21 Gesellen schließen Ausbildung ab Hessen-Glaser feiern Freisprechung

Der Landesinnungsverband des Glaserhandwerks Hessen lud zur Freisprechungsfeier an der Staatlichen Glasfachschule Hadamar. Dass sich für Jungglaser die Weiterbildung zum Meister lohnt, belegt Landesinnungsmeister (LIM/BIM) Martin Gutmann mit interessanten Zahlen.

Zur Freisprechungsfeier kehrten einige der Jungglaser an ihre Berufsschule in Hadamar zurück. Es begrüßten sie Landes- und Bundesinnungsmeister Martin Gutmann (2. Reihe, li.), Bürgermeister Michael Ruoff (3. Reihe, li.), Schulleiterin Astrid Häring-Heckelmann (3. Reihe, 2.v.li.), Glasermeister Matthias Henrich (ganz hinten) sowie Axel Hilfenhaus, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Hanau (3. Reihe, re.). - © Kreishandwerkerschaft Hanau

19 Glaser (Fachrichtung Verglasung und Glasbau: 17; Fachrichtung Fenster- und Glasfassadenbau: 2), eine Glasveredlerin und ein Glasapparatebauer haben in diesem Jahr ihre Ausbildung an der Staatlichen Glasfachschule Hadamar erfolgreich abgeschlossen. Als Beste legte ihre Prüfung Jessica Zimmer vom Ausbildungsbetrieb Derix Glasstudios in Taunusstein-Hahn ab. Ihre Ausbildung zur Glasveredlerin in der Fachrichtung Glasmalerei und Kunstverglasung absolvierte sie mit der Gesamtnote 1,6. Dahinter folgten ihr Glasapparatebauer Theodor Seelinger vom Ausbildungsbetrieb Burdich Laborbedarf in Limburg an der Lahn (Note 1,7) und Finn Keßler vom Kasseler Glaserei-Fachbetrieb Uwe Keßler (Note 2,0). Den Jungglasern bescheinigt Martin Gutmann, Landesinnungsmeister des hessischen Landesinnungsverbands, im Gespräch mit GFF gute Zukunftsperspektiven. Diese seien gefragte Fachleute.

Gute Verdienstmöglichkeiten

„Die Gesellen haben alles in der Hand: von der Weiterbildung zum Techniker oder Meister bis hin zur Selbstständigkeit“, sagt Gutmann. Die Option, als angestellter Meister zu arbeiten, hält er für besonders interessant. Eine Umfrage im hessischen Landesverband hat demnach ergeben, dass die Verdienstmöglichkeiten zwischen 3.500 und 5.000 Euro liegen. „Die Chancen, als angestellter Meister gutes Geld zu verdienen, sind mehr als ordentlich – wenn man fachlich gut ist“, sagt Gutmann. Gesellen mit einer Spitzenqualifikation verdienen in Hessen zwischen 15,50 und 19,50 Euro Stundenlohn. Steigende Löhne sind insbesondere dem Fachkräftemangel geschuldet. Die Konsequenz: Irgendwann wird laut Gutmann der Stundenverrechnungssatz in die Höhe gehen. „Das muss passieren, sonst kriegen wir keine Leute.“

Praktika im Ausland

Die Aussichten für junge Fachkräfte sind also hervorragend – sowohl auf dem Arbeitsmarkt als auch mit Blick auf die Verdienstmöglichkeiten. Das betonten bei der Freisprechungsfeier in Hadamar auch Schulleiterin Astrid Häring-Heckelmann und Bürgermeister Michael Ruoff.

Die Verdienstmöglichkeiten als angestellter Meister sind ordentlich – gute fachliche Qualität vorausgesetzt. In Hessen bewegen sich diese Einkommen ungefähr zwischen 3.500 und 5.000 Euro.

Durch das Programm führte Glasermeister Matthias Henrich vom gleichnamigen Fachbetrieb in Hofheim am Taunus, der – insbesondere vor dem Hintergrund der Digitalisierung im Glaserhandwerk – auf die Notwendigkeit hinwies, sich weiterzubilden. „Sie haben einen Vorsprung gegenüber denen, die z.B. studieren: Sie sind erwachsen“, sagte Henrich. Und weiter: „Nutzen Sie diesen Vorsprung und die finanzielle Freiheit, die Sie jetzt haben, indem Sie sich weiterbilden.“ Ans Herz legte er den Junggesellen Auslandspraktika. „Kommen Sie in Kontakt mit der Welt und lernen Sie vor allem Sprachen. Es gibt unendlich viele Fördermittel für Austauschprogramme von Junghandwerkern in Europa und den USA, Ihnen steht die Welt offen.“ Um sich zu vernetzen, empfahl er den Anwesenden u.a. die Mitgliedschaft im Bundesverband der Jungglaser.