Der große Meisterschulen-Vergleich Glasermeister werden: ja, aber wo?

Wer Glasermeister werden will, hat in Deutschland mehrere Einrichtungen zur Auswahl, die Meisterkurse anbieten. GFF hat nachgefragt, was sie bieten, und sich bei ehemaligen Schülern umgehört, warum sie sich für die jeweilige Institution entschieden haben.

* Teil III Wirtschafts- und Rechtskunde und Teil IV Berufs- und Arbeitspädagogik können unabhängig von der Schule z.B. an Handwerkskammern vor oder nach den Teilen I Fachpraxis und Teil II Fachtheorie abgelegt werden. - © Grafik: GFF, Angaben: einzelne Schulen

Der Meistertitel ist ein Qualitätsmerkmal. Die Ausbildung vermittelt wichtige praktische und theoretische Kenntnisse. Mit dem Erwerb geht ein guter Ruf einher. Wer den Meisterbrief besitzt, kann sich zudem zum geprüften Betriebswirt nach der Handwerksordnung fortbilden lassen und hat in allen Bundesländern die Berechtigung, an einer Hochschule zu studieren. Es gibt viele Gründe, sich für den Meister zu entscheiden. Wer diesen Schritt gehen möchte, hat sogleich die nächste Entscheidung zu treffen: Wo mache ich den Meisterkurs? GFF unterstützt interessierte Glasergesellen bei der Entscheidung mit der Tabelle auf den vorherigen Seiten. Wem das nicht reicht, der profitiert vielleicht von den Erfahrungen anderer.

Alle Teile in einem Zug

Glasermeisterin Theresia Kraft aus Bayern hat den Vorbereitungskurs in Hadamar besucht: „Ich fand es gut, dass es dort eine umfangreiche Vollzeitversion für die Meisterausbildung gibt. Von Teil I bis IV ist alles dabei, man muss sich nicht mühsam die einzelnen Teile zusammensuchen, sondern kann alles zusammen machen.“ Auch im Nachgang ist sie zufrieden: „Die Ausbildung war gut strukturiert, es gab für jedes Fach einen eigenen Lehrer – und es kamen auch verschiedene Unternehmen an die Schule, z.B. Bohle.“ Gut sei auch, dass der Erwerb von Zusatzqualifikationen, z.B. zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten, in den Kurskosten enthalten war. Glasermeister David Derkacz aus Treuchtlingen entschied sich für eine Ausbildung in Vilshofen. „Es ist die einzige Schule in Bayern und das hat für mich den Ausschlag gegeben.“ Die Inhalte wurden genau nach Plan vermittelt. „Der Kurs war gut, aber ich hätte mir noch etwas mehr gewünscht.“

Zusatzmöglichkeiten als Faktor

Für Dorothee Stukenborg, die gerade ihren Meistertitel erhalten hat, spielte der Ort keine Rolle, für sie kam es auf die Zusatzleistungen der Schule an – daher lernte sie in Karlsruhe. „Ich absolviere ein duales Studium an der Berufsakademie in Melle und dazu gehört ein Meisterkurs – das geht so nur in Karlsruhe“, erklärt sie. Besonders gut am Kurs fand Stukenborg, dass er speziell auf den Fenster- und Fassadenbau zugeschnitten war. „Hier im Norden, wo ich herkomme, gibt es den Glaser nicht in der Form, wie es ihn in Karlsruhe gibt“, sagt sie. „Hier sind die Fensterbauer Tischler. Ich selbst bin auch gelernte Tischlerin.“ In ihrer Gesellenausbildung wurde das Thema Fensterbau durchaus behandelt, im Vergleich zum Möbelbau jedoch relativ dürftig. „Auch die Glasbearbeitung selbst war Thema, damit hatte ich zuvor noch nicht zu tun und fand es ergänzend sehr interessant.“

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