Qualitätsprüfung von Glas Glaston und Softsolution bündeln Stärken

Der Maschinenbauspezialist Glaston und das österreichische Softwareunternehmen Softsolution bündeln ihr Know-how, um die Qualitätsprüfung bei Vorspannprozessen weiter zu verbessern. Ziel der Partnerschaft ist es, einen neuen Industriestandard in der Glasverarbeitung zu etablieren.

Die Glaston Corporation kooperiert mit Softsolution, um fortschrittlichere Qualitätsmesssysteme für gehärtetes Glas zu entwickeln. - © Glaston

Gemeinsam entwickeln die beiden Partner neue Lösungen, von denen Glasverarbeiter profitieren sollen.

Wachsende Nachfrage nach Qualitätssicherungssystemen

Glaston ist seit langem ein Pionier in der Entwicklung der Online-Qualitätsmessung von gehärtetem Glas. Parallel dazu hat sich das Maschinenbauunternehmen auf das Thema Anisotropie konzentriert. So wurden Glastons iLooK Distortion im Jahr 2010 und iLooK Anisotropy im Jahr 2017 eingeführt. Die Zusammenarbeit ergibt sich nun aus der stetig wachsenden Nachfrage nach Qualitätssicherungssystemen im globalen Markt für verarbeitetes Glas und als logischer Schritt für die weitere Entwicklung von iLooK. "Unsere Expertise im Bereich der Vorspannprozesse ist die Basis für die aktuelle Partnerschaft. Durch den Zusammenschluss können beide Unternehmen ihr Messgeräte-Know-how nutzen, um fortschrittlichere Qualitätsmesssysteme für gehärtetes Glas zu entwickeln. Dadurch können wir unseren Kunden in der Glasverarbeitung anspruchsvollere Lösungen anbieten", sagt Riku Färm, Produktmanager für Glaston iLooK. Die hochautomatisierten Vorspannlinien von Glaston erfordern eine automatisierte Qualitätsmessung an immer mehr Positionen in der Linie.

Erstes Projekt: Anisotropie-Messungen

Das erste gemeinsame Projekt befasst sich mit den Anisotropien, einem Qualitätsproblem des Glases, das nach dem Vorspannprozess sichtbar wird. Um dieses Problem zu lösen, wird Glaston die Anisotropie-Inspektionstechnologie LineScanner von Softsolution als Teil des iLooK-Qualitätsmesssystems einsetzen. "Durch die Nutzung der Anisotropie-Messkompetenzen beider Unternehmen wird die Partnerschaft neue Möglichkeiten zur Weiterentwicklung dieser Systeme eröffnen", ergänzt Riku. "Dies ist besonders wichtig, nachdem die Industrie Anfang 2021 die Standardmethode ASTM C1901-21 zur Messung der optischen Anisotropie in Architekturglas geschaffen hat."

Ergebnisse aus gemeinsamer Technologie

Agnora, ein kanadischer Hersteller von XXL-Architekturglas, setzt bereits heute den LineScanner mit der Technologie von Glaston zur Messung und Kontrolle der Anisotropie in Glas ein. Louis Moreau, Head of Technology and Innovation bei Agnora, war Vorsitzender der Arbeitsgruppe, die an der Entwicklung der Norm ASTM C1901-21 gearbeitet hat. "Variablen wie die Jahreszeit, die Luftfeuchtigkeit, die Glasdicke, die Leistung des Vorspannofens und sogar die Bediener können die Eigenschaften von wärmebehandeltem Glas von Tag zu Tag verändern", sagt er. "Die Erfindung und breitere Anwendung von Glasscannern, die in der Lage sind, Verzögerungswerte abzubilden, haben die Tür für genauere Messungen der optischen Eigenschaften von vorgespanntem Glas geöffnet."