überzeugte, wurde als bester Prüfling mit einem Notendurchschnitt von 2,0 geehrt. Im Anschluss konnten die Gäste die ausgestellten Meisterstücke in Augenschein nehmen.