Hightech-Standort mit Textilfassade Glasfassade in weißem Rahmen

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In Waldbronn nahe Karlsruhe hat das kalifornische Life Science-Unternehmen Agilent seinen bestehenden Unternehmensstandort durch ein modernes Kunden- und Technologiezentrum erweitert. Ein Highlight ist die Textilfassade, die die Glasfassade als weißen Rahmen einfasst.

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    © Schüco International/Atelier Altenkirch
    Das Kunden- und Technologiezentrum bei Tag
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Der Campus Waldbronn ist seit seiner Eröffnung als damalige Hewlett Packard-Niederlassung im Jahr 1978 bereits mehrfach erweitert worden – zuletzt u.a. im Jahr 2006 durch ein transparentes Bürogebäude mit Cafeteria. Südlich angrenzend an diesen Bau befindet sich jetzt das neue Kunden- und Technologiezentrum als fünftes Gebäude auf dem Areal. Auf drei Ebenen stehen 25 technische Labor-, Test- und Schulungsräume, ein Auditorium, 35 Meetingräume sowie offene Büroflächen zur Verfügung. Die Integration eines großzügigen Lichthofs im Zentrum des Gebäudes sorgt dafür, dass die in einem inneren Ring platzierten Laborarbeitsplätze natürlich belichtet sind. Die Anbindung an den Bestand erfolgt über eine frei tragende gläserne Brücke im ersten Obergeschoss.

Ein charakteristisches Element der Außenansicht des neuen Kunden- und Technologiezentrum von Agilent sind die oberhalb des Erdgeschosses und an den Außenkanten der Fassaden weit auskragenden Textilelemente, die die Glasflächen und die davor montierten schwarzen Stahlbalkone als weiße Rahmen einfassen. „Die ungewöhnliche Lösung betont den modernen Charakter des Entwurfs und schließt optisch an die Architektur des Nachbargebäudes mit seinen großen Glasfassaden und den teilweise umgebenden weiß verputzten Flächen an“, sagt Wolfgang Eitel, Partner und Geschäftsführer bei Vollack Archizec. Im Jahr 2014 erhielt die Karlsruhe Vollack Gruppe den Auftrag für die Generalplanung inklusive der Projektsteuerung des Neubaus. Komplettiert wird die Ansicht durch einen optisch angepassten und flächenbündig mit der Textilfassade ausgebildeten außen liegenden Sonnenschutz aus perforiertem Kunststoffgewebe, der einen flexiblen Sicht- und Sonnenschutz für die Mitarbeiter ermögliche.

Technisch und optisch hochwertig

Um eine technisch und optisch hochwertige Fassadenlösung zu realisieren, die auch energetisch höchsten Ansprüchen genügt, kam die Aluminium-Pfosten-Riegelfassade FWS 50 von Schüco als abgehängter Fassadenvorhang zum Einsatz. Neben den umlaufenden Balkonen integriert die Fassade hoch wärmegedämmte Türen aus dem Schüco Aluminium-Türsystem ADS 75 HD.HI sowie als Oberlichter zur Belüftung eingesetzte Senkklappflügel mit aufgesetzten Motoren aus dem Aluminium-Fenstersystem AWS 114.

Vielfältige Lösung

Ihren individuellen Charakter erhält die Architektur insbesondere durch die ungewöhnliche Textilfassade. „Das zum Einsatz gekommene Produkt Facid fügt sich nahtlos ein in unser architektonisches Konzept und unterstreicht so die Kompetenz von Agilent als innovativem Technologieunternehmen“, bekräftigt Architekt Wolfgang Eitel. Vergleichsweise einfach gestaltete sich dabei die Montage vor Ort. „Die Fassade setzt sich zusammen aus jeweils 1,2 Meter breiten und zehn Meter langen Einzelsegmenten, die auf der Baustelle an der jeweils vorgesehenen Position in die Unterkonstruktion aus Aluminium eingespannt wurden“, berichtet Projektleiter Norbert Heesen von dem beauftragten Unternehmen Heidersberger Fassadenbau aus Greven, das für die Umsetzung der kompletten Fassade zuständig war.

Mit Facid greift Schüco einen aktuellen Trend in der Architektur auf. „Erstmals steht damit eine Textilfassade in bewährter Schüco Qualität zur Verfügung“, sagt Michael Spranger, Key Account Manager bei Schüco. „Die Fassade ist nicht nur äußerst langlebig und multifunktional einsetzbar, sie bietet auch maximale Flexibilität. Denn bei Bedarf lässt sie sich jederzeit ohne großen Aufwand austauschen, um das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes ohne funktionelle Einschränkungen schnell und effizient an veränderte Anforderungen anzupassen.“ Dazu kommt nach Herstellerangaben, dass sich die Textilfassade auch dreidimensional verformen oder digital bedrucken lässt, z.B. mit einem übergroßen Firmenlogo. Und bei durchgehenden Flächen biete das System eine flexible Verschattung des Innenraums bei nahezu ungestörtem Durchblick von innen nach außen. „Im Zusammenspiel ermöglicht Facid also eine perfekte Verbindung von Ästhetik und Funktionalität“, fasst Michael Spranger die unterschiedlichen Vorteile der umgesetzten, innovativen Lösung zusammen.

Brand und Feuerschutz

Ein wichtiger Aspekt bei der Fertigstellung des Neubaus war laut Schüco die Realisierung eines effektiven Brand- und Rauchschutzes. Ausgehend von den gestalterischen Anforderungen der Architekten kamen verschiedene Systeme des Herstellers zum Einsatz. Eine Besonderheit seien die schmalen Fensterbänder, die im Bereich des Lichthofs in zwei Treppenhäusern ausgeführt wurden. „Die beiden Bänder sind an die jeweiligen Geschossdecken angebunden, erstrecken sich letztlich aber über die gesamte Gebäudehöhe“, sagt Martin Bayer, Geschäftsführer von Rauch- und Feuerschutz-Elemente (RFE ) aus Stockstadt/Main, der als Schüco Partner unterschiedliche Systeme zum vorbeugenden Brand- und Rauchschutz fertigt. „Um eine ästhetisch hochwertige Lösung unter Berücksichtigung sämtlicher Brandschutzbestimmungen zu ermöglichen, wurden die jeweils 70 Zentimeter breiten und 13,5 Meter hohen Lichtbänder als Schüco Firestop F90-Innenverglasungen umgesetzt.“ Bei dem Produkt handle es sich um eine hochwertige Aluminium-Brandschutz-Konstruktion mit besonders schmalen Ansichten, die eine filigrane Gesamtoptik mit maximaler Transparenz ermögliche.