BIV-Wahlen mit Überraschungen Gutmann wiedergewählt, Bayern und Baden-Württemberg raus

Auf der Mitgliederversammlung des Bundesinnungsverbands des Glaserhandwerks (BIV) haben die Delegierten Martin Gutmann erneut zum Bundesinnungsmeister gewählt. Dieses Ergebnis rückte am Ende des Tages in den Hintergrund, wegen unvorhergesehener Ereignisse gab es einen Unterbruch des Wahlprozederes.

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    Matthias Metzger berichtet live aus Trier.
    © Screenshot GFF
    GFF-Redakteur Matthias Metzger harrte während der Wahl zum BIV-Vorstand vor dem Versammlungssaal aus.
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    © Screenshot Facebook
    Liveübertragung bei Facebook: Nach der Wahl stellten sich BIM Martin Gutmann (re.) und Bundesinnungsmeister-Stellvertreter Hermann Fimpeler den Fragen des GFF-Reporters.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit wählten die Mitglieder des Bundesinnungsverbands (BIV) des Glaserhandwerks in Trier ihren Vorstand. Die Delegierten bestätigten Bundesinnungsmeister Martin Gutmann mit 19 Stimmen im Amt – bei zwölf Enthaltungen. Mit Spannung war erwartet worden, ob Hermann Fimpeler, Landesinnungsmeister in Nordrhein-Westfalen, wie bei den vergangenen – anullierten – Wahlen wieder als Gegenkandidat antritt. Er entschied sich in allerletzter Sekunde dagegen. Der Verstand habe gesiegt, verriet er GFF-Redakteur Matthias Metzger in der Facebook live-Übertragung nur Minuten nach Ende der Mitgliederversammlung.

Stattdessen stellte er sich zur Wahl als Stellvertreter und gewann im ersten Durchgang mit 18 Stimmen. In der Entscheidung über die zweite Stellvertreter-Position setzte sich in der Stichwahl überraschend Michael Wolter, Obermeister Brandenburg, gegen den in Halle (Saale) noch gewählten Thomas Strobl, Landesinnungsmeister in Bayern, durch: mit 15 zu 13 Stimmen. Für diesen war das offenbar ein schwerer Schlag.

Bayern reagieren auf Strobl-Niederlage

So hatte das Votum weitreichende Folgen. Der Wahlgang wurde unterbrochen, weil sich nach Thomas Strobls Niederlage nicht genug Kandidaten für die übrigen Präsidiumspositionen (vier Beisitzer) fanden. Aus Bayern zumindest wollte niemand mehr kandidieren. Damit hatte keiner gerechnet, wie die aufgeregten Diskussionen in der Zwangspause zeigten. Baden-Württemberg verzichtete ebenfalls, das stand allerdings vorher schon fest: Landesinnungsmeister Jürgen Sieber und sein Stellvertreter Wolfgang Gastel hatten exklusiv auf www.gff-magazin.de vor Wochen ihren Rückzug aus dem Präsidium verkündet. In der Konsequenz gehören nun zwei große, starke Landesverbände dem wichtigsten BIV-Gremium nicht an – eine weitere Schwächung der Interessenvertretung, nicht zuletzt was eine repräsentative Sprecherfunktion für die Handwerksbranche angeht.

Präsidium miniature

Gewählt wurde dann aber doch noch. Die Mitglieder einigten sich darauf, vorerst ein verkleinertes Präsidium zu wählen; Michael Schulze, Landesinnungsmeister Schleswig-Holstein, und Udo Pauly, stellv. Landesinnungsmeister NRW, stehen als Beisitzer fest. Die beiden fehlenden Beisitzer sollen auf der nächsten Mitgliederversammlung gewählt werden.

Ein umfassendes Spezial zu den wiederholten BIV-Wahlen und der redaktionsinternen Wahlparty lesen Sie in der Januarausgabe der GFF .