Beim Umbau auf Nummer sicher gehen Groß, größer, Probleme?

Glaswände nachträglich in die Fassade oder unter das Terrassendach einzubauen, bringt große Herausforderungen mit sich. Ein Hersteller gibt hilfreiche Tipps zur Statik von Glas und Rahmen bei Schiebe-Systemen.

  • Bild 1 von 2
    © Sunflex Aluminiumsysteme
    Eine Glaswand ermöglicht auch an kühleren Abenden eine schöne Aussicht.
  • Bild 2 von 2
    © Sunflex Aluminiumsysteme
    Integrierte Glaswände sorgen für eine angenehme Atmospähre.

Wer in seiner Fassade oder unter seinem Terrassendach im Nachhinein eine Glaswand einsetzen möchte, schafft transparente Sicherheit vor Wettereinflüssen wie Regen, Kälte und Wind. „Damit Haus oder Dach nicht überlastet werden und es infolgedessen nicht zu Schäden kommt, gilt es, vor dem Einreißen einer Wand oder der Montage eines Glassystems die Statik zu prüfen, damit aus dem Wunsch nach einer breiten Glasfassade kein Problem wird“, sagt Ernst Schneider, Geschäftsführer von Sunflex Aluminiumsysteme.

In der Breite liegt die Last

Je breiter ein Wanddurchbruch geplant ist, desto größer wird dort die Lasteinwirkung des Tragwerks auf die freie Fläche. „Neben kompletten Längs- und Querverglasungen geht der Trend auch hin zu bodentiefen Fenstern und Glaselementen, die 90 Grad über Eck gehen“, sagt Schneider. Nur weil eine Wand tragend oder die Breite beim beabsichtigten Wanddurchbruch zu groß ist, um die Last sicher zu halten, sei das nicht das Ende des Wunsches nach einer Glaswand. Einen Mauersturz vorzusehen, helfe beispielsweise dabei, das Gewicht des Hauses an der Stelle umzuleiten, an der eine massive Wand entfernt werden soll. Ein Neubau der gesamten Fassade ist eine mögliche andere Option. „Derart große Umbaumaßnahmen unterliegen immer der Genehmigungspflicht und müssen beim Bauamt beantragt werden“, erinnert Schneider.

Nicht hängen lassen

Hausbesitzer stellten auch im Terrassenbereich oft fest, dass ein Terrassendach zwar einen adäquaten Schutz vor Regen biete, mit entsprechenden Glaswänden der Aufenthalt auf der Terrasse an kälteren Abenden oder solchen mit Böen jedoch angenehmer wäre. Der Kauf und die Montage eines Glasschiebe-Systems können Risiken bergen, handelt es sich dabei doch oft um hängende Systeme. Der Bauherr montiere den Rahmen eines Systems an der Dachseite, darin seien die Glaselemente integriert. „Ist die Konstruktion des Dachsystems nur für das Dachgewicht und die Schneelasten ausgelegt, und das ist in den meisten Fällen so, kann sie die zusätzliche Last nicht tragen – es kann zu statischen Problemen kommen“, analysiert Schneider. Bei Verglasungssystemen wie SF20 oder SF 30 von Sunflex sei dies anders. Die Anwender bewegen die Glaselemente laut Sunflex leichtgängig und einfach über kugelgelagerte Laufrollen, obwohl die Last der gesamten Konstruktion, also des Rahmens und auch der Glaselemente, auf der Bodenschiene liegt.

Immer mit dem Fachmann reden

„Allgemein ist es unabdingbar, bei nachträglichen Fassadenintegrationen schon in der Planung den Fachmann zurate zu ziehen. Das können Fachhändler, Architekten oder Statiker sein“, sagt Schneider. Fachkräfte leisteten bei der Umsetzung eine wichtige Hilfestellung, um beispielsweise beim Wandanschluss die Isolierung ordnungsgemäß zu verarbeiten und das System weder zu locker noch unter zu starker Spannung zu montieren.